Mehr Schüler, weniger Platz: Die Schulanlage Neuewelt baut aus

Mitte Juni wird für die Schulanlage Neuewelt ein Provisorium gebaut. Ein Planungskredit für die definitive Erweiterung der Schulanlage ist bereits budgetiert.

Die Bauprofile stehen: Hier soll das neue Provisorium entstehen.  Foto: Benedikt Kaiser
Die Bauprofile stehen: Hier soll das neue Provisorium entstehen. Foto: Benedikt Kaiser

Bereits in diesem Schuljahr war die Primarschule Neuewelt mit acht Klassen vollständig ausgelastet. Weil die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den kommenden Jahren steigen wird, werde sich die Anzahl Klassen in den kommenden Schuljahren im Vergleich zum laufenden Schuljahr erhöhen, meint Stefan Friedli, Geschäftsleiter der Münchensteiner Gemeindeverwaltung. Die neuen ersten Klassen sollen demnach ab kommendem Schuljahr als Parallelklassen geführt werden — so wird es neu wohl zwei Klassen pro Jahrgang geben. Eine Aufteilung von Schulklassen, sprich die Bildung von Mehrjahrgangsklassen, sei keine Option gewesen, denn: «Mehrjahrgangsklassen würden den aktuellen Zyklen der Klassenplanung grundsätzlich widersprechen. Der Schulrat und der Gemeinderat haben die Fortführung der aktuellen Organisation höher gewichtet als ein zeitlicher Aufschub der provisorischen Schulraumerweiterung um maximal zwei Jahre.»


Keine Verteilung von Schülern
Eine weitere Möglichkeit, das an seine räumliche Grenzen stossende Schulhaus Neuewelt zu entlasten, wäre es, Schülerinnen und Schüler in weiter entfernte Schulhäuser zu schicken. Dazu gebe es aber keinen Anlass, meint Friedli. «Gemäss Verordnung zum Bildungsgesetz ist die Klassenbildung in der Regel mit der Anzahl Schülerinnen und Schülern im definierten Einzugsgebiet einer Schulanlage vorzunehmen. Nach einhelliger Auffassung der zuständigen Instanzen bestehen derzeit nicht ausreichend Gründe, um von dieser Regel abzuweichen.» Auch eine Anfrage seitens der Primarschule, anstelle des Provisoriums Räumlichkeiten des direkt neben der Schule liegenden Gymnasiums Münchenstein nutzen zu können, sei abgelehnt worden.


Provisorium sei die beste Lösung
Das geplante Provisorium bietet Raum für vier Klassenzimmer und vier Gruppenräume. Es kostet inklusive Transport und Montage rund 420000 Franken. Unter Berücksichtigung der Schüler- und Klassenplanung können mit dieser Lösung die Bedürfnisse der Primarschule Neuewelt bis ins Jahr 2023 abgedeckt werden. Dass ein Provisorium rein energietechnisch keine ideale Lösung ist, weiss Friedli: «Ein Provisorium ist unter dem energietechnischen Aspekt grundsätzlich weniger gut zu beurteilen als eine moderne Massivbauweise. Das geplante Provisorium hält aber die massgebenden Grenzwerte für entsprechende Bauten ein.» Überdies kann bei einer allfälligen Sanierung des Schulhauses ein wesentlicher Teil des provisorischen Schulraums durch das geplante Provisorium abgedeckt werden. Pläne dazu gibt es bereits, sagt Friedli: «Die Gemeindeversammlung Münchenstein hat im Dezember 2019 im Budget 2020 einen Planungskredit für die Erweiterung der Schulanlage Neuewelt im Umfang von 250000 Franken bewilligt. Die entsprechenden Arbeiten sind derzeit im Gang.» Das Provisorium soll nach Gebrauch wieder veräussert werden.

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