Die grosse Bühne für Susanne Koch

Mit Susanne Koch hat das Parlament des Kantons Solothurn die perfekte Regisseurin, meinte Landamman Remo Ankli an der Feier zu Ehren der neuen Kantonsratspräsidentin. Koch freut sich auf ihr neues Amt und darauf, «die Politik für Menschen greifbarer zu machen».

Feier für die neue Kantonsratspräsidentin: Landammann Remo Ankli überreicht Susanne Koch in Erschwil den Stuhl der Kantonsratspräsidentin. Foto: Roland Schmid
Feier für die neue Kantonsratspräsidentin: Landammann Remo Ankli überreicht Susanne Koch in Erschwil den Stuhl der Kantonsratspräsidentin. Foto: Roland Schmid

Die Erschwiler Gemeindepräsidentin und Kantonalpolitikerin Susanne Koch ist bekannt dafür, nichts dem Zufall zu überlassen. Für ihre Gründlichkeit und Zuverlässigkeit erhielt sie bei ihrer Wahl zur höchsten Solothurnerin denn auch viel Lob. Gewählt wurde sie mit einem Glanzresultat — mit 90 von 94 möglichen Stimmen. Mit ihrer schon fast «penetranten Ordnungsliebe» — wie sie von ihren Ratskollegen im Rahmen der humorvoll gestalteten Feier am 14. Dezember ­beschrieben wurde, ist Kochs Kompetenz nicht nur in der Finanzkommission gefragt, sondern auch in vielen Gremien und Institutionen der Region. Sie sei eine Schnelldenkerin. Dass sie insbesondere in schwierigen Situationen immer einen kühlen Kopf bewahrt, brachte ihr ­ausgesprochene Bewunderung. In Erschwil, wo sie die ­Gemeinde vor 25 Jahren aus einem Chaos (die Gemeinde stand vor der Zwangs­verwaltung) in geordnete Bahnen führte, wurde sie mit dem Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet und mit einer Eiche beschenkt. Vizegemeindepräsident ­Dieter Christ formulierte es so: «Susanne Koch ist eine fleissige Schafferin und ihr Motto lautet: Ich mache es lieber selber, dann weiss ich, es ist erledigt.» In den Versen, welche die Fraktionschefs ­Susanne Koch widmeten, wurde sie liebevoll auch Kontrollfreak genannt.
Man könne im Internet so lange recherchieren, wie man wolle: In Susanne Kochs Reinheft finde man keinen ­Tolggen, meinte Thomas Lüthi, Fraktionschef der GLP. «Unaufgeregt», hiess es seitens der Grünen, während FDP-Fraktions­chef Markus Spielmann meinte, es sei zu befürchten, dass Koch mit ihrem Eifer dem Solothurner Parlament die Flausen austreiben werde.
Entsprechend war die Messlatte für die Organisation der Feierlichkeiten in der Mehrzweckhalle in Erschwil hoch ­angesetzt. Die Thiersteiner Gemeinderäte unterstützten die Feier mit einem schönen Batzen. Und in Erschwil war das ganze Dorf bereit, mitanzupacken. Man freute sich auf die Parlamentarierinnen und Parlamentarier und die vielen geladenen Gäste aus dem ­ganzen Kanton. Mit einer Fotoshow ­präsentierte man dann auch die Schönheit des Thiersteins. Der Schützenverein servierte zum Apéro selbst zubereitete Spezialitäten und der Jodlerklub Erschwil Beinwil sorgte für den musikalischen Genuss. Das Team vom Rössli verwöhnte die Gäste. Der Turnverein servierte und die Brass Band Erschwil sorgte für die Musik. Ihre Mitglieder hatten zudem ­zusammen mit der Erschwiler Sängerin Barbara Schneebeli ein künstlerisches Werk mit Sketcheinlagen und musikalischer Darbietung einstudiert. Doch dann kam es anders als gedacht. Ein Tag vor dem grossen Fest erhielt OK-Präsident Markus Wohlgemuth kurz vor sieben Uhr die Nachricht, dass die Moderatorin ­ausfällt. Barbara Schneebeli lag mit 39 Grad Fieber im Bett. Noch zwei ­Wochen zuvor hatte Koch im OK die ­Frage aufgeworfen, «was, wenn die ­Moderatorin ausfällt?» Wohlgemuth meinte, man könne nicht vom Schlimmsten ausgehen. «So dürfte man ja auch gar nicht daran denken, was wäre, wenn Susanne Koch selber ausfallen würde.» Wenige Tage später lag Koch wegen ­Corona zu Hause im Bett, war aber rechtzeitig zu ihrer Feier wieder fit und munter. Und natürlich organisierte sie kurz vor der grossen Feierlichkeit auch den perfekten Ersatz für die Moderation. Hätte Koch nichts verraten, hätte im Publikum niemand bemerkt, dass die Künstlerin «Sylphe» Sylvia Heckendorn, die charmant durch den Abend führte und mit ihrem Gesang begeisterte, 48 Stunden vorher noch nichts von ihrem Auftritt wusste. «The show must go on», kommentierte Koch gegenüber dieser Zeitung. Und Landammann Remo Ankli sah bestätigt, was er in seiner Rede antönte. Nämlich dass das Solothurner Parlament, «das alle Voraussetzungen erfüllt, ein Theater zu sein», sich darauf freuen könne, mit Susanne Koch die perfekte Regisseurin gefunden zu haben; und er lud sie auf der grossen Bühne ein, auf dem Regiesessel Platz zu nehmen. «Am meisten freue ich mich auf all die spannenden Begegnungen und auf die Möglichkeit, Interesse und Wertschätzung für unsere Demokratie zu fördern und die Politik für ­Menschen greifbarer zu machen», sagte Koch.
Silvester feierte sie bei Freunden am Bodensee, doch dann ging es bereits los mit dem Programm als höchste Solothurnerin, und zwar mit dem Neujahrsapéro der Stadt Olten. Am 6. Januar trifft man Susanne Koch in der Region am Neujahrsanlass von Promotion Laufental und Forum Schwarzbubenland und nächsten Dienstag «mache ich meine offizielle
Auf­wartung beim Regierungsrat», sagt sie.

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