Gebrochenes Fasnachtsherz

Obwohl in diesem Jahr die Fasnacht ausfällt, hat das Fasnachtskomitee eine Blagedde herausgegeben.

Ohni Clique, Gugge und Waggis: Im Herzen soll die Fasnacht dennoch weiterleben. Foto: ZVG
Ohni Clique, Gugge und Waggis: Im Herzen soll die Fasnacht dennoch weiterleben. Foto: ZVG

«Machs guet – d Fasnacht blibt im Härz» – dieser Wunsch an die Fasnacht als solche, aber auch an die Bevölkerung von Reinach ist das Motto der diesjährigen Blagedde, die das Fasnachtskomitee trotz der Absage des bunten Treibens herausgegeben hat. Optisch kommt das Stück in Form eines Herzens daher, was sich einerseits auf die Liebe zur Fasnacht, andererseits auf die gebrochenen Herzen der Fasnächtlerinnen und Fasnächtler bezieht. Dies kommt nicht von ungefähr, wie Fasnachtsobfrau Désirée Lang erzählt: «Im Herbst mussten wir den Entscheid fällen, dass es nicht möglich sein wird, unsere geliebte Fasnacht durchzuführen.» Die Gesundheit der Fasnächtlerinnen und Fasnächtler und jene der Bevölkerung hätten den Ausschlag gegeben, den Anlass abzusagen: «Der Entscheid fiel einstimmig aus und Tränen flossen.»

Mit der nun vorgelegten Blagedde soll die Fasnacht im Herzen weiterleben: «Deshalb haben wir die Blagedde herausgegeben.» Auf das Thema Corona habe man ganz bewusst verzichtet: «Das Bild des Virus ist schon omnipräsent. Unsere Blagedde hingegen wünscht Gutes.» Das Fasnachtskomitee hat 500 Stück aus Kupfer produzieren lassen, wovon eine zehn Franken kostet und bei allen Grellinger-Filialen in Reinach oder online im Webshop des Fasnachtskomitees zu haben ist. Für die aktiven Fasnächtlerinnen und Fasnächtler gibt es zudem eine limitierte Blagedde in Silber.

Dämpfer für den Nachwuchs

Der Ausfall ist aber nicht nur ein schwerer Schlag für die Fasnacht selber, sondern auch für die daran beteiligten Vereine: «Nachwuchsförderung wird so schwierig. Guggemusiken dürfen schon lange nicht mehr proben. Vor allem die Jugendgugge Graffittispukker leidet zurzeit an einem massiven Mitgliederschwund.» Auch alle anderen, «Wägeler» und «Schyssdräck­zygli», hoffen auf ein baldiges Ende der Pandemie. Finanziell sei der Ausfall «nicht schlimm. Wo nichts stattfinden kann, entstehen auch keine Kosten.» Für die Gemeinde sei es eine Möglichkeit, Geld einzusparen: «Wir hoffen, dass das Ersparte sinnvoll weitergegeben wird.» Nebst der Blagedde hat das Fasnachtskomitee noch eine andere Überraschung für die Reinacherinnen und Reinacher vorbereitet. Diese wird ab dem 6. Februar im Dorf zu bewundern sein. Blagedde bestellen: www.fasnachtrynach.ch.

Doch noch etwas Corona...

Jürg Bopp, Obmaa der P(r)oscht-Waggis und Reinacher Fasnachtsurgestein, verkauft während der beiden Tage, an denen eigentlich die Fasnacht stattfinden sollte, einen Corona-Badge. «Die Leute sollen eine Erinnerung an dieses spezielle Jahr haben.» Anders als in Basel konnte in der Stadt vor der Stadt die Fasnacht 2020 noch stattfinden. «Letztes Jahr hatten wir Glück. In diesem Jahr ist Pause. Leider.» Um dies zu verdeutlichen, hat Bopp einen Badge entworfen, den er nun an zwei Tagen verkaufen wird. Und weil Bopp davon überzeugt ist, dass die Fasnacht im kommenden Jahr wieder zum Leben erwacht, hat er sich eine kleine Überraschung für das Fasnachtskomitee ausgedacht: «Der Erlös aus meinem Badge-Verkauf geht an die Fasnachtsdeko 2022.» Der Verkauf wird am 11. und am 13. Februar jeweils von 14 bis 16 Uhr vor der Bäckerei Grellinger beim Dorfbrunnen stattfinden. Ein Badge kostet 5 Franken (wenn möglich Geld passend mit­bringen).

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