Gold-Label: Reinach ist der energetische Überflieger

Die Energiestadt Reinach hat das Gold-Label erhalten. Damit übernimmt die Gemeinde im Kanton eine Vorreiterrolle.

Danke für die Blumen: Gemeinderätin Doris Vögeli durfte den Strauss von Regierungsratspräsident Isaac Reber in Empfang nehmen.  Foto: Caspar reimer
Danke für die Blumen: Gemeinderätin Doris Vögeli durfte den Strauss von Regierungsratspräsident Isaac Reber in Empfang nehmen. Foto: Caspar reimer

Als erste Baselbieter Gemeinde hat Reinach das Label Energiestadt Gold erhalten. «Reinach ist ein Eisvogel mit goldenen Federn», sagte der Baselbieter Regierungsratspräsident Isaac Reber (Grüne) anlässlich der Übergabe der Auszeichnung am Mittwoch vergangener Woche in der Aula Fiechten. Die Stadt vor der Stadt hat 76 Prozent des Energie-Massnahmenkatalogs bereits erfüllt, was ihr nun das Upgrade auf Gold einbringt: «Damit hat Reinach eine Vorreiterrolle», so Reber. In der Schweiz gäbe es zwar bereits 437 Energiestädte, doch nur 48 dürften für sich das Gold-Label beanspruchen. Der Regierungsratspräsident lobte die energiepolitische Weitsicht Reinachs ausschweifend: So müssen Reinacher Quartierpläne stets mit der kommunalen Energiestrategie vereinbar sein und ressourcenschonende Mobilität wird als Gesamtpaket entwickelt, würdigte der Regierungsratspräsident. Ebenfalls anwesend war Marcus Diacon, Vorstandsmitglied des Trägervereins Energiestadt. Er würdigte besonders die Energieberatung, die Reinach für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer anbietet: «Damit schlägt Reinach aktiv einen Weg ein, der von der fossilen Energie weg und hin zu erneuerbaren Energien führt», so Diacon.


Seit 20 Jahren Energiestadt

Die für das Ressort Umwelt zuständige Gemeinderätin Doris Vögeli (BDP) skizzierte den energiepolitischen Weg der Gemeinde. Dessen Anfang geht nämlich in eine Zeit weit vor der aktuellen Klimadebatte zurück – so ist Reinach bereits seit 1999 Energiestadt. Eine Energiestadt ist eine Gemeinde, die sich «kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, den Klimaschutz und erneuerbare Energien sowie umweltverträgliche Mobilität einsetzt» – so schreibt es der Trägerverein Energiestadt. Alle vier Jahre werden die Gemeinden auf die energiespezifischen Standards überprüft. «Energiepolitik ist ein Langstreckenlauf. Doch wir haben die übergeordneten Ziele nie aus den Augen verloren, selbst wenn es manchmal Hindernisse zu überwinden gab», so die Gemeinderätin. Schön früh habe man etwa thermische Solardächer gefördert oder zeitweise Reinacherinnen und Reinacher beim Kauf eines E-Bikes finanziell unterstützt Vögeli ging auch auf jene Stimmen ein, die Sinn und Nutzen des Labels in Frage stellen: «Das Label ist ein Kontroll- und Vergleichsinstrument. Eine gezielte Energiepolitik zeigt zudem, dass man in die Zukunft denkt.» In vier Jahren wird die Labelkommission des Trägervereins Energiestadt die weiteren Fortschritte Reinachs überprüfen. Vögeli ist zuversichtlich: «Unsere strategischen Sach- und Entwicklungspläne geben die Stossrichtung vor.» Im Rahmen der feierlichen Veranstaltung fand am Mittwoch ausserdem eine Führung durch die Heizzentrale Fiechten statt: Dort wird neuerdings mit einer grossen Pellet-Anlage geheizt. Die Pellets setzen sich aus Sägemehl, Hobelspänen und Holzschnitzel von Bäumen aus der Schweiz zusammen. Holz gilt als regionaler, nachwachsender und umweltfreundlicher Energieträger, der einfach in Pellets verarbeitet werden kann.

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