Pilze sorglos geniessen

Wer nicht sicher ist, ob seine gesammelten Pilze geniessbar sind, kann die Ernte von Susanne Eggimann prüfen lassen.

Seit neun Jahren Prüferin in Reinach: Susanne Eggimann ist mit Leib und Seele Expertin für Pilze.  Foto: Caspar Reimer
Seit neun Jahren Prüferin in Reinach: Susanne Eggimann ist mit Leib und Seele Expertin für Pilze. Foto: Caspar Reimer

Im Spätsommer ist die Hochsaison der Pilzsammler. Dabei ist die Auswahl gross, denn Pilze, von denen es allein in Europa mehr als 6000 verschiedene Arten geben soll, kommen überall vor: «Pilze kann man an vielen Orten finden – zu Hause in einem Blumentopf, am Strassenrand, in Grünanlagen um die Häuser oder im Wald», sagt die Reinacher Pilzkontrolleurin Susanne Eggimann zum Wochenblatt. Nicht alle Pilze sind jedoch geeignet für ein leckeres Essen. Manche sind ungeniessbar oder gar giftig. Damit das Sammeln und Verspeisen von Pilzen eine sichere Sache bleibt, bieten viele Gemeinden amtliche Pilzkontrollen an – so auch Reinach. Susanne Eggimann ist seit neun Jahren die offizielle Reinacher Pilzkontrolleurin. Ab Mitte August bis Ende Oktober ist sie immer mittwochs zwischen 17.30 und 18 Uhr sowie sonntags von 16.45 bis 17.45 Uhr in der Gotthelf-Baracke der Bürgergemeinde am Heideweg anzutreffen und kontrolliert dort die gesammelten Pilze. Ihre Erkenntnisse dokumentiert sie jeweils auf einem Formular, von dem eine Kopie dem Pilzsammler ausgehändigt wird. «Ich weiss nie im Voraus, wie viele Leute am jeweiligen Tag zur Kontrolle kommen. Es kann sein, dass eine Person mit einem Pilz kommt oder, was auch schon vorgekommen ist, 20 Leute mit vollen Körben», erzählt Eggimann. Auf die Frage, worauf man achten müsse, wenn man ihr die gesammelten Pilze zur Kontrolle bringt, antwortet Eggimann: «Ich bin ich froh, wenn ich jeweils die ganzen Pilze kriege. So sehe ich etwa beim Stockschwämmchen nur am Stiel, ob es der richtige Pilz oder der giftige Doppelgänger ist.»


Den Kopf voller Pilze
Einen giftigen Pilz zu erkennen, sei Übungssache: «Das muss man lernen und dann üben, üben, üben. Ich bin in Birsfelden im Pilzverein. Da schauen wir uns die verschiedensten Pilze an, bestimmen sie und lernen so jedes Jahr ein wenig mehr dazu.» Um als Kontrolleurin arbeiten zu dürfen, musste Eggimann bei der Vapko, der Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane der Schweiz, eine Prüfung absolvieren: «Vorkenntnisse hatte ich bereits durch meine Kolleginnen und Kollegen vom Pilzverein. Ich habe wochenlang gelernt, um mich für die Prüfung vorzubereiten, bin mit Pilzen im Kopf ins Bett und mit Pilzen wieder in den Tag gestartet.»


Termine ausserhalb der Saison
Ein Pilz, der in manchen Jahren und in unserer Region besonders häufig vorkomme, sei der Hallimasch, erzählt Eggimann weiter. «Er wächst am Holz. Der Pilz ist zwar essbar, bevor man ihn aber essen kann, muss er entweder getrocknet und dann eben wie getrocknete Pilze verarbeitet werden oder zuerst fünf Minuten abgekocht, dass Kochwasser weggeschüttet und dann weiterverarbeitet werden – sei das gedünstet oder gebraten. Wenn man das nicht macht, gibt es starke Magen-Darm-Beschwerden.» Wer ausserhalb der Hochsaison Pilze sammelt und diese prüfen lassen will, kann mit Eggimann einen Termin vereinbaren. Auf der Website der Pilzkontrolleure gibt es zudem weitere Informationen zu einem sorglosen Pilzverzehr: www.vapko.ch.

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