Was der eine nicht mehr braucht, macht dem andern grosse Freude

In Aesch steht seit gut einer Woche das erste Bring- und Holhüsli der Region. Guterhaltene Dinge können dort deponiert oder auch mitgenommen werden. Ein Angebot, das bereits rege genutzt wird.

Zufriedene Initiantin: Regula Gygax ist mit ihrer Idee eines Bring- und Holhüslis auf dem Parkplatz des Schwimmbads bei der Gemeinde auf offene Ohren gestossen.  Foto: Fabia Maieroni
Zufriedene Initiantin: Regula Gygax ist mit ihrer Idee eines Bring- und Holhüslis auf dem Parkplatz des Schwimmbads bei der Gemeinde auf offene Ohren gestossen. Foto: Fabia Maieroni

Am Montag vergangener Woche öffnete die Initiantin des Projekts, Regula Gygax, das Bring- und Holhüsli auf dem Parkplatz des Schwimmbads zum ersten Mal. «Ich erhielt am Montag schon einen Anruf, wieso es am Samstag noch nicht geöffnet war. Das zeigt, dass das Interesse auf jeden Fall da ist», sagt Gygax zufrieden. Dass das Angebot rege genutzt wird, zeigt die grosse Zahl an Sachen, mit denen Aescher und Aescherinnen das Häuschen bereits in den ersten Tagen gefüllt haben: Neben Krimis und Sachbüchern stehen zum Beispiel auch schon Kinderspielzeug, Haushaltgeräte und Weihnachtsartikel für neue Besitzer bereit. Die Waren sind ordentlich auf den einzelnen Regalböden ausgestellt, die im Häuschen angebracht wurden – und das ganz ohne Intervention seitens der Initiantin oder der Gemeinde. Es sieht ordentlich aus, findet auch Regula Gygax und freut sich, dass sich die Leute an die Nutzungsregeln halten. Ein A4-Blatt am Eingang macht unter anderem darauf aufmerksam, dass das Häuschen keine Deponie für Hausmüll oder Sperrgut ist. Auf die Frage, wie denn Missbrauch vorgebeugt werden soll, antwortet die Initiantin: «Das können wir kaum verhindern. Das Angebot basiert auf Vertrauen und dem Glauben an das Gute im Menschen. Ich denke nicht, dass wir in Aesch ein grosses Problem mit unsachgemäss entsorgtem Müll haben werden. Und falls es doch einmal so weit kommen sollte, steht uns der Werkhof zur Seite.»

Idee aus den Ferien mitgebracht

Auf die Idee eines Bring- und Holhüslis kam Regula Gygax in ihren Ferien in Steckborn. «Ich habe ein solches Häuschen dort gesehen und wollte das auch bei uns umsetzen. Bei der Gemeinde bin ich damit dann auf offene Ohren gestossen.» Die Gemeinde stellte Regula Gygax auf Empfehlung der Umweltschutz- und Energiekommission ein Holzhäuschen und den Standort auf dem Parkplatz des Schwimmbads zur Verfügung.

Freiwilliges Engagement gefragt

Die Initiantin schliesst das Häuschen morgens auf und abends wieder zu – auch am Samstag. Interessierte können ihre guterhaltenen Dinge während des ganzen Tages ins Häuschen bringen und vielleicht selbst das eine oder andere wieder mitnehmen. Momentan sind Regula Gygax und ihr Mann die einzigen, die das Projekt betreuen. Neben dem Öffnen und Schliessen gilt es, in dem Holzhäuschen auch etwas Ordnung zu halten. Beide würde es freuen, wenn sich noch weitere Personen finden liessen, die bei dem Angebot freiwillig mithelfen. Wer Lust hat, sich zu engagieren, kann sich bei der Bauabteilung Aesch oder bei Regula Gygax über <link>regulagygax@gmx.ch melden. Das Pilotprojekt soll bis im Frühling 2019 laufen. Anschliessend wollen Gygax und die Gemeinde ein erstes Fazit ziehen und entscheiden, ob und wie das Häuschen weitergeführt wird.