Auszeichnung für Leistung, Ausdauer und Wille

Am 4. Dezember erhält Caroline Spies (18) aus Zwingen einen der drei Förderpreise des Kantons Baselland überreicht. Spies ist zudem Mitglied des Förderprogramms «Road to Beijing 2022» mit der Option, in zwei Jahren an den Olympischen Spielen dabei zu sein.

Erfolgreich: Caroline Spies – eine selbstbewusste, erfolgreiche, junge Sportlerin aus dem Laufental.Foto: eh-presse
Erfolgreich: Caroline Spies – eine selbstbewusste, erfolgreiche, junge Sportlerin aus dem Laufental.Foto: eh-presse

Im vergangenen Jahr hatte die Schülerin der Matur-Sportklasse am Gymnasium Liestal, die bei der U20-Top-Equipe des EHC Basel und bei den Frauen des SC Langenthal in der SWHL B im Tor steht, massgeblichen dazu beigetragen, dass das U18-Frauen-Nationalteam an der WM in Bratislava den Klassenerhalt schaffte. Im Februar erhielt Caroline Spies erstmals ein Aufgebot für das A-Nationalteam für ein Turnier in Schweden und später für die danach abgesagte WM in Kanada!

Stolz auf den Preis

«Als ich davon hörte, dass ich einen Förderpreis bekomme, war ich zuerst einmal überrascht. Mir war dieser Preis nicht gerade geläufig, muss ich ehrlich zugeben. Doch dann habe ich mich informiert. Der Preis macht mich schon etwas stolz, denn ich sehe ihn als Anerkennung für das bisher Geleistete und als zusätzliche Motivation, auf dem Weg weiterzumachen.» Dass die Preisverleihung, die in Laufen hätte stattfinden sollen, jetzt in Sissach in ganz kleinem Rahmen sein wird, ist für sie in Ordnung. «Wir müssen jetzt alles unternehmen, damit bald wieder ein normales Leben möglich sein wird.»

Über Eiskunstlaufen…

Angefangen hatte alles in ihrem Nachbarort Laufen. «Mein Bruder spielte Eishockey und ich ging als kleines Mädchen oft in die Eishalle, um ihm zuzuschauen. Dabei bekam ich immer grössere Lust, auch etwas auf dem Eis zu machen. Ich versuchte es zuerst mit Eiskunstlaufen, das war mir aber irgendwie zu langweilig. Dann begann ich beim EHC Laufen mit Eishockey. Bei den Moskitos (heute U13) stellte mich der Trainer ins Tor. Eine Saison lang war ich Feldspielerin und Goalie, dann entschied ich mich endgültig für die Position im Tor.»

Nach einer Saison wechselte Spies nach Basel, weil sie für ihre weitere Entwicklung mehr Möglichkeiten sah. «Ich denke, ich konnte mit Leistung dafür sorgen, dass mich die Jungs respektierten und mich als Teil des Teams sahen.» Neben den Einsätzen mit Basel gehörte sie zuletzt drei Saisons dem EV Bomo Thun aus der höchsten Frauenliga an. Viele Einsätze gab es nicht, sodass Caroline auch deshalb auf eine Stufe tiefer wechselte, zum SC Langenthal, der das Ziel hat, in die SWHL A aufzusteigen.

2019 machte sie als Keeperin im U18-National-Team an ihrer dritten WM-Teilnahme in Bratislava mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Im Nachgang war zu lesen, dass Spies das Team vor einem drohenden Abstieg ­bewahrte. Als «Honorar» flatterte darauf das erste Aufgebot für das A-Nationalteam ins Haus. Spies bekam ein Aufgebot für ein Sechs-Länder-Turnier in Schweden. Dann kam das Aufgebot für die WM in Nordamerika. «Es wäre eine tolle Erfahrung gewesen, aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.»

Interessante Perspektiven

Caroline Spies hat ein volles Wochenprogramm. «Eigentlich bin ich fast etwas froh darüber, dass jetzt etwas weniger los ist. Manchmal ist es schon etwas viel, aber ich will es ja.» Um 6.30 Uhr fährt sie mit dem Zug von Zwingen nach Liestal in die Schule und kommt um 22 Uhr nach Hause. Schule — Training — Schule — Training.

Im Juli wurde sie zudem als jüngste der drei Torhüterinnen für die Swiss Women’s Hockey Academy nominiert und ins Projekt «Road to Beijing 2022» aufgenommen. Sie trainiert zwei Tage pro Woche im neuen Spitzensport-Zentrum «OYM» in Zug, kann sich so dem Nationaltrainer laufend präsentieren und hat gute Chancen, an den Olympischen Spielen in zwei Jahren als Torhüterin dabei zu sein und somit auch den Ort Zwingen zu vertreten. «Hätte ich die Perspektiven mit dem A-Nationalteam nicht, würde ich mir wohl Gedanken machen, ob sich der ganze Aufwand lohnt.» Doch von solchen Überlegungen ist die sympathische Sportlerin aus Zwingen weit entfernt. Die Türen stehen für sie offen. Und wer weiss, vielleicht spielt sie ja dereinst in Nordamerika Eishockey und absolviert ein Studium.

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