Und plötzlich passte (fast) alles

Der EHC Laufen gewinnt gegen das Spitzenteam Wohlen-Freiamt mit 4:3 nach Penalty-Entscheidung sein erstes Heimspiel und gibt, wenn auch punktgleich, die rote Laterne ab. Am Sonntag geht es nach Binningen.

Selbstbewusst: Laufens Torhüter Christoph Imhof entschied mit dieser mutigen Aktion das Penaltyschiessen und damit das Spiel. Foto: eh-presse
Selbstbewusst: Laufens Torhüter Christoph Imhof entschied mit dieser mutigen Aktion das Penaltyschiessen und damit das Spiel. Foto: eh-presse

Die Freude war enorm in der mit nur 45 Zuschauern spärlich besetzten Eishalle, als Torhüter Christoph Imhof Doppeltorschütze David Steuri beim entscheidenden Penalty den Puck mit einem Hechtsprung von der Schaufel stiess. Alleine diese Szene war schon das Eintrittsgeld wert. Nach zwei Kanterniederlagen drohte gegen die Aargauer die nächste Niederlage, besiegte der Tabellendritte doch eine Woche zuvor den ehemaligen Leader Binningen mit 10:3. «Nein, Angst hatten wir keine. Respekt ja, aber es wäre der falsche Weg, in ein Spiel zu gehen und zu denken, heute gibt es wieder eine Klatsche», sagte Trainer Stefan Schwander mit einem zufriedenen Lachen. «Wir wussten, dass wir jeden Gegner in der Gruppe schlagen können, sofern einmal alles zusammenpasst.» Und ja, gegen die Aargauer war bei den Laufentalern fast alles anders, so als wäre eine andere Equipe auf dem Eis. Gut möglich, dass der Auftritt Laufens und eine gewisse Sorglosigkeit beim Gegner für dieses Resultat besorgt war.

Es gab viele Punkte, die anders waren. Angefangen beim Torhüter: Auch wenn er nicht mehr so viel trainieren kann — Christoph Imhof bringt dem Team mit seiner Routine und Fähigkeit enorm viel. Er dirigierte seine Mitspieler immer wieder lautstark und brachte die Gegenspieler schier zur Verzweiflung. Die Defensive funktionierte, der Kampfgeist war da und die drei Blöcke forderten den Gegner. Der erste Block bestand aus den erfahrenen Ex-Zweitliga-Spielern, der zweite aus den Arbeitern, was keinesfalls despektierlich gemeint ist, und der dritte Block, angeführt von Zenter Andrea Stöckli, bestand aus den teils sehr jungen Spielern. Tim Jörger etwa wird am 23. Dezember 15 Jahre alt, was im Spiel jedoch nicht auffiel. Stöckli sorgte dann auch mit dem 1:0 für Laufens erste Führung in der laufenden Meisterschaft. Dies ein weiterer Punkt, denn durch dieses Erfolgserlebnis, nachdem man keinen frühen Gegentreffer kassierte, beflügelte. Der nächste war, dass man nach dem Ausgleich den Kopf nicht verlor. Und, Laufen hatte kaum jene Konzentrationsmängel, wie sie bisher in jedem Match auftraten. Dreimal ging das Schwander-Team in Führung — dreimal folgte der Ausgleich. Zweimal traf der Gegner in Überzahl, was bei den vielen Ex-Zweitligisten im Team hingenommen werden muss. Und auch in der Overtime wankte Laufen nicht.

Im Penaltyschiessen sorgte Laufen dank der erfolgreichen Abschüssen von Stefan Henz und Roger Stähli dafür, dass die Gäste unter Zugzwang gerieten. Nur Ex-Topskorer Marc Imhof vermochte Christoph Imhof zu bezwingen. Aus ­einem starken Kollektiv muss Imhof sicher herausgestrichen werden. Könnten wir jedoch den «best player» wählen, es wäre Sven Büttel. Mit dem enormen Einsatz — er warf sich mehrfach in Schüsse und musste mit Schmerzen zur Bank fahren — pushte er seine Mitspieler. «Heute passte wirklich fast alles. Die Jungs wissen nun, dass und wie es geht. Am Sonntag wollen wir nachsetzen und auch aus Binningen drei Punkte mitnehmen», so Schwander.

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