Tanzen fördert die Sozialkompetenz

In zehn Wochen und insgesamt 18 Lektionen lernten Kinder der beiden 3./4. und 5./6. Klassen der Primarschule insgesamt neun Tänze. Die Schlussaufführung begeisterte durchwegs.

Im Tanzfieber: Schülerinnen und Schüler der 5./6. Klasse beim Tango.
Im Tanzfieber: Schülerinnen und Schüler der 5./6. Klasse beim Tango.

Musik. Einmarsch paarweise. Gentlemen in weissem Hemd und Fliege, Ladys mit Stoffblume im Haar, in festlichen Kostümen. Nur die Sneakers an den Füssen deuten auf das jugendliche Alter der Tänzerinnen und Tänzer hin: Primarschüler zwischen 10- und 13-jährig laufen im Takt in die «Tanzarena» der Kleinlützler Turnhalle ein. Das grosse Publikum auf der Tribüne klatscht und fiebert mit und ­feuert die «Ladies and Gentlemen» an, welche in der Folge sechs Paartänze und drei Gruppentänze aufführen. Alle ­machen mit, kein einziges Kind fällt ab. Egal ob Swing, Salsa oder Tango, jede Lady, jeder Gentleman hat seine Schritte perfekt intus. Um auch dem Publikum die betreffenden Bewegungen näherzubringen, fordert die Tanzinstruktorin jeweils ein Paar zur Vorführrunde auf. Zwischen den Tanzrunden gibt’s Ansagen der Schülerinnen und Schüler sowie Videos aus den einzelnen Lernphasen des zehnwöchigen Tanzkurses.

Vor rund vier Jahren stiess Brigitte Bruttin durch einen Artikel im Schulblatt zum ersten Mal auf «Dancing Classrooms». Das pädagogische Tanzprojekt – aus Amerika stammend – etablierte sich vor über zehn Jahren auch in der Schweiz. Dank Unterstützung durch die Gemeinde durfte Emilie Müller, professionelle Tanzlehrerin der Organisation, damals im Halbwochentakt die Strecke von Bern Richtung Schwarzbubenland unter die Räder nehmen. Und weil das für unsere Region eher ungewöhnliche Projekt damals nur positive Auswirkungen zeigte, motivierte die Lehrerin ihre Schülerinnen und Schüler der 5./6. Klasse, sich auch auf dieses besondere Abenteuer einzulassen. In Absprache mit ihren Kolleginnen holte sie gleich noch Nicole Voirol ins Boot, deren 3./4.-Klässler schliesslich genauso mit Begeisterung dabei waren. Finanziell beteiligte sich mittlerweile auch der Kanton zur Hälfte an den Kosten am pädagogisch wertvollen Projekt, wodurch die Gemeinde zur Hälfte entlastet wird, wie die Initiantin informierte.

Gelungener Abschluss

Insgesamt 34 Kinder zeigten am Mittwoch letzter Woche ihren Eltern, Verwandten und Bekannten, was sie in den vergangenen zehn Wochen bei der Tanzlehrerin gelernt hatten. Die Mischung aus Spass, Disziplin, Respekt voreinander und Taktgefühl überzeugte durchwegs. «Ich bereue keinen Kilometer Fahrstrecke zwischen Bern und Kleinlützel», zeigte sich Emilie Müller begeistert. Die Tanzpädagogin moderierte das öffentliche Finale mit Begeisterung, während die Kinder zuvor eine gesunde Portion Nervosität zeigten, diese aber in der perfekten anderthalbstündigen Aufführung völlig im Griff hatten. «Bei ‹Dancing Classrooms› werden mittels Tanz unter anderem die Sozialkompetenzen Respekt, sozialer Umgang, Teamwork sowie Selbstwertgefühl, Eleganz und Körperhaltung angesprochen», erklärte Emilie Müller. «Übrigens stellt der Bereich Tanz einen Sechstel des Sportlehrplans dar», ergänzt Klassenlehrerin Brigitte Bruttin.

Weitere Informationen: www.dancingclassrooms.ch; info@dancingclassrooms.ch.

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