Slowenischer Gruss ans Birseck

Der Slowenische Kulturtag in der Schweiz wurde heuer in Reinach durchgeführt. Zugleich öffnete eine Ausstellung slowenischer Künstler ihre Tore.

Kunst und Politik auf Tuchfühlung (v. l.): Malerin Nadja Zikes, Landratspräsident Peter Riebli, Keramikkünstler Barba
Kunst und Politik auf Tuchfühlung (v. l.): Malerin Nadja Zikes, Landratspräsident Peter Riebli, Keramikkünstler Barba

Am vergangenen Freitag konnte das Heimatmuseum Reinach hohen Besuch empfangen: Anlässlich der Ausstellung «Moments / Trenutki» der slowenischen Kunstschaffenden Nadja Zikes, Barba Stembergar und Nico Zupan begab sich die slowenische Botschafterin Marta Kos höchstpersönlich nach Reinach. Sie war es denn auch, die alle anderen prominenten Anwesenden wie Landratspräsident Peter Riebli, den Reinacher Einwohnerratspräsidenten Markus Huber und andere Vertreterinnen und Vertreter aus der lokalen Politik in stilsicherer deutscher Sprache begrüsste. Etwas ungewöhnlich für eine Kunstvernissage — die Nationalhymnen beider Länder wurden gespielt und das anwesende Publikum sang mehr oder weniger textsicher mit. Doch war dies, was am Freitagabend im Reinacher Heimatmuseum stattfand, eben keine einfache Vernissage, sondern gleichzeitig eine Feier anlässlich des Slowenischen Kulturtages, der im zentraleuropäischen Land am 8. Februar gefeiert wird. «An diesem Tag zeigen die Sloweninnen und Slowenen ihr kulturelles Schaffen. Es ist natürlich etwas ganz Besonderes, dass wir das jetzt in Reinach zu tun», so Kos. Gerade der Text der slowenischen Nationalhymne plädiere für Kultur statt kriegerischer Auseinandersetzung: «Auch dafür steht unser Kulturtag.»

Der Kontakt zwischen Reinach und der Botschafterin ist über den Reinacher Jens Schindelholz, der unter anderem in der ganzen Schweiz Kunstausstellungen organisiert, zustande gekommen: «In einem anderen Zusammenhang war ich bei der slowenischen Botschaft zu Besuch. So kam die Idee auf, in Reinach diese Ausstellung im Rahmen des Kulturtages zu organisieren.»

Es gäbe eine Reihe von Gründen, den Slowenischen Kulturtag in Reinach zu feiern, führte Kos aus: Slowenien sei im Vergleich mit anderen Ländern der Europäischen Union ein kleines Land — dasselbe gelte für den Kanton Baselland in Bezug auf die Schweiz: «Wir sind beide klein, aber das heisst nicht, dass wir unbedeutend sind.» Sie sei gerne ins Baselbiet gekommen und sie sehe ihre Aufgabe darin, Slowenien in der Schweiz bekannter zu machen. So habe sie es sich etwa zur Aufgabe gemacht, den Kulturtag immer an einer anderen Ecke der Schweiz zu feiern. «Die slowenische Kultur verleiht einer eigenständigen Identität Ausdruck. Dies ist auch bei uns so», sagte zudem Landratspräsident Peter Riebli.


Slowenische europäische Künstler

Die Ausstellung «Moments / Trenutki» zeigt Acryl-Bilder von Nadja Zikes sowie die Kunstkeramiken und Skulpturen von Barba Stemberger und Niko Zupan. «Früher sagte man, bei roten Haaren steckt der Teufel drin. Heute gelten rote Haare als Ausdruck einer Künstlerin», so Nadja Zikes im Interview mit dem Wochenblatt. Ihre Bilder zeigen vor allem Frauen in Situationen «die das Leben prägen.» Die Malerin versteht sich explizit als europäische Künstlerin: «Ich komme aus Slowenien, aber meine Kunst ist europäisch». Trotz aller Begeisterung für Europa fügt sie hinzu: «Ich habe heute einen Spaziergang durch Basel gemacht. Eine wunderschöne Stadt.» Alle drei Künstler stellen zum ersten Mal in der Schweiz aus: «Wir stellen hier einige unserer Keramik-Kunstwerke aus, die in den letzten Jahren entstanden sind», so Zupan zum Wochenblatt.

Die Ausstellung ist bis zum 16. Februar in Reinach zu sehen. Details auf der letzten Seite unter «Agenda».

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