Fit für Montreux

Die Brass Band Konkordia Büsserach schaut zurück auf 125 Jahre Vereinsgeschichte und nach vorn auf den Schweizerischen Brass Band Wettbewerb. Das Konzert vom letzten Wochenende bewies Hochform in allen Registern.

Der Sänger und die Band: Dirigent Christoph Bangerter hat Band und Timothy Löw (r.) unter Kontrolle. Foto: Martin Staub
Der Sänger und die Band: Dirigent Christoph Bangerter hat Band und Timothy Löw (r.) unter Kontrolle. Foto: Martin Staub

Gioacchino Rossini hat die Gründung des damaligen Musikvereins Konkordia Büsserach knapp verpasst. Gelebt hat der italienische Komponist von 1792 bis 1868. Die Geburt der heutigen Brass Band war 1896, und sie hat sich seither prächtig entwickelt. Bereits nach wenigen Takten von «La Danza» aus der Feder des erwähnten Italieners war klar: Diese Band ist topfit.

Das Jubiläumskonzert 2021 war lanciert, die Erwartungen nach diesen ersten Passagen hoch — und sie wurden in den folgenden Stunden zu hundert Prozent erfüllt.

«Mitte Juli haben wir mit den Proben begonnen, im August unseren Dirigenten definitiv gewählt und wir waren uns bewusst, dass unsere Ziele ambitiös sind», erklärte Ignacio Gomez, seit fünf Jahren Präsident des Vereins. Und Christoph Bangerter schwang seinen Dirigierstab ebenso virtuos wie seine 33 Musizierenden, welche ihr Handwerk offensichtlich auch während der Pandemie im stillen Kämmerlein aufs Peinlichste gepflegt haben mussten. Herausragend zeigten sich die Solisten, Raphael Schumacher und Jonas Schmidli, im Duett «Cousins» für Cornet und Posaune. Ebenso die beiden Eufonisten Roman Vogt und Beat Steiner in «Rondoletto For Two Euphoniums». Der entsprechende Applaus aus einer nahezu vollen Turnhalle zeugte von einem begeisterten Publikum.

Spielfreude, Präzision und Virtuosität in allen Registern überzeugten gleichermassen. Schwierig, einzelne Stücke als besonders herausragend zu würdigen, denn die gesamte Programmgestaltung zeigte sich abwechslungsreich, für das Publikum unterhaltend und spannend: eine ideale Symbiose zwischen musikalischer Technik und Ton. Auch die Zwischentöne des schauspielerischen Trios, Rosanna Heckendorn, Nicolas Bader und Timothy Löw, welches anstelle einer Ansage in kurzen Szenen die 175-jährige Geschichte um diesen Verein darstellte, boten eine interessante Abwechslung. Höhepunkt darin die Gesangseinlage von Timothy Löw in «You’ll Never Walk Alone» gefolgt von der überraschenden Zugabe «Wenn ich einmal reich wär» aus dem Musical «Anatevka».

Probearbeit geht weiter

Bereits in vier Wochen will es die Brass Band Konkordia Büsserach anlässlich des Schweizerischen Brass Band Wettbewerbs 2021 wissen. So durfte das Pflichtstück «Bipolarity» von Stijn Aergeerts für den Contest in der 1. Stärkeklasse in diesem Konzert nicht fehlen. «Seit knapp fünf Wochen feilen wir an dieser schwierigen Komposition», erklärte Gomez, um aufzuzeigen, dass gewisse Feinheiten in den kommenden Wochen noch geschliffen werden müssen.

Die Zuhörerschaft qualifizierte aber bereits die dargebotene Version mit tosendem Applaus als absolut «Gut für Montreux».

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