Das Jubiläumsgeschenk war ein perfekter Anlass

Der Schwingklub Dorneck-Thierstein-Laufental (DTL) wurde vergangenes Jahr 100 Jahre alt. Wegen der Auswirkungen der Pandemie fand kein Jubiläumsanlass statt. Dafür organisierte der Verein in Nunningen zwei grosse Schwinganlässe und machte beste Werbung für sich und den Schwingsport.

Auszeichnung: Sieger Alpiger Nick beim Einmarsch zur Kranzzeremonie flankiert von den Ehrendamen. Foto: eh-presse
Auszeichnung: Sieger Alpiger Nick beim Einmarsch zur Kranzzeremonie flankiert von den Ehrendamen. Foto: eh-presse

Dass über 2000 Personen nach Nunningen reisten und auch das Wetter bis zum Schluss mitspielte, darf der DTL als schönes Jubiläumsgeschenk betrachten. Denn kaum waren die letzten Bilder von Festsieger Alpiger Nick und seinem Preis Muni Simon im Kasten, begann es zu regnen. «Wir haben dieses Wetterglück verdient», meinte OK-Präsident Kuno Gasser. «Es waren zwei unglaublich schöne Tage mit allerbester Werbung für den Schwingsport, aber auch für den Schwingklub Dorneck-Thierstein-Laufental.» Gasser strich beim Festakt am Sonntag in seiner Rede heraus, dass ein solch grosser Event in einem Dorf nur zu stemmen sei, wenn auf ein funktionierendes OK, viele Helferinnen und Helfer, grosszügige Sponsoren und sehr verständnisvolle Anwohnerinnen und Anwohner Verlass sei.

Erfolgreiche Jungschwinger aus der Region

Rund 230 Jungschwinger zeigten am Samstag in fünf Kategorien ihr Können. Dabei gewannen gleich zwei regionale Jungschwinger ihre Kategorien. Als Überraschung betitelt wurde der Sieg von Lars Balmer (Jahrgänge 2013/14) aus Liesberg. Der Schwinger vom DTL besiegte Elias Schenk. Balmer, der all seine sechs Kämpfe gewann, deutet an, dass er auf den Spuren seines Klubkollegen aus dem gleichen Ort wandeln könnte. In der Kategorie 2011/12 legte Moritz Suter im Schlussgang Patrick Müller nach wenigen Sekunden auf den Rücken. Mehr Zeit gönnten sich Giulio Russo und Yanik Nussbaumer (2009/10). Die beiden gingen keine Risiken ein und stellten nach Vollendung der zehn Minuten Kampfzeit. Dank dem Punktevorsprung wurde Russo Kategoriensieger. Von Beginn weg aufmerksam sein musste man bei den beiden Kategorien der ältesten Schwinger. Balmers Klubkollege Valentin Scherz, ebenfalls aus Liesberg, wurde den grossen Erwartungen in ihn gerecht und liess sich von Joel Nussbaumer aus Mümliswil nach nur wenigen Sekunden das Sägemehl von den Schultern putzen. Bei den Ältesten (2005/06) gewann Sinisha Lüscher gegen Marino Christ nach dem ersten Zug. Für Christ (DTL) war es bereits Kampf Nummer sieben und er ging angeschlagen in den Schlussgang.

Am 125. Solothurner Kantonalschwingfest vom Sonntag herrschte volles Haus. Die Schwinger lobten die hergerichtete Schwingerarena und zeigten trotz der Wärme entsprechend Einsatz. Mit dabei waren auch Gäste von den Schwingklubs Oberwil-Zug und Niedersimmental.

Grosser Abwesender war Schwingerkönig Wenger Kilian: «Mir geht es nach der Fussverletzung schon recht gut und ich bin zuversichtlich, dass ich in zwei Wochen wieder ins Sägemehl steigen kann. Für das ESAF bin ich positiv gestimmt.»  

Wenger reiste dennoch an, gab eine Stunde Autogramme und stellte sich für Fotos zur Verfügung. «Ich wollte mich nicht bereits für das ESAF in der Nordwestschweiz akklimatisieren», witzelte der Berner. «Der Klub hat so grosse Arbeit geleistet und das gilt es zu honorieren. Deswegen bin ich gerne gekommen», meinte er. Die Zuschauer begrüssten ihn mit einem frenetischen Applaus.

Alpiger Nick dagegen konnte nach einer Verletzung erst am vergangenen Samstag wieder in den Wettkampf einsteigen. Er lobte bei der Siegerehrung daher auch seine Physiotherapeutin. Nach vier Siegen und einem Gestellten gewann er den Schlussgang gegen den Mümliswiler Kropf Marcel nach nur 52 Sekunden mit Innerem Haken platt. Zufrieden zeigten sich die Schwinger über den grosszügigen Gabentempel und die gleich fünf Lebendpreise für die Erfolgreichsten des Tages. «Es macht viel Arbeit, wenn du aber dank der vielen grosszügigen Sponsoren einen so tollen Gabentempel präsentieren darfst, sind alle Mühen vergessen», meint OK-Mitglied Felix Egger. Beeindruckend war auch, mit wie viel Einsatz der Schwingklub mit all seinen Helferinnen und Helfern (viele Externe) die Arena auf- und am Sonntag nach dem Schlussgang wieder abbaute.

Nach dem Solothurner Kantonalschwingfest ist vor dem Steinegg-Schwinget: Am 14. August wird ein Teil des OK das traditionelle Steinegg-Schwinget organisieren. «Viele Zuschauer waren in Nunningen erstmals live an einem Schwingfest und es hat ihnen gefallen. Sie alle und natürlich auch alle, die im Vorfeld des ESAF in Pratteln nochmals den Duft des Sägemehls in die Nase nehmen wollen, sei der Termin ans Herz gelegt», macht OK-Präsident Hermann Bärtschi Werbung.

Auch über das Steinegg-Schwinget wird das Wochenblatt berichten.