Not macht erfinderisch: Handgefertigte Masken aus Reinach
Covid-19 hat unser Leben fest im Griff. Wir alle sind aufgefordert, uns und andere zu schützen. Eine Möglichkeit: Masken für Mund und Nase.
Wer sich dieser Tage auf die Strasse wagt, sieht immer wieder, dass Menschen Masken vor Mund und Nase tragen. Es sind nicht so viele wie auf Bildern etwa der chinesischen Gesellschaft, wo Hygienemasken fast zum Strassenbild hinzugehören. Doch es werden mehr. Meistens tragen die Menschen einfache Masken für den einmaligen Gebrauch. Veronique Perks, Inhaberin und Geschäftsleiterin des Nähateliers Nique mit Filiale in Reinach, hatte eine weiterführende Idee: Masken aus Biobaumwolle, die bei 95 Grad waschbar sind und somit einen nachhaltigen Virenschutz liefern. «Es gibt im Internet viele Angebote für Masken, aber eigentlich keine, die bei dieser Temperatur gewaschen werden können», so Perks.
Tägliche Reinigung
Dass ihre Idee richtig war, beweist die Nachfrage: Innerhalb einer Woche wurden 110 Masken geliefert, die meisten davon nach Arlesheim, wo das Nähatelier eine weitere Filiale betreibt. Wobei es für Perks gar nicht so einfach war, an den geeigneten Stoff zu kommen. Mit dem, den sie letztlich ergattern konnte, ist sie sehr zufrieden: «Die Masken aus Popeline lassen sich täglich kochen und behalten doch Farbe und Form.» Für die Wäsche muss es nicht immer die Maschine sein. Einfach 10 bis 15 Minuten auf dem Herd in einer Pfanne kochen, trocknen lassen und wieder benutzen. Die Masken gibt es mit sieben verschiedenen Mustern in den Grössen S, M und L. Die Herstellungszeit (natürlich Handarbeit) einer Maske liegt bei 15 bis 20 Minuten, und sie ist so konzipiert, dass zusätzlich innen via einen Schlitz ein Filter – etwa ein Kaffeefilter – eingeschoben werden kann.
Keine Ohnmacht
Jede Maske ist ein Unikat, made in Reinach. Mit dem Kauf wird das lokale Gewerbe unterstützt, auch der Stoffladen, bei dem Perks die Popeline bestellt, profitiert davon. «Reich werden wir davon aber nicht», winkt Geschäftsleiter Thomas Fleig ab. Vielmehr gehe es darum, etwas zu tun, zu helfen und nicht ohnmächtig dem Virus gegenüberzustehen, sagt Veronique Perks. Ausserdem komme es zu schönen und intensiven Gesprächen mit den Kundinnen und Kunden bei der Lieferung. Und letztlich gäben die Masken älteren Menschen wieder Mut, sich auch als sogenannte Risikogruppe auf der Strasse oder in der Natur nachhaltig und stilvoll zu zeigen.