Zur richtigen Zeit auf den Unihockey-Hype aufgesprungen

Im Jahr 2002 kam der Ball ins Rollen: Die Sektion Unihockey des Reinacher Sportvereins wurde gegründet. Auch heute, zwei Jahrzehnte später, steht der kleine, löchrige Unihockeyball nicht still, denn die Sportart ist beliebter denn je.

Stolz und engagiert: Chef der Sektion Unihockey, Andreas Maeder, beim Training der neuen Unihockeyschule. Foto: Florin Bürgler
Stolz und engagiert: Chef der Sektion Unihockey, Andreas Maeder, beim Training der neuen Unihockeyschule. Foto: Florin Bürgler

Reinach ist aus dem Unihockeysport der Region nicht mehr wegzudenken. Denn die Sektion Unihockey, wie sich die grösste Sparte des Reinacher Sportvereins (RSV) nennt, ist im ganzen Birstal der einzige Verein, der aktiv am Meisterschaftsbetrieb des nationalen Verbands Swiss Unihockey teilnimmt.

Die Entstehungsgeschichte ist schnell erzählt: Der allmähliche Niedergang des damals grossen Unihockeyvereins Basel Magic hinterliess eine Lücke, die das ehemalige Vorstandsmitglied und der spätere RSV-Präsident Joachim Bausch schliessen wollte. Gesagt, getan: Nach der Gründung im Jahr 2002 konnte bereits im Folgejahr die erste Meisterschaft bestritten werden. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten für die Entwicklung des Unihockeys in Reinach ist der 34-jährige Andreas Maeder. Seit 14 Jahren ist er mit von der Partie – 2011 wurde er Mitglied des Vorstands, mittlerweile hat er das Amt des Vizepräsidenten inne. Die Sektion Unihockey brachte frischen Wind in den 1925 gegründeten RSV, der ein wenig in die Jahre gekommen war. Die klassische Männerriege gibt es noch immer, doch die Hauptattraktion scheint klar die Unihockeysektion zu sein.

Fast zwei Drittel der rund 230 Aktiven beim RSV sind dem Unihockey­fieber verfallen. Da scheint vieles gepasst zu haben: «Wir sind zur richtigen Zeit auf den Unihockey-Hype aufgesprungen. Seit 20 Jahren steigt die Anzahl der Mitglieder stetig», erklärt Maeder und meint über das Geheimnis des Erfolgs: «Wir machen fast keine Werbung, das läuft bei uns hauptsächlich über Mund-zu-Mund-Empfehlungen.»

Früh übt sich, wer ein Unihockeyaner werden will. Seit kurzem haben Kinder ab sechs Jahren die Möglichkeit, Teil der Unihockeyschule zu werden. «Wir möchten die Jüngsten an den Sport heranführen, noch ohne den Druck einer Meisterschaft. Die Kinder können so locker mit dem Unihockey in Berührung kommen und erste Grundkenntnisse lernen», meint Maeder. Die Trainings finden jeweils am Mittwochabend in der Fiechtenhalle statt und werden von drei engagierten Personen geleitet, deren Kinder selbst im Verein aktiv sind. Trainerin Sandra Furno erklärt: «Es ist schön, den Kindern etwas beizubringen und den Fun am Sport weiterzugeben.» Ihre weiteren Ausführungen werden durch ein lautes «Achtung Foul, hoher Stock. Grün hat Freistoss» unterbrochen. Furno meint schmunzelnd: «Wie man hört, können die Trainings auch ziemlich stimmraubend sein, aber allen macht es immer sehr viel Spass.»

Breitensport mit Erfolgshunger

Auch bei den Grossen scheint es gut zu laufen. Von den neun aktiven Mannschaften sind aktuell drei Teams im Meisterschaftsbetrieb auf dem ersten Platz anzutreffen, zwei weitere befinden sich auf Rang zwei und drei. Maeder meint: «Wir bekennen uns klar zum Breitensport, für Leistungssport gibt es andere Orte. Trotzdem ist es für uns auch immer wichtig, den Erfolg nicht aus den Augen zu verlieren.» Anlässlich des Jubiläums seien keine grossen Festivitäten geplant, diese be­absichtige man dann im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums des RSV im Jahr 2025. «Wir ziehen nicht mit Pauke und Trompete durchs Dorf. Das würde auch nicht richtig zu uns passen, bei uns steht der familiäre Zusammenhalt im Zentrum», meint Maeder. 20 Jahre Arbeit scheinen nun ihre Früchte zu tragen – auf sozialer wie sportlicher Ebene. Maeder resümiert: «Früher hiess es, wir seien ein einfacher Gegner. Heute haben wir bei vielen den Ruf, der neue Angstgegner zu sein.»

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