Eine Romantrilogie, die süchtig machen kann

Tabea Koenig ist gelungen, was nur wenigen Autorinnen gelingt: Sie wurde gleich mit ihrem Debütroman «Hurentochter – die Distel von Glasgow» im renommierten Piper-Verlag aufgenommen.

Jung und erfolgreich: Die Autorin Tabea Koenig mit ihrem Debütroman «Hurentochter – die Distel von Glasgow». Foto: Thomas Brunnschweiler
Jung und erfolgreich: Die Autorin Tabea Koenig mit ihrem Debütroman «Hurentochter – die Distel von Glasgow». Foto: Thomas Brunnschweiler

Hurentochter» heisst ihr Erstling. Na ja, denkt man da, das wird wieder einer dieser seichten Herz-Schmerz-Frauenromane sein. Aber bald wird auch dem skeptischen Leser klar, dass dieses Buch «Fleisch am Knochen» hat und einen Sog entwickelt. «Hinter dem Haupttitel steckte eine Marketingstrategie, auf die ich keinen Einfluss hatte. Mein Titel heisst ‹Die Distel von Glasgow›», so Tabea Koenig. Der historische Hintergrund ist akkurat recherchiert, die Details stimmen und die Charaktere wirken nicht konstruiert. Die Sprache der Autorin entspricht der Zeit des 19. Jahrhunderts und ist süffig zu lesen. Die Geschichte spielt zwischen 1859 und 1882. Schauplatz ist Schottland. So heisst die Romantrilogie denn auch «The Flowers of Scotland Saga». Im ersten Buch versucht Emily, die in einem Bordell aufgewachsen ist, an der Seite von Liam und ihrer treuen Freundin Christine ein respektables Leben zu führen. Nach der Ermordung ihrer Mutter setzt sie alles daran, den Mörder zu finden und ihren Namen reinzuwaschen. Doch ihren wahren Namen kennt sie nicht, weil ihre Mutter ein Familiengeheimnis mit ins Grab genommen hat. Koenig erzählt spannend, benützt die Cliffhanger-Methode, Perspektivenwechsel und deftige Episoden, welche die Leserschaft bei der Stange halten.


Liebe zu Schottland

Die heute 27-jährige Autorin wurde als Tabea Knapp in Basel geboren und wuchs in Reinach auf. Sie absolvierte die FMS-Fachmittelschule, die sie mit der Matura abschloss, und begann 2013 das Studium in Sozialer Arbeit, das sie mit dem den Bachelor of Arts in Sozialer Arbeit abschloss. Ab 2012 verdiente sie als Nanny ihr eigenes Geld, um ihr Studium in Teilzeit zu finanzieren. Bereits mit 17 hatte Tabea Koenig einen Wikingerroman begonnen, den sie heute als eher dubiose «Fantasy auf Wikingerhintergrund» bezeichnet.
Als sie im Herbst 2014 mit ihrem Mann nach Schottland reiste, verliebten sich beide sofort in dieses Land. Die Neugier an der Geschichte Schottlands erwachte und damit die unbändige Lust, einen Roman darüber zu schreiben. Anfang 2015 fing sie zu schreiben an und vier Jahre später nahm sie die letzten Verbesserungen vor. «Zu Piper kam ich durch die Vermittlung eines Agenten», sagt die Autorin.


Unglaubliche Schaffenskraft

Der 440 Seiten starke Roman erschien diesen Juni. Und – es klingt beinahe unglaublich – der zweite Teil der Serie, «Hurenmord – die Rose von Whitechapel», der in London spielt und «Jack the Ripper» einbezieht, wird schon am 2. September erscheinen. Der dritte Teil, «Hurenglück – Die Lilien von London» kommt dann bereits am 2. Dezember in die Regale! Die drei Bücher stehen untereinander in Verbindung, können aber auch einzeln gelesen werden.
 
Tabea Koenig: Hurentochter – Die Distel von Glasgow. Piper 2019,
26.90 Franken . e-book: 9 Franken.

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