Zwei Brüder, ein Traum

Die Reinacher Brüder Colin und Mika Brunold wollen den Tennishimmel erobern. Um ihre Karriere zu fördern, stemmen die Eltern hohe Kosten.

Roger Federer auf den Fersen: Colin und Mika Brunold wollen auf den Tennis-Olymp.  Foto: Caspar Reimer
Roger Federer auf den Fersen: Colin und Mika Brunold wollen auf den Tennis-Olymp. Foto: Caspar Reimer

Colin und Mika Brunold verbringen ihr Leben seit der Kindheit mehr oder weniger auf dem Tennisplatz. «Wir spielen Tennis, seit wir vier Jahre alt sind. Mit acht oder neun Jahren begannen wir, in Wettkämpfen zu spielen», sagt der 16-jährige Colin. Sein Bruder Mika ist ein Jahr jünger, aber vom Tennisspielen nicht weniger begeistert. Auch er verbringt, wenn nicht gerade Schule ist, seine Freizeit am liebsten auf dem Spielfeld. Zwölf Stunden trainieren die beiden im Schnitt pro Woche, wozu auch Physiotherapie und Konditionstraining gehören. Ihr Engagement hat sich in sportlicher Hinsicht ausbezahlt: Mika gewann im Januar die U16-Schweizer-Meisterschaften und bestand zuvor bereits zwei internationale U14-Turniere mit dem ersten Platz.

Colin belegte in den Schweizer Meisterschaften zweimal den dritten Platz und gewann ein internationales Doppelturnier, bei welchem er im Finale gegen seinen Bruder spielte. Der Sportsgeist der Gebrüder fällt nicht einfach so vom Himmel: «Unsere Eltern haben auch intensiv und in Wettkämpfen Tennis gespielt. Durch sie sind wir darauf gekommen», sagt Mika. Tatsächlich steht bei der Familie Brunold der Sport über allem anderen: «Wir waren immer sportlich unterwegs. Unser dritter und jüngster Sohn spielt begeistert Fussball beim FC Reinach», weiss Mutter Nathalie Brunold.


Jedem Bruder sein eigenes Tennis

Die Faszination am Tennis fasst Colin so zusammen: «Die richtige Taktik steht im Vordergrund. Damit kann ich es schaffen, den Gegner auch dann noch zu bezwingen, wenn ich in der Defensive bin. Zudem spielt man einzeln und ist nicht auf andere angewiesen.» Das Idol der beiden Brüder heisst selbstverständlich Roger Federer und Mika hält in Bezug auf seine sportliche Zukunft nicht zurück: «Ich will die Nummer Eins auf der Welt werden.» Colin formuliert es etwas pragmatischer: «Ich will auf jeden Fall als Profi Tennis spielen und weit nach oben kommen.» Dabei hat jeder der Brüder seine eigenen Stärken: Colin sieht seine besonderen Stärken in der Offensive, also im Angriff, während Bruder Mika in der Defensive punkten kann. «Jeder der beiden spielt ein komplett unterschiedliches Tennis. Darin zeigt sich auch ihre Individualität», so das Urteil der Mutter.


Kaum finanzielle Unterstützung


Schwierig ist es, Tennis und Schule zusammenzubringen, erzählt die Mutter. «Im Fussball ist es möglich, Schule und Sportkarriere parallel zu meistern. Man wird etwa vom FCB finanziell und organisatorisch unterstützt. Das ist beim Tennis viel schwieriger.» Über das Sportamt war es möglich, eine Individuallösung zu finden: «Es wurde bewilligt, dass Mika und Colin fünf Lektionen in der Woche frei bekommen, um ihr Tennis zu betreiben.» Der finanzielle Aufwand für die Eltern Brunold ist enorm: Trainingskosten, Platzmiete, Physiotherapie, Material, Reise- und Hotelkosten sind nur einige der Kostenpunkte, welche die Eltern zu bewältigen haben. «Erst, wenn ein Tennisspieler international auf dem Radar ist, wird er von Sponsoren unterstützt», so Nathalie Brunold. Für Colin und Mika bedeutet dies: Weiter trainieren und gewinnen!

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