Kunstschaffen mit Bauchgefühl

Die Bilder von Ruth Wittendorfer im Kulturforum Laufen begeistern durch Intuition und Spontanität. Die Künstlerin präsentiert ein Querfeldein ihres Schaffens, das sie liebevoll «à travers» bezeichnet.

Nennt das Bild «Ausblick»: Künstlerin Ruth Wittendorfer. Foto: Jürg Jeanloz
Nennt das Bild «Ausblick»: Künstlerin Ruth Wittendorfer. Foto: Jürg Jeanloz

Lichtblick» nennt Ruth Wittendorfer das Bild, das durch feine Farbflecken mit einem gelben Brennpunkt besticht. Leichte schwarze Strichzüge lockern das Gemälde auf und geben ihm eine tiefgründige Struktur. Gleich nebenan ein Bild, das «Seelenkrüge» vermittelt. Gelbe Schalen auf weiss-violettem Stoff übertragen dem Dargestellten einen Hauch von Geheimnis und Rätselhaftigkeit.

Wie Käthi Stampfli, Freundin von Ruth Wittendorfer, in ihrer Laudatio betont, arbeitet die Künstlerin mit spontanen und schnellen Linienzeichnungen, die aus dem Bauch heraus entstehen. Sie kann aber auch ihre Bilder langsam und überlegt entwickeln. Die Freude am Unerwarteten und Zufälligen wird durch verschiedene Materialien und Techniken erzeugt. So arbeitet sie gerne mit Specksteinen, die zeitintensive, ja sogar meditative Arbeit erfordern. Drei solche Skulpturen sind im Kulturforum Laufen ausgestellt und beeindrucken durch weiche warme Formen. Käthi Stampfli bezeichnet ihre Kollegin als Leseratte, die sich vor allem für den Menschen interessiert. Sie schöpfe ihre Ideen aus Begegnungen, Ausflügen und Stimmungen, die sie mit Kohle, Tusche oder Acrylfarben auf die Leinwand zaubert.

Ruth Wittendorfer ist in Locarno aufgewachsen, hat drei erwachsene Kinder und wohnt seit 1975 in Büren (SO). Sie hat Mal- und Zeichenkurse besucht und sich fortwährend weitergebildet. Die freischaffende Künstlerin hat ein Atelier in Büren, wo sie experimentiert und sich den Techniken der Malerei widmet. «Neben Speckstein arbeite ich auch gerne mit Gips», sagt die liebenswürdige Künstlerin. Es sei anstrengend, aber mit Freude verbunden.

«Was bleibt» steht unter einem Bild, das durch feine Striche und violetter Tönung den Beschauer fasziniert. Unten links ist ein Mensch auf gelbem Hintergrund zu erkennen, rote und blaue Farbtupfer verstärken den mysteriösen übersinnlichen Eindruck. «Ich wünsche Dir viel Zeit zum Weiterarbeiten und danke Dir für die tolle Ausstellung», schliesst Käthi Stampfli ihre Laudatio.

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