Region
19.05.2023

Machtspiel auf Kosten der Kelsag

Wahlvorschlag der Gemeinden: Franz Saladin. Foto: Martin Staub
Wahlvorschlag des Verwaltungsrats: Andrea Meppiel. Foto: zVg

Wahlvorschlag der Gemeinden: Franz Saladin. Foto: Martin Staub

Wahlvorschlag der Gemeinden: Franz Saladin. Foto: Martin Staub
Wahlvorschlag des Verwaltungsrats: Andrea Meppiel. Foto: zVg

Wahlvorschlag des Verwaltungsrats: Andrea Meppiel. Foto: zVg

Mit Franz Saladin an der Spitze soll es bei der Kelsag einen Neuanfang geben, wünschen sich einige Gemeinden. Verwaltungsratspräsident Germann Wiggli habe sich aber etwas einfallen lassen, um seine Abwahl möglicherweise zu verhindern.

Von: Bea Asper

Nachdem das Bundesgericht vor kurzem bestätigte, dass der Verwaltungsrat der Kelsag AG bei der Generalversammlung 2020 die Aktionärsrechte beschnitten hatte, gingen einige Gemeinden davon aus, dass Verwaltungsratspräsident Germann Wiggli den Hut nimmt. Nun stiftet Wiggli in den Augen seiner Gegner vorgängig zur Generalversammlung  absichtlich Verwirrung: «Letztlich läuft es darauf hinaus, dass Entscheidungen der Generalversammlung nachträglich für ungültig erklärt werden können», lautet die Analyse des Breitenbacher Gemeinderates, nachdem er die Unterlagen zur Generalversammlung juristisch prüfen liess. Da die Kelsag als AG und nicht als Zweckverband organisiert ist, sind den Gemeinden die Hände gebunden. «Die Traktandenliste abzuändern, liegt in der alleinigen Kompetenz des Verwaltungsrates», erklärt Statthalter Christian Thalmann. Den Aktionären bleibt nichts anderes übrig als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Breitenbach versucht zwar noch mit einem Rundschreiben auf Irrtümer aufmerksam zu machen, befürchtet aber, dass es vom Verwaltungsrat nur belächelt werden wird. «Dies alles ist kein Versehen, es ist gewollt», war man sich am Montag im Gemeinderat einig und zeigte sich enttäuscht darüber, dass ein Neuanfang bei der Kelsag verhindert wird, und Wiggli erneut Rechtsstreitigkeiten provoziert.

Nachgefragt bei der Kelsag, zeigte sich Geschäftsführer Edmund Frey überrascht ob dem Vorwurf der Irreführung. Die Traktandenliste liege in der Verantwortung des Verwaltungsrats und sei nach bestem Wissen erstellt worden. Von Brislach hatte die Kelsag folgenden Antrag erhalten: «Abberufung des Verwaltungsratspräsidenten Germann Wiggli, Abberufung des Verwaltungsrates Daniel Haussener und Abberufung des Verwaltungsrates Josef Christ.» Sowie Wahlen für den Rest der laufenden Amtsperiode: Zur Wahl als Verwaltungsrats-
präsident schlägt Brislach der Generalversammlung Franz Saladin und als Mitglieder Christian Thalmann und Hubert Hänggi vor. Aus diesem Antrag machte der Verwaltungsrat nun das Traktandum sieben und schlägt unter Punkt eins der Generalversammlung die Zuwahl von drei Personen vor: nämlich von Christian Imark, Andrea Meppiel und Margareta Bringold. Wiggli begründet dies wie folgt: «Der Verwaltungsrat hat sich schon seit längerer Zeit Gedanken über die Nachfolge gemacht. Weil sich auf Ende der Amtsperiode (2024) drei langjährige Mitglieder des Verwaltungsrats nicht mehr einer Wiederwahl stellen werden, stehen in absehbarer Zeit drei Sitze zur Verfügung.»

In Punkt zwei bringt der Verwaltungsrat Brislachs Antrag zwar zur Abstimmung, hat diesen aber umformuliert und empfiehlt ihn zur Ablehnung. Dann geht er noch einen Schritt weiter und beantragt in Punkt drei mit einem Stichentscheid, den Wahlvorschlägen des Verwaltungsrates den Vorrang zu geben. Sollten alle Kandidierenden gewählt werden, müssten quasi einige wieder abgewählt werden. Hier liegt der Stolperstein. «Es gibt bei Wahlen keine Stichfrage. Entweder ist jemand gewählt oder nicht. Das Traktandum verstösst gegen Gesetz und Statuten», erklärt Samir Stroh, Gemeindeverwalter von Brislach, gegenüber dieser Zeitung. Andrea Meppiel hält auf Anfrage fest, dass sie von Germann Wiggli angefragt worden sei, sich für die Zuwahl in den Verwaltungsrat zur Verfügung zu stellen. «Ich sagte zu, weil ich bereit bin, mich für die Kelsag zu engagieren.» Damit irgendwelche Spiele zu unterstützen, liege ihr fern. Vielmehr sei ihr seitens der Kelsag vermittelt worden, die von Brislach vorgeschlagenen Kandidaten seien befangen.

Das Wochenblatt ging diesem Vorwurf nach und erhielt von Franz Saladin folgende Auskunft: «Es besteht eine Kundenbeziehung zwischen der Paprec Schweiz, in deren Verwaltungsrat ich einsitze, und der Kelsag. Dies habe ich in meiner Mitteilung an alle Gemeinden offen gelegt und gleichzeitig betont, dass mein allfälliges Mandat bei der Kelsag keinen Einfluss auf diese Kundenbeziehung haben darf — weder positiv noch negativ. Und selbstverständlich würde ich auch nicht in das operative Geschäft eingreifen, eine strikte Trennung von Operativem und Strategischem ist mir sehr wichtig.» Saladin hat auch ein Mandat als Geschäftsführer des Recyclingverbandes Nordwestschweiz. Dies sieht er als grosse Chance für die Kelsag, weil damit Know-how gewinnbringend einfliessen kann. Zu den Zielen, die Saladin als Verwaltungsratspräsident bei der Kelsag verfolgen würde, gehören: «Transparenz herstellen, durch offene Kommunikation das Vertrauen aller Gemeinden wiedergewinnen, Varianten zur Entwicklung der Kelsag aufzeigen und das Entscheiden der Gemeinden über die Varianten begleiten.» Dabei betont Saladin: «Wir wollen keine Zerschlagung der Kelsag. Wir sind überzeugt, dass das gemeinsame Auftreten grosse Vorteile mit sich bringt.»

Wem die Aktionäre ihr Vertrauen aussprechen, wird sich an der Generalversammlung vom 31. Mai zeigen.

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