Jassen verbindet Generationen

Das Migros-Kulturprozent lud am Sonntag zum ersten Generationen-Jass der Nordwestschweiz. Das gemütliche Plauschturnier im Restaurant Seegarten stiess bei Jung und Alt auf grossen Anklang.

Bock, Wyss, Stich: An den Jasstischen stand zuerst der Spass und erst danach das Gewinnen im Vordergrund.  Foto: Isabelle Hitz
Bock, Wyss, Stich: An den Jasstischen stand zuerst der Spass und erst danach das Gewinnen im Vordergrund. Foto: Isabelle Hitz

Die Stimmung an den acht Spieltischen war bestens, als am Sonntagnachmittag sechzehn Zweierteams mit einem Altersunterschied von mindestens 15 Jahren im Partnerschieber gegeneinander antraten. Freiwillige Schiedsrichter sahen nach dem Rechten und halfen bei Unklarheiten aus. Die Spieler zwischen acht und siebenundsiebzig Jahren genossen das gemütliche Zusammensein beim Mischen, Trumpfen und Stechen und freuten sich über gewonnene Punkte. Ziel des Generationen-Jasses war der Austausch zwischen den verschiedenen Generationen und das Kennenlernen von anderen Jasserinnen und Jassern. Wenn man gemeinsam etwas unternimmt, entwickelt man Verständnis füreinander und kann Vorurteile abbauen, so die Idee. Der Plausch stand klar im Vordergrund.

Um auch Kindern und Jugendliche eine Chance zu bieten, erste Turniererfahrungen zu sammeln, wurden die sonst bei Jassturnieren strengen Regeln etwas abgeschwächt, erklärte Schiedsrichter Freddi Kleiber. Die Teams wurden während des ganzen Turniers nicht gewechselt, sodass junge Jasser mit einer Bezugsperson spielen konnten, die sie bereits kannten. Gespielt wurde ein Partner-Schieber, wobei bei jedem Spiel frei zwischen «Trumpf», «obeabe» oder «undeufe» gewählt werden konnte.

Mit Kartenglück zum Sieg

Guido Tommer und Ursula Feitknecht durften am Sonntagnachmittag als Sieger nach hause gehen und wurden mit einem Migros Gutschein belohnt. Die beiden sind auf gut Glück ohne Partner an das Turnier gekommen, da ihr Nachwuchs krankheitsbedingt ausfiel. Da der Altersunterschied von 15 Jahren gegeben war, spielten sie zusammen und konnten das Turnier für sich entscheiden. Für den Sieg machten sie ihr Kartenglück verantwortlich: «Wir hatten einfach unglaublich gute Karten», freute sich Guido Tommer.

Es wäre allerdings vermessen, sich beim Jassen alleine auf gute Karten zu verlassen: Denn diese machen noch lange keinen guten Jasser aus, betonte Schiedsrichter Freddi Kleiber. Aus seiner fünfunddreissigjährigen Jasserfahrung weiss er, dass überlegen, bluffen und eine gute Strategie ebenso wichtig sind wie Kartenglück. «Ein guter Jasser weiss nach zwei Zügen, was der andere in der Hand hat!», so Kleiber. Auch müsse man gut mitzählen, denn nur so könne man wissen, ob man noch einen Bock in der Hand hat. «Das gefährlichste beim Schieber ist, dass man für sich alleine jasst und nicht darauf achtet, was einem der Partner zeigen will», ergänzt Kleiber.

Grosse Nachfrage

Das Generationen-Jassturnier stiess gleich bei seiner Ankündigung auf grossen Anklang! Wie Moritz Weisskopf, stellvertretender Leiter Unternehmenskommunikation der Migros Basel, erzählte, war das Turnier innerhalb von wenigen Tage ausgebucht. Deshalb habe man das für den 3. März geplante Turnier erweitert, so dass dort noch wenige Plätze zu vergeben sind. Das gleiche gilt auch für das Turnier am 7. April. Mit der Anmeldung sollte man aber nicht zu lange warten. «Ich gehe davon aus, dass die Plätze sich nächste Woche füllen werden», meint Moritz Weisskopf.

Weitere Generationen-Jassturniere im Park im Grünen finden statt am Sonntag, 3. März von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag, 7. April, ebenfalls von 14 bis 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.

<link http: www.generationen-jass.ch>www.generationen-jass.ch

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