Doppelte Fasnachts-Dernière

Mit der diesjährigen Aescher Fasnacht gehen zwei Ären zu Ende. Zum einen gibt die Clique Crazy Work-Shop-Family ihre Dernière, zum anderen legt der Obmann Matthias Cueni sein Amt nieder.

Zum letzten Mal als Clique zusammen unterwegs: Die Crazy Work-Shop-Family aus Aesch.  Foto: ZVG
Zum letzten Mal als Clique zusammen unterwegs: Die Crazy Work-Shop-Family aus Aesch. Foto: ZVG

Fasnacht im Altersheim, Beizenfasnacht, Pfäffigerli und Birspfupfer Cabarettli: Das Programm der Crazy Work-Shop-Family aus Aesch lässt sich sehen. Angefangen habe aber alles viel kleiner, meinen die beiden Mitgründerinnen Martha Hofer und Edith Hänggi lachend. Durch gemeinsame Begleitungen von Insieme-Lagern kamen die beiden Fasnachtsfanatikerinnen auf die Idee, eine Fasnachtsclique mit beeinträchtigten Menschen zu gründen. Die damalige Leiterin der Werkstube Aesch, Vreni Burkholter, war sofort dabei und konnte fünf Bewohnerinnen dafür begeistern. Später kam mit Verena Franz noch eine Heimwehfasnächtlerin dazu. So entstand die Crazy Work-Shop-Family, deren Engagement an der Aescher Fasnacht über die Jahre immer grösser wurde. Hofer und Hänggi dichteten tagelang an Schnitzelbänken und probten die Refrains immer und immer wieder, bis alle Mitglieder für die diversen Auftritte gerüstet waren.

Grosser Aufwand, grosser Ertrag
Der jährliche Aufwand der Gruppe war gross: Blaggetten verkaufen, Schnitzelbangg dichten und Helgenmalen; das braucht alles viel Zeit. Die Arbeit habe ihnen immer Spass gemacht, betonen sie beide. Die in den letzten 15 Jahren gesammelten Erfahrungen seien unbezahlbar, doch nun sei der Zeitpunkt gekommen, um aufzuhören. Hofer und Hänggi freuen sich darauf, die Fasnacht in einem Jahr ohne Druck und Stress geniessen zu können. Ihre zahlreichen Auftritte mit der Crazy Work-Shop-Family würden sie aber nie vergessen. Die Begeisterung ihrer Schützlinge, die durch ihre Offenheit und ihre Emotionalität das Publikum stets zu fesseln vermochten, sei immer auch auf sie selbst übergegangen. Vor allem die Auftritte im Altersheim, in den Beizen, am Pfäffigerli und im Birspfupfer Cabarettli bleiben ihnen als absolute Highlights in Erinnerung. Auch die Reaktionen des Publikums auf die Auftritte der Crazy Work-Shop-Family seien stets eine schöne Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit gewesen.

Obmann oder Obfrau gesucht
Auch für Matthias Cueni bedeutet die diesjährige Aescher Fasnacht einen Abschied. Nach sieben Jahren räumt er seinen Platz als Obmann der Aescher Fasnacht. Diesen Entscheid habe er in erster Linie aus beruflichen Gründen gefällt, sagt Cueni. Ihm fehle schlicht die Zeit, um sich dem Amt weiter gebührend widmen zu können. Zudem könne ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin mit neuen Ideen für frischen Wind sorgen. Da auch sein Vize aus zeitlichen Gründen seinen Posten verlässt, braucht die Aescher Fasnacht für die nächstjährige Ausgabe einen neuen Obmann oder eine neue Obfrau. Leider habe sich bislang noch niemand ernsthaft dafür interessiert, meint Cueni.

Wer Freude an der Aescher Fasnacht hat und ein gewisses Organisationstalent besitzt, sei deshalb hochwillkommen und solle sich doch beim Aescher Fasnachtscomité melden.