Seit bald 70 Jahren ein Breitensport-Klassiker

Der Baselbieter Orientierungslauf ist trotz Coronavirus auf Kurs. Im Oktober findet er im Gebiet «Stürmenchopf» bei Wahlen statt.

Familiensporterlebnis:  Am vierten Sonntag im Oktober wird der Baselbieter Orientierungslauf im Laufental durchgeführt. Foto: zvg
Familiensporterlebnis: Am vierten Sonntag im Oktober wird der Baselbieter Orientierungslauf im Laufental durchgeführt. Foto: zvg

Der seit 1953 ausgetragene Baselbieter Team-OL steht heuer am vierten Oktober-Sonntag unter speziellen Vorzeichen. Trotz Coronavirus soll dieser Breitensport-Klassiker stattfinden, wenn auch unter speziellen Bedingungen. Das kantonale Sportamt und mit ihm das Organisationskomitee erwarten gut 1000 Läuferinnen und Läufer im Gelände des «Stürmenchopf» auf Wahlener Gemeindegebiet. Der Besammlungsort ist in Laufen.


Keine Rangverkündigung
Der Baselbieter OL, einer der noch wenigen kantonalen Mannschaftsläufe, betritt Ende Oktober Neuland. Er tut dies mehrfach, einerseits mit dem Laufgelände des «Stürmenchopf» im Laufental, wo der Klassiker schlechthin noch nie Gastrecht genossen hat. Andererseits «zwingt» die aktuelle Situation das organisierende Sportamt der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, die Veranstaltung in einem anderen Rahmen zu präsentieren, als dies sonst üblich ist. Christian Saladin, der stellvertretende Dienststellenleiter und Laufleiter, sagt in diesem Sinne zum «Wochenblatt», dass aufgrund des Coronavirus ein eigens geschaffenes Schutzkonzept den OL prägen werde. Dieses beinhalte, so der Hölsteiner, einen der Situation angepassten Wettkampfablauf. «Wir haben Startblöcke mit maximal 100 Teilnehmern vorgesehen. Und die Startzeiten werden deshalb auf gegen fünf Stunden ausgeweitet.» Im Weitern sagt Saladin, dass das Sportliche für einmal klar im Vordergrund stehe. «Garderoben und Duschen stehen keine zur Verfügung und auf die Rangverkündigung und den traditionellen Mittagsimbiss verzichten wir ebenfalls.»


Interessante Laufanlage
«Aber», so Saladin, «wir inszenieren trotzdem ein tolles Familiensporterlebnis.» Der Stürmenchopf mit knapp 770 Metern Seehöhe garantiert dies grundsätzlich. So tat er dies unter anderem vor Jahresfrist, als dort ein nationales OL-­Wochenende mit einer Weltcupveranstaltung stattfand. Und: Es ist nicht das erste Mal, dass dort Orientierungsläufe stattfinden. Regionale Prüfungen wurden in diesem Gebiet, das ein ausgebautes Wegnetz ausweist und durch ein spannendes Relief ergänzt wird, seit den 1960er-Jahren immer wieder durchgeführt. Auch der Basler Mannschafts-OL gastierte einst im damaligen bernischen Amtsbezirk Laufen. Alles in allem: Die Teilnehmer werden mit Sicherheit in den Genuss von interessanten Laufanlagen kommen.


Gesundheit geht vor
Das Sportamt Baselland, das in Bezug auf Covid-19 im Kanton die eigentliche Fachstelle für Sportvereine und Sportverbände ist, sagt schliesslich, es sei guten Mutes, dass der Baselbieter Team-OL stattfinden könne. Es hofft, dass das Fest mit sportlichem Charakter in seiner 68. Auflage nicht im letzten Moment abgesagt werden muss.
Das Sportamt ist anderseits jederzeit in der Lage, wenn notwendig auch kurz vor dem Termin die Reissleine zu ziehen. «Die Gesundheit geht immer vor», sagt Laufleiter Saladin, ein gebürtiger Schwarzbube. Erst einmal seit 1953 mussten die Organisatoren die Segel streichen — vor acht Jahren in Liestal. Ein massiver Wintereinbruch mit Schneefällen war damals der Spielverderber.

2021 im «Bloond»
Der Baselbieter Team-OL wird gemäss Planung im kommenden Jahr im «Bloond», im Dreieck Bubendorf-Seltisberg-Lupsingen, stattfinden. Dieser Wald war schon mehrfach Austragungsort des Laufs. So 1957, 1976, 1986, 2000 und 2011. Das Gros aller Veranstaltungen fand hingegen im Bezirk Sissach und mit Abstrichen im Bezirk Waldenburg statt. Teilweise wählte das OK auch Gebiete ausserhalb des Kantons aus. So im Kanton Aargau oder im Kanton Solothurn. Im dortigen Bezirk Thierstein schrieb zu Pionierzeiten des OL-Sports eine Baselbieterin Sportgeschichte. An den ersten Schweizer OL-Einzelmeisterschaft, wo Frauen starten durften, vor 60 Jahren am 23. Oktober 1960 in Kleinlützel, setzte sich die Lampenbergerin Margrit Thommen in der Elite-Kategorie durch.


Mehr unter www.bl.ch