Neubauten im alten Dorfkern

Gemeinde, Eigentümer und Architekten informierten die Bevölkerung über das Bauvorhaben an der Kirchgasse.

Hier wird gebaut: Auf dem brachliegenden Areal entlang der Kirchgasse sowie an der Stelle des heutigen Restaurants Schopf werden zwei neue Häuser errichtet – sie sollen den Übergang vom altem Dorfkern zur modernen Überbauung Stadthof markieren.
Hier wird gebaut: Auf dem brachliegenden Areal entlang der Kirchgasse sowie an der Stelle des heutigen Restaurants Schopf werden zwei neue Häuser errichtet – sie sollen den Übergang vom altem Dorfkern zur modernen Überbauung Stadthof markieren. ZVG

Das neuste Reinacher Bauvorhaben entsteht mitten im verwinkelten, engmaschig angelegten Ortszentrum: An der Kirchgasse zwischen Ernst-Feigenwinter-Platz, der Überbauung Stadthof und der Hauptstrasse sind zwei neue Gebäude geplant. Auf dem Gelände des heutigen Restaurants Schopf, das geschlossen und abgerissen wird, soll ein fünfgeschossiges, maximal 13 Meter hohes Gebäude entstehen. Auf der brachliegenden Fläche Richtung Ernst-Feigenwinter-Platz ist ein viergeschossiges Haus mit Satteldach vorgesehen. 16 Eigentumswohnungen und Flächen für Dienstleistungsgewerbe sollen in den beiden neuen Bauten Platz finden. Gemeindepräsident Melchior Buchs hatte am Montag die Anwohnerschaft eingeladen, um über das Bebauungskonzept Kirchgasse zu informieren: «Wir möchten die interessierte Bevölkerung frühzeitig informieren und in den Planungsprozess einbeziehen», so der Gemeindepräsident. Das Bauvorhaben bildet das Herzstück für den Quartierplan Kirchgasse, der die Zentrumsentwicklung als Ganzes vorantreiben will: «Die Entwicklung im Zentrum ist wichtig, damit der Ortskern belebt wird und attraktiv bleibt.»

Verbindung von Alt zu Neu

Eigentümerin des Areals ist die Peha-Holding AG mit Sitz in Allschwil. Deren Verwaltungsrat Peter Hasler ist in Reinach aufgewachsen und hatte bereits am Herrenweg ein Bauvorhaben verwirklicht. Über den Kontakt zum Restaurant Schopf kam er auf die Idee, an der Kirchgasse zu bauen: «Es ist eine Herausforderung, an diesem Ort ein Gebäude hinzustellen», so Hasler am Montag.

Die ebenfalls anwesenden Architekten Burckhardt und Partner AG stellten das Vorhaben im Detail vor: «Die Gebäude fügen sich in das bestehende Ensemble ein und bilden eine Verbindung von den Altbauten im Norden zu den Neubauten im Süden», sagte Architektin Stephanie Göb. Es gibt einerseits eine «Anlehnung an den dörflichen Charakter an der Kirchgasse und eine Verbindung zum modernen Stadthof.» Mit einer maximalen Gebäudehöhe von 13 Metern schienen die am Montag Anwesenden leben zu können, einige kritische Voten zum Stadtbild wurden aber vorgebracht: «Die neuen Gebäude verschandeln die schöne Sicht auf den Ernst-Feigenwinter-Platz. Das gefällt gar nicht», so ein Anwohner. Ein Raunen ging durch den Raum, als bekannt wurde, dass in beiden Gebäuden Eigentumswohnungen geplant sind: «Es ist fraglich, ob Eigentumswohnungen zur Belebung des Ortskerns beitragen.»

Öffentliche Mitwirkung im Herbst

Melchior Buchs betonte, dass man sich erst ganz am Anfang des Planungsprozesses befindet und es für die Bevölkerung noch genügend Möglichkeiten gibt, sich einzubringen. Auf Grundlage des Bebauungskonzepts wird nun ein Quartierplan ausgearbeitet: «Im Herbst wird dieser der Bevölkerung vorgestellt. Dann startet das öffentliche Mitwirkungsverfahren, bei dem die Bevölkerung ganz konkret Stellung beziehen kann», so Buchs. Sollte alles nach Plan verlaufen, werden die beiden Häuser zwischen 2021 und 2023 gebaut.

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