«Zirkus ist Leben, Kultur und Unvergänglichkeit»

Seit über 30 Jahren schlägt der Circus Olympia zur Weihnachtszeit sein Zelt in Aesch auf. Vom 1. bis zum 31. Dezember gibt es auf dem Löhren­acker eine Weihnachtsshow für Augen und Gaumen. Das Wochenblatt verlost Tickets.

Artistik und «Leiterlispiel»: Der Circus Olympia zeigt bis Ende Dezember ein weihnächtliches Spektakel. Fotos: Florin Bürgler
Artistik und «Leiterlispiel»: Der Circus Olympia zeigt bis Ende Dezember ein weihnächtliches Spektakel. Fotos: Florin Bürgler

Die Lichter gehen aus. Aus dem Off ertönt die Stimme des Zirkusdirektors, der die Zuschauer begrüsst. Der Vorhang geht auf und alle Artistinnen und Artisten präsentieren sich im roten Weihnachtskostüm mit Zipfelmütze und drehen eine kurze Runde durch die Manege. Während die einen noch winken, strömt bereits die erste Formation aus: Die Akrobaten der «Truppe Jala» eröffnen die Vorstellung mit Menschenpyramiden und synchronen Saltos in farbenfrohen Gewändern. Epische Musik leitet die nächste Darbietung der Seilakrobatin Anastasia ein, während die Nebelmaschine auf Hochtouren läuft. Es folgt ein kurzes Clown-Intermezzo, bei dem ein paar rote Pappnasen (Clown- oder Rudolf­nasen) an die Kinder im Publikum verteilt werden. Danach jongliert die junge Miss Assefa mit Hand und Fuss einen Tisch und weitere kuriose Gegenstände durch das Zelt.

Plötzlich stoppt die Musik: Das Duo Angel betritt die Zirkusarena. Mit Absatzstiefeln, rotem Umhang und einer Trommel um den Bauch führen sie auf einer Holzunterlage eine Art Stepptanz vor. Im Anschluss daran tanzt ein Artist mit einer besonderen Partnerin – einer Leiter. Nach dem «Leiterlispiel» wirbelt ein Piratenduo mit einer Messerjonglage durch die Manege, bevor der Zirkus­direktor in die Pause bittet – die Lichter gehen aus. Die zweite Hälfte ist gefüllt mit weiteren akrobatischen Einlagen, einer Armbrustnummer in Willhelm-Tell-Manier, einer Ringshow und Tra­pezkünsten.

Weniger Bürokratie, dafür mehr Anerkennung

Hinter diesem Programm steht Dominik Gasser, Geschäftsführer und Zirkusdirektor in Personalunion und das schon seit über 30 Jahren. Was treibt ihn an? «Zirkus ist Leben, Kultur und Unvergänglichkeit. Wir möchten in leuchtende Augen und strahlende Gesichter blicken», meint Gasser. Angesprochen auf eben diese vermeintliche Unvergänglichkeit meint er: «Der Familienzirkus hat sich in all den Jahren durchgebissen und es wird ihn immer geben. Wir möchten dem Publikum jedes Jahr etwas bieten.» Besonders stolz ist der Circus Olympia auf die kulinarische Komponente der Show: «Wir waren die Ersten, die das Konzept des Zirkusrestaurants mit Vierertischen und À-la-carte-Service angeboten haben. Das ist in dieser Form einzigartig», erzählt Gasser.

Vermehrt stiesse man aber auch auf behördlichen Gegenwind. So sei es immer schwieriger geworden, ausländische Artistinnen und Artisten in der Schweiz zu beschäftigen. «Das sind mittlerweile stapelweise Dokumente, ich würde mir weniger Bürokratie und mehr Anerkennung für die Zirkuskunst wünschen.»

Erste Woche Ferien seit 69 Jahren

Als Teil einer grossen Zirkusfamilie, auch bekannt als «Gasser-Dynastie», kennt Direktor Gasser das Zirkusleben wie kein Zweiter. Die jährliche Tour des Circus Olympia beginnt in Lausen, geht nach weiteren Stopps im Baselbiet durch die ganze Schweiz und endet traditionellerweise in Aesch mit dem Weihnachtscircus. So kommen pro Jahr rund 330 Vorstellungen zusammen. Zeit zur Erholung bleibt da kaum: «Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal seit 69 Jahren eine Woche Ferien gemacht. Eine Schifffahrt mit meinem Bruder, das war schön», erzählt Gasser.

Auch eine Premiere erlebte die siebenjährige Simea Eggenschwiler aus Bubendorf. Sie war soeben das erste Mal in ­einem Zirkus: «Es ist super gewesen. Die Akrobaten am Schluss haben mir am besten gefallen.»

Der Weihnachtscircus Olympia öffnet sein Zelt noch bis Ende Dezember fast täglich für Vorstellungen: «Da ist etwas für jeden Geschmack dabei», meint Gasser abschliessend.

zirkusrestaurant.ch

Zirkusabend mit Dinner gewinnen

Das Wochenblatt verlost exklusiv 5 x 2 Zirkus-Tickets für Freitag, 16. Dezember, um 20 Uhr. Inbegriffen sind die Eintritte und ein Abendessen (ohne Getränke). Teilnehmen ist ganz leicht: Einfach bis Montag, 12. Dezember, eine E-Mail mit dem Stichwort «Weihnachtszirkus» an wettbewerb@wochenblatt.ch senden. Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen! Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt. Viel Glück!

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