Frische Konzepte für Frischwarenmarkt gefragt

Der Frischwarenmarkt fiel zweimal wegen schlechtem Wetter aus. Der Entscheid kam jeweils kurzfristig, die Kommunikation war mangelhaft. Für die Marktfahrenden und die Kunden eine bittere Pille.

Wichtiger Treffpunkt: Der jeweils am Freitag auf dem Gemeindehausplatz stattfindende Frischwarenmarkt wird auch als Ort der Begegnung geschätzt. Foto: Heiner Leuthardt
Wichtiger Treffpunkt: Der jeweils am Freitag auf dem Gemeindehausplatz stattfindende Frischwarenmarkt wird auch als Ort der Begegnung geschätzt. Foto: Heiner Leuthardt

Vergangenen Freitag lief der Frisch­warenmarkt vor dem Gemeindehaus bei eitel Freude und Sonnenschein – genau so, wie es sich Marktfahrende und ihre Kunden wünschen. Letztere freuen sich, frische Lebensmittel aus der Region kaufen zu können. «Der Markt lebt nicht nur vom Verkauf, sondern auch von der Begegnung und den vielen Gesprächen», erzählt Rina Ineichen vom Bruderholzhof begeistert. Im Laufe der Jahre habe sie einen Kundenstamm aufbauen können. Die Wiedersehensfreude fiel an zwei Freitagen in den ersten Monaten aber der Kälte und dem Wind zum Opfer. Jeweils um sieben Uhr in der Früh kam der Entscheid. Für die Marktfahrenden zum Zeitpunkt, als alles gepackt und sie ­abfahrbereit waren. Also blieben sie auf ihren Frischwaren sitzen. Das schmerzt, aber auch, dass viele Kunden einen leeren Gemeindehausplatz vorfanden und nicht wussten weshalb. Eine Hinweistafel fehlte wie auch eine Meldung auf der Gemeindewebsite. Letzteres werde man in Zukunft besser ­machen, versichert Doris Auer, welche in der Verwaltung die Bereiche Kultur und Begegnung betreut. «Wir schauen auf der Website, mit Pushmeldungen und in sozialen Medien möglichst schnell zu informieren.» Ebenso soll eine Infotafel im Eingangsbereich des Gemeindehauses aufgestellt werden.

Kommunikation harzt

Die aktuelle Situation ist für den Frischwarenmarkt insofern speziell, weil er wegen den strikten Coronaregeln nicht wie üblich ins Gemeindehaus verlegt werden kann. «Daher bleibt im Moment nur die Absage», bedauert Doris Auer. Vorschläge von Seiten der Marktfahrenden, um die Marktstände zu sichern, ­genügten leider nicht. Die zuständige ­Gemeinderätin Christine Dollinger bestätigt dies. Beide sind sich einig: «Die Sicherheit steht an erster Stelle.» Sie sehnen sich zugleich nach dem Ende der Pandemie und der Freigabe des Lichthofs als Ausweichort. Auffällig war in den Gesprächen, dass es bei der Kommunikation zwischen den Beteiligten harzt und manchmal gerade von Gemeindeseite ungeschickt verlief. Die beiden Absagen waren die letzten Tropfen, die das Fass zum Überlaufen brachten. Bekannt ist, dass die Gemeinde den Frischwarenmarkt auslagern möchte, so dass er zum Beispiel von den Marktfahrenden oder durch einen Verein geführt wird. Sowohl Doris Auer wie Christine Dollinger stehen zum Frischwarenmarkt auf dem Gemeindehausplatz und sehen ein Entwicklungspotenzial. Auch die Marktfahrenden haben Wünsche und Ideen. Der Ärger bringt jetzt Bewegung in die verkeilte Situation. Morgen Freitag wird auf Einladung von Doris Auer eine Sitzung mit den Marktfahrenden, dem Leiter des Monatsmarktes und einer engagierten Marktkundin stattfinden. Hoffentlich ist es der Ausgangspunkt einer neuen Frische für den Frischwarenmarkt.

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