«Der Wald ist das Erdöl von Laufen»

Das Wetter machte an Auffahrt mit: Bei Sonnenschein und angenehmer Brise fand in der Region in vielen Gemeinden der Banntag statt — so auch in Laufen.

Lehrreicher Banntag: Raphael Häner, Geschäftsführer des Vereins Wald beider Basel (Dritter von links) wusste viel Spannendes über den Laufner Wald zu berichten. Foto: Melanie Brêchet
Lehrreicher Banntag: Raphael Häner, Geschäftsführer des Vereins Wald beider Basel (Dritter von links) wusste viel Spannendes über den Laufner Wald zu berichten. Foto: Melanie Brêchet

Traditionsgemäss findet der Banntag der Stadt Laufen alternierend mit jenem der Stadtburger alle zwei Jahre statt. Dabei ist auch jedes Mal viel Wissenswertes zu erfahren. Eine stattliche Anzahl Leute fand sich letzten Donnerstag vor dem Restaurant Loki in Laufen ein, um den diesjährigen Banntag zu begehen. Dabei präsentierte sich die Schar bunt gemischt: Neben älteren Leuten fanden sich auch viele Familien mit Kindern ein und nutzten den prächtigen Tag, um etwas über den Laufner Wald zu erfahren. Sie alle wurden von Stadtpräsident Pascal Bolliger begrüsst — übrigens war er nicht der einzige Vertreter aus dem Laufner Stadtrat, der anwesend war.

Trockenheit setzt den heimischen Wäldern zu

Als Referent konnte Raphael Häner gewonnen werden. Der Geschäftsführer des Vereins Wald beider Basel erklärte den Zuhörenden als Erstes, welch grosse Rolle der Wald in der Region spiele —schliesslich sei zwischen einem Viertel und einem Drittel des Kantons Baselland mit Wald bedeckt, das entspreche 2000 Hektaren. 60 Prozent des geschlagenen Holzes würden im Kanton Baselland in die Energieförderung gehen, das sei ein beachtlicher Wert. «Der Wald ist das Erdöl von Laufen», fasste Häner die Bedeutung des Waldes in der Gemeinde zusammen. Der Wald diene aber nicht zuletzt auch als Schutzwald und schütze beispielsweise die Bahngeleise Richtung Bärschwil vor Steinschlag. Der Wald müsse darum auch gepflegt werden. Der Klimawandel habe bereits seit einigen Jahren einen grossen Einfluss auf den Wald. Unter der Trockenheit würden beispielsweise die Buchen leiden. Und man könne davon ausgehen, dass sich zukünftig andere Bäume wie beispielsweise der Nussbaum in den Laufner Wäldern wohlfühlen werden. Zuletzt plädierte Raphael Häner für einen respektvollen Umgang mit dem Wald: «Wir sind in den Wäldern nur zu Gast.»

«Gut möglich, dass der Wolf wieder zurückkehrt»

Welchen Tieren der Wald als Lebensraum dient, führte schliesslich Wildhüter Gabriel Sutter aus. «Der Laufner Wald ist belebt: Wildschweine, Hasen, Gämsen, Fuchs, Dachs, Luchs sind neben vielen Vogelarten heimisch.» Mit dem Rothirsch käme ausserdem auch der König der Wälder zurück in die hiesigen Wälder, führte Gabriel Sutter weiter aus. Und wo sich der Rothirsch ansiedle, sei der Wolf auch nicht mehr weit. «Er war sogar schon einmal nachweislich hier, nämlich im Februar dieses Jahres», ergänzte er. Es sei darum davon auszugehen, dass der Wolf bereits heute gelegentlich durch die Laufner Wälder streife.

Kurz bevor die Banntagsteilnehmerinnen und -teilnehmer bei der Reithalle «uf Saal» ihren Durst löschen könnten, machte die Wandergruppe beim zukünftigen Standort des neuen Reservoirs «uf Saal» Halt. Vizepräsidentin der Stadt Laufen, Sabine Asprion, führte kurz aus, wie der aktuelle Stand ist: «Baustart des neuen Reservoirs ist noch diesen Sommer. Im Winter 2023 kann es schliesslich in Betrieb genommen werden.» Mit der Frage in die Runde, wie lange eine Mikrobrauerei brauen müsse, um das neue Reservoir zu füllen (es sind 16 Jahre an sechs Tagen pro Woche), leitete Sabine Asprion gekonnt in den letzten Teil des Laufner Banntags über. Bei der Reithalle konnten sich nun alle höchst verdient mit kühlen Getränken, einem «Waldfest» (Wurst und Brot), Kaffee und Mohrenköpfen stärken.

Schliesslich kamen auch Freunde der Musik nicht zu kurz: Eine eigens für den Anlass gebildete Truppe von Musikern, inklusive Stadtrat Mathias Christ, spielte auf und sorgte für einen gemütlichen ­Abschluss des Laufner Banntags.

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