So klang es in alten Zeiten

Zum sonntäglichen Brunch in der Galerie «JetztOderNie» ertönten volkstümliche Weisen mit Sackpfeife, Harmonium, Trommel und Bassgeige. Die Kollekte war für einen Rollstuhlantrieb eines MS-Patienten bestimmt.

Sackstarke Volksmusik: Kurt von Rohr, Peter Schnitzler mit Sackpfeifen, Ursula Dill, Missionsharmonium, und Céline Shuler, Bassgeige. Foto: Jürg Jeanloz
Sackstarke Volksmusik: Kurt von Rohr, Peter Schnitzler mit Sackpfeifen, Ursula Dill, Missionsharmonium, und Céline Shuler, Bassgeige. Foto: Jürg Jeanloz

Da kam veritable Fasnachtsstimmung auf, als das Quartett «Des Dudels Kern» in Flüh zum Arabi ansetzte. Die zahlreichen Gäste in der Galerie «JetztOderNie» summten den bekannten Marsch fröhlich vor sich hin und genossen die unverwechselbaren Klänge der beiden Sackpfeifen und den kräftigen Rhythmus der Trommeln.

Die Sackpfeife, bei uns eher als Dudelsack bekannt, war im Mittelalter ein beliebtes Instrument und hatte gegenüber der Flöte den grossen Vorteil, dass die Luftzufuhr konstant vom Sack erzeugt wird. 16 verschiedene Sackpfeifen brachten Peter Schnitzler und Kurt von Rohr mit und gestalteten damit ein abwechslungsreiches Programm.

Ursula Dill begleitete die beiden Herren am Missionsharmonium und Céline Shuler zupfte zwischendurch kräftig an ihrer Bassgeige. Den ganzen Sonntagvormittag wurde die Zusammensetzung gewechselt und die Gäste über die aussergewöhnlichen Instrumente informiert.

Gastgeberin Pia Brodmann freute sich riesig über die vielen Besucherinnen und Besucher in ihrer Galerie, die sich zu den volkstümlichen Klängen mit frischem Zopf, Käse und Wurst verköstigten und das gemütliche Beisammensein genossen. «Die Kollekte ist für einen MS-Patienten bestimmt», liess sie vernehmen. Derselbe benötige für seinen Rollstuhl einen Motor mit Bremshilfe, den die IV leider nicht bezahle.

Herrlich ertönte darauf das bretonische Tänzchen «Laridé», dessen liebliche Melodie mit Schellenkranz und Trommel begleitet wurde. Da fehlten nur noch die Tänzerinnen und Tänzer, die sich im Kreise drehen und dazu bretonische Lieder singen.

Mit dem ältesten Tasteninstrument überraschten Peter Schnitzler und Kurt von Rohr die muntere Gesellschaft. Sie kurbelten mit der rechten Hand eifrig an ihren Drehleiern und erzeugten anmutige Melodien, indem sie mittels Tasten die Saiten verkürzten. «Wir sagen euch an den lieben Advent» lautete die Botschaft der beiden Künstler, die mit musikalischem Flair ihre altertümlichen Instrumente zum Klingen brachten.

Zu guter Letzt behändigte von Rohr noch eine Bodhran, eine mit Ziegenfell bespannte Trommel. Während Schnitzler auf seiner Sackpfeife eine irische Weise spielte, erzeugte von Rohr mit einem Holzschlägel den Rhythmus und veränderte gleichzeitig mit der anderen Hand die Tonhöhe, indem er den Druck auf das Fell variierte.

Zuhören und Staunen verbunden mit leiblichen Köstlichkeiten war der gelungene Mix dieser kurzweiligen Matinée in Flüh..

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