Den Karst- und Höhlenphänomenen auf der Spur

Fünf Jahre nach der Einweihung des Karstlehrpfads im Kaltbrunnental ziehen die Höhlenforscher Bilanz.

<em>Ingmar Braun: </em>Er stellt die Funde aus dem Kaltbrunnental in den Zusammenhang und bietet im Museum auf Anfragen Führungen an. Foto: Bea Asper
<em>Ingmar Braun: </em>Er stellt die Funde aus dem Kaltbrunnental in den Zusammenhang und bietet im Museum auf Anfragen Führungen an. Foto: Bea Asper

Man kann damit kein Geld verdienen (im Gegenteil) und es gibt auch keinen Applaus von einem versammelten Publikum – trotzdem setzen wir uns mit grossem Engagement für die Öffentlichkeitsarbeit ein», erzählt Höhlenforscher Werner Janz. «Aus Überzeugung und aus Leidenschaft», ergänzt er und in den Ausführungen zu seinen Entdeckungen beginnen seine Augen zu leuchten. «Höhlen und der Karst bilden eine faszinierende unterirdische Landschaft. Hier haben wir die Möglichkeit Neuland zu entdecken, direkt bei uns und erst noch zu Fuss begehbar. Es ist eine fremde Welt, wenig bekannt aber in unserem Alltag sehr präsent. Sie bilden die grössten Trinkwasserreserven. Der Karst reagiert auf alles, was sich an der Oberfläche ereignet.» Janz und seine Kollegen vom Verein Karstlehrpfad luden letzten Sonntag zu einem Spezial-Event ein. Man feierte das 5-Jahre-Jubiläum des Karstlehrpfads. Dessen Entstehung hat eine bewegende Geschichte hinter sich: «Man musste schon fast befürchten, Höhlen und Karsterscheinungen könnten sich schneller verändern als die Formulierung ihrer Beschreibung voranschritt», meinte Janz schmunzelnd. Er hatte letztlich die Vollendung im Jahre 2013 möglich gemacht, nachdem der Höhlenforscherverein Basel zehn Jahre zuvor das Projekt begonnen hatte. Da das gesamte Infomaterial von den Mitgliedern in Fronarbeit und mit wenig finanziellen Mitteln erarbeitet wurde, kam die Realisierung des Lehrpfades nur schleppend voran und musste wegen Todesfällen Rückschläge hinnehmen. Doch die Einweihung fand dann grosse Beachtung, der Tourismus konnte angekurbelt werden und die Möglichkeit der privaten Führungen (info@karstlehrpfad.ch) werden genutzt. Insgesamt dürfte der Karstlehrpfad wie auch die anderen Lehrpfad-Angebote vom hiesigen RockValley.ch – wie Baselland Tourismus für das Laufental wirbt – noch bekannter gemacht werden, sagte Rolf Zimmerli, Präsident des Vereins Karstlehrpfad. Die Vereinsmitglieder haben in den letzten fünf Jahren immer wieder kleine Verbesserungen realisiert und können den Besuchern des Karstlehrpfades heute die mehrsprachige Version der Beschilderung vor Ort anbieten – «und zwar in Kombination mit unserer Webseite ‹www.karstlehrpfad.ch›», informierte Janz. Die Bedeutung der Lehrpfade hob auch Landrat Linard Candreia hervor. Er brachte das Sinnbild, dass sich der Geist bewegt, wenn sich die Füsse bewegen. Archäologe Ingmar Braun gab noch einen weiteren Denkanstoss: «Die Höhlen sind auch geschützte Archive mit eingelagerten Spuren aus tiefster Vergangenheit». Die archäologischen Funde (die auch der Meldepflicht unterstehen) geben Hinweise über die Entwicklung der Lebewesen. Detaillierte Informationen geben die Verantwortlichen des Heimatmuseums Laufental sehr gerne und sind offen für private Führungen, sagte Braun. Anmeldungen unter ‹www.palaeolithikum.com›.