Der Bauernbub aus Blauen und Königin Elizabeth

Als Daniel Meury zehn Jahre alt war, wusste er, dass er die Welt sehen wollte. Seit über 30 Jahren lebt er in Asien.

Lebt seit über 30 Jahren in Asien: Daniel Meury hat ein bewegtes Leben hinter sich. Zur Kirschenerntezeit besucht er wenn immer möglich seine Eltern in Blauen. Foto: Benildis Betolila
Lebt seit über 30 Jahren in Asien: Daniel Meury hat ein bewegtes Leben hinter sich. Zur Kirschenerntezeit besucht er wenn immer möglich seine Eltern in Blauen. Foto: Benildis Betolila

«Ich habe nie vergessen, woher ich komme», lächelt Daniel Meury, Bauernbub aus Blauen, «denn ohne Vergangenheit können wir keine Zukunft haben, davon bin ich überzeugt.» Im Gespräch mit dem Weitgereisten blicken immer wieder philosophische Weisheiten durch, die zeigen, dass er sich zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Gedanken macht. Erstaunlich auch, wie er sich ­genau an die vielen Orte, die er besucht hat, und an alle Arbeitsstellen erinnert. Er sagt, er wisse nicht, welches seine erste oder zweite Heimat sei, ob die Schweiz oder Thailand. Man könnte ihm stundenlang zuhören, wenn er von seinem ­aufregenden Leben erzählt. Er hat viel und Bedeutendes zu berichten und bleibt dabei bescheiden und besonnen. Andere Personen haben Gleiches oder Ähnliches erlebt. Er aber hat wohl als Schweizer Bauernbub etwas erlebt, womit kaum ein anderer aufwarten kann.

Eine Woche im Dienst der Königin von England

Im Jahr 1989 stand er nämlich während einer Woche im Dienst von Königin Elizabeth II. Die Monarchin nahm vom 18. bis 24. Oktober am Treffen der Regierungschefs des Commonwealth of Nations in Kuala Lumpur statt. Sie logierte im extra dafür umgebauten Hotel Carcosa Seri Negara, wo Daniel Meury als Maître d’Hôtel tätig war. «Man kann sich vorstellen, welche prominenten Personen ich in diesem Zusammenhang traf», blickt er zurück. «Ich habe alle in angenehmer Erinnerung, denn sie gaben sich ausnahmslos freundlich, manche gar bescheiden.» Als er der Königin kürzlich schriftlich zum 70-Jahr-Thronjubiläum gratulierte und Fotos von 1989 beilegte, erhielt er einen eigenen Brief einer persönlichen Hofdame. Es ist nicht ein aus vorgegebenen Textblöcken zusammengefügtes Schreiben. Vielmehr wird darin auf die damalige Begegnung eingegangen.

Seit zehn Jahren Leiter eines Hotels in Phuket

Gehen wir ein paar Jahrzehnte zurück: Daniel wurde in Blauen geboren. Seine Eltern sind Vreni und Markus Meury-Gschwind. Sein einziges Geschwister, Christa Tschan-Meury, betreibt mit ­ihrem Mann Koni den Hof Lochhus in Holderbank. Nach der Schule absolvierte er das KV bei Hugo Fritschi AG in Brislach und besuchte später die Hotelfachschule in Luzern. «Schon mit zehn Jahren wusste ich, dass ich die Welt sehen möchte.» Er arbeitete danach einige Monate beim Orient Express, dem Erstklasshotel auf Schienen. Darauf erhielt er die ­geschichtsträchtige Stelle in Kuala Lumpur, wo er drei Jahre verbrachte. Es zog ihn weiter nach Burma (heute Myanmar), Indonesien, Bandung und Bali, Schanghai in China und schliesslich Thailand, wo er seit zehn Jahren als General Manager das legendäre Andara Resort & Villas in Phuket leitet.

Jährlich zurück für die Kirschenernte

Er war stets in erstklassigen Etablissements tätig. Den Bezug zum Laufental hat er nie verloren. Wenn es möglich ist, reist er jährlich zur Kirschenerntezeit ins ­Elternhaus. Unzählige Hochstammbäume nannte Familie Meury ihr Eigen. ­Daniel und seine Schwester Christa können sich im Sommer weiterhin nichts Schöneres vorstellen, als auf hohe Leitern zu steigen und in Baumkronen herumzuturnen. Der Bäume sind zwar weniger, aber die Geschwister halten die Tradition aufrecht, was selbstverständlich Eltern und Verwandte freut. So ist Daniel Meury zwar weit weg; der Fixpunkt Laufental ist aber für ihn einmal jährlich (ausser während Coronazeiten!) festgelegt.

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