«Dem Wald geht es nicht gut»

Die Trockenheit stellt die Waldeigentümer vor grosse Herausforderungen. Während in den meisten Bürgergemeinden die Männer das Sagen haben, hat sich in Pfeffingen Pia Hägeli dafür entschieden, das Ressort Wald zu leiten.

Sorgt sich um den von der Hitze geplagten Wald: Die neue Bürgerrätin und Waldchefin von Pfeffingen, Pia Hägeli.  Foto: Bea Asper
Sorgt sich um den von der Hitze geplagten Wald: Die neue Bürgerrätin und Waldchefin von Pfeffingen, Pia Hägeli. Foto: Bea Asper

Wochenblatt: In den Bürgergemeinden gibt es nicht viele Frauen, die sich im Bürgerrat engagieren. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen in dieser Männerdomäne?
Pia Hägeli: In Pfeffingen bin ich die erste Bürgerrätin, das stimmt. Wieso es nicht so viele Frauen gibt, die sich für das Amt in einer Bürgergemeinde bewerben, weiss ich nicht, da müsste ich spekulieren. Ich persönlich finde es sehr spannend. Für mich ist es eine Herzenssache, ich bin sehr verbunden mit Pfeffingen und dem Wald. Ich bin zwar erst seit einem Monat im Amt, doch die bisherigen Erfahrungen stimmen mich sehr positiv.


Die Einwohnergemeinde Pfeffingen hatte im letzten Jahr Unterstützungsgelder für den Wald gesprochen – und nimmt damit im Kanton Basel-Landschaft wohl eine Pionierrolle ein?
Soviel ich weiss, ist es nicht die Regel, dass Einwohnergemeinden zur Behebung der massiven Trockenheitsschäden des Waldes die Bürgergemeinden finanziell unterstützen. Die von der Gemeindeversammlung Pfeffingen im letzten Dezember bewilligte Unterstützung wird vollumfänglich für die Behebung der Trockenheitsschäden verwendet.


Wie muss man sich derzeit die Situation im Wald von Pfeffingen vorstellen?
Der Klimawandel wird seine Spuren auch weiterhin im Pfeffinger Wald hinterlassen. Die Folgen sind vor allem jetzt, während der Hitzeperiode, gut sichtbar. Viele Baumkronen haben dürre Äste, andere, noch gut belaubte Baumkronen, verfärben sich frühzeitig. Dem Wald allgemein geht es nicht gut, er wird sich stark verändern. Das wird Jahrzehnte dauern, und daran werden wir uns zuerst noch gewöhnen müssen.


Wie sieht der Massnahmenkatalog aus?
Das Forstrevier Angenstein hat bisher zwei grosse Sicherheitsholzungen in Pfeffingen durchgeführt. Diese betreffen die Eggflue und die Holle. Beides sind von der Bevölkerung stark frequentierte Gebiete.


Wie sieht das Wiederaufforstungsprogramm für die Zukunft aus?
Diese beiden Gebiete wurden bereits wieder aufgeforstet. Dabei wurde darauf geachtet, dass Baumarten gepflanzt wurden, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommen als der bisherige Hauptbaum, die Buche. Dies sind zum Beispiel die Traubeneiche, der Nussbaum oder auch für uns neue Baumarten wie die Hemlocktanne oder der Tulpenbaum. Es wird ein Mischwald angestrebt, der auf die künftigen klimatischen Bedingungen angepasst ist.