«Kommunalpolitik ist das, was mich interessiert»

Markus Huber (SP) präsidiert für ein Jahr den Reinacher Einwohnerrat. Für den neuen höchsten Reinacher ist Lokalpolitik eine Herzensangelegenheit.

Interesse an der baulichen Weiterentwicklung Reinachs: Die politischen Schwerpunkte Hubers sind Verkehr, Städteplanung und Energieversorgung.    Foto: Caspar Reimer
Interesse an der baulichen Weiterentwicklung Reinachs: Die politischen Schwerpunkte Hubers sind Verkehr, Städteplanung und Energieversorgung. Foto: Caspar Reimer

Es ist der Höhepunkt seiner politischen Karriere in Reinach. Oder vielleicht sogar der Höhepunkt seiner politischen Tätigkeit ganz allgemein. Denn Markus Huber, Ende Juni zum neuen Einwohnerratspräsidenten gewählt, will weder nach Liestal in den Landrat noch nach Bern ins Bundeshaus: «Kommunalpolitik ist das, was mich interessiert», sagt der 61-Jährige zum Wochenblatt. Und diese betreibt er gerne sachlich und lösungsorientiert - politisches Gepolter und einfache Schlagworte sind nicht sein Ding. Deshalb ist er froh, dass nach den politisch – für Reinacher Verhältnisse – unruhigen Jahren wieder zum Wohl der Stadt vor der Stadt gearbeitet werden kann. Der Wirtschaftsinformatiker interessiert sich für Dinge, «die mit Technik zu tun haben». Seine politischen Schwerpunkte bilden dazu passend Verkehr, Städteplanung und Energieversorgung, weshalb er seit 2011 als Vizepräsident in der Sachkommission Bau, Umwelt und Mobilität (BUM) einsitzt. So beschäftigt er sich intensiv mit der baulichen Weiterentwicklung von Reinach: «Wir müssen zwar verdichten, aber in einem Tempo, bei dem sich die Reinacherinnen und Reinacher noch wohl fühlen.» Es werde jetzt vermehrt darauf geachtet, die Bevölkerung bei einem Bauvorhaben oder aber auch der Gestaltung von Aussenräumen rechtzeitig einzubeziehen. «Die Aufwertung des Ernst-Feigenwinter-Platzes ist ein gutes Beispiel.» Denn dem Platz mitten im Zentrum von Reinach fehlt eine wirkliche Sitzgelegenheit, weshalb das Interview mit dem Einwohnerratspräsidenten im Stehen stattfindet: «In dieser Hinsicht hat Reinach noch einige Defizite, die es zu beheben gilt.» Für ihn ist es «eine Ehre, das Amt des höchsten Reinachersbekleiden zu dürfen». Er freut sich auf die neue Aufgabe, selbst «wenn ich da weniger zu Vorlagen sprechen kann, als ich es eigentlich gerne würde».

Dorf und Stadt zugleich

Markus Huber wurde in Münchenstein geboren und besuchte später das Wirtschaftsgymnasium in Basel. Nach einer kurzen Ehrenrunde über Therwil sind er und seine Frau vor 30 Jahren nach Reinach gezogen, wo die beiden sich niederliessen und eine Familie gründeten: «Es hat einfach gepasst. Reinach hatalles zu bieten – einerseits ist es etwas städtisch mit einem vielfältigen Angebot, andererseits eben doch auch ein Dorf, wo man sich kennt. Wegen der nahe gelegenen Natur ist es zudem ein idealer Ort für Kinder.» Um die Jahrtausendwende begann er, sich in Reinach zu engagieren: Nach dem erfolgreichen Referendum gegen die Überbauung Mausacker, das er aktiv unterstützt hat, gründete er zusammen mit anderen Quartierbewohnern den Quartierverein Reinach Nord. Dessen Ziel: Die bauliche Entwicklung in Reinach weiterzu- verfolgen und wenn nötig im Sinne der Anwohnerschaft zu beeinflussen. «Das waren in gewisser Weise meine ersten politischen Gehversuche. Dort habe ich erfahren, was man zusammen alles erreichen kann», erzählt Huber. 2008 wurde er Co-Präsident der SP Reinach und 2009 wurde er schliesslich in den Einwohnerrat gewählt.

Seine Kinder sind zwar mittlerweile Richtung Basel gezogen, doch Huber will auf jeden Fall in Reinach bleiben. «Auch nach meiner Zeit als Einwohnerratspräsident möchte ich mich hier weiter engagieren.»

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