In Münchenstein wird um eine Dimension höher gebaut

Heute Donnerstagabend beginnt die Mitwirkung für das 100 Meter hohe Hochhaus der Credit Suisse beim Spenglerpark. Die Lage sei dafür ideal, finden alle Beteiligten.

So könnte das höchste Gebäude des Kantons Baselland aussehen: Am Rande des Spenglerparks plant die Anlagestiftung der Credit Suisse, einen Bau von 100 Metern Höhe zu errichten.  Visualisierung: ZVG
So könnte das höchste Gebäude des Kantons Baselland aussehen: Am Rande des Spenglerparks plant die Anlagestiftung der Credit Suisse, einen Bau von 100 Metern Höhe zu errichten. Visualisierung: ZVG

Mit 48 Metern ist die Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz beim Dreispitz das aktuell höchste Gebäude Münchensteins. Dies soll sich nun ändern – und dies gleich um mehr als das Doppelte. Das von der Anlagestiftung der Credit Suisse geplante Hochhaus am Rande des Spenglerparks wäre mit 100 Metern sogleich auch das höchste Gebäude des ganzen Kantons Baselland. «Das wäre eine neue Dimension für Münchenstein», meint Andreas Berger, Leiter Raum und Umwelt der Gemeinde. Die Lage im Nordwesten des Spenglerareals sei dafür ideal. «Die Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr mit zwei Tramhaltestellen und einer Bushaltestelle ist optimal. Dazu kommt die leistungsstarke Bruderholzstrasse, über die das Gebäude mit dem motorisierten Individualverkehr erschlossen wird.» Dadurch sei nicht mit Mehrverkehr in den anliegenden Quartieren zu rechnen.
Berger gibt zu: Für ein solches Grossprojekt müssten viele Faktoren zusammenkommen, damit es realistisch wird. Und das sei an diesem Standort der Fall. Neben der Erschliessung ist es vor allem der mit 110 Metern grosse Abstand zu den nächsten Wohnbauten an der Emil- Frey-Strasse. So könne auch die Beeinträchtigung durch den Schattenwurf «gering» gehalten werden, betont Berger. Münchenstein orientiert sich dabei an den Vorgaben anderer Kantone, da im Baselbiet eine entsprechende Regelung fehlt. So soll ein Gebäude an einem mittleren Wintertag wie zum Beispiel dem 8. Februar oder am Tag der Tag-Nacht-Gleiche am 21. März kein benachbartes Wohngebäude länger als zwei Stunden beschatten dürfen. Diese Regel werde eingehalten, stellt Berger klar.


Vorhandene Infrastruktur nutzen

Das neue Hochhaus ist eine Ergänzung zum bereits bestehenden Spenglerpark. Dafür wird eine nicht bebaute Fläche an der Ruchfeldstrasse genutzt, auf der vor allem Anlieferungen stattgefunden haben. Diese Zeiten gehören im Spenglerpark der Vergangenheit an. Das Gewerbeareal in Besitz der Credit Suisse hat sich von einem Logistik- zu einem Dienstleistungszentrum entwickelt. In den Untergeschossen ist dadurch viel Parkierraum frei. «Dieser Platz reicht als Einstellhalle für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner des Hochhauses aus», erklärt Florian Inneman, Projektleiter Raumentwicklung bei der Gemeinde Münchenstein.

Der ökologisch wertvolle Grünraum rund um den Spenglerpark werde durch das Hochhaus nicht tangiert und durch den neuen Quartierplan gesichert. Durch Bauweise nach Minergie-P-Standard und die Nutzung der bereits vorhandenen Holzschnitzelheizung werde das Hochhaus auch energetisch hohen Anforderungen der Gemeinde gerecht.


«Starkes Zeichen»

Im Hochhaus sind rund 150 Mietwohnungen mit 2,5 bis 4 Zimmern geplant. Im Rahmen des Quartierplans ist auch eine Aufstockung der bestehenden Bauten für 20 bis 25 Wohnungen geplant. Dass die Credit-Suisse-Anlagestiftung am Standort Münchenstein weiter investiert, werten Andreas Berger und Florian Inneman als ein «starkes Zeichen». Mit dem Hochhaus wolle die Anlagestiftung ein «neues Eingangstor mit hohem Wiedererkennungswert» für Münchenstein schaffen, sagt Produktmanager Andreas Roth. Damit sei viel Herzblut verbunden.

Heute Abend beginnt um 19 Uhr mit einer Informationsveranstaltung im Restaurant hundertpunkt die Mitwirkungsphase. «Wir werden die Anregungen und Kritik aus der Bevölkerung sehr ernst nehmen», verspricht Florian Inneman. Vor die Gemeindeversammlung soll das Geschäft dann im September kommen.

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