Naherholungsgebiet Merian Gärten: Es wird erneuert und gebaut

Wer derzeit die Merian Gärten besuchen möchte, muss damit rechnen, nicht alles sehen zu können. Denn die Gartenanlage wird besser, schöner und attraktiver.

Wollen das Besuchserlebnis intensivieren: Geschäftsleiterin Bettina Hamel und Betriebsleiter Laurent Dischler. Foto: Axel Mannigel
Wollen das Besuchserlebnis intensivieren: Geschäftsleiterin Bettina Hamel und Betriebsleiter Laurent Dischler. Foto: Axel Mannigel

Jetzt, Anfang März, erwacht die Natur langsam wieder aus ihrem Winterschlaf, beginnt zu grünen, zu blühen und zu duften. Auch in den Merian Gärten ist das immer so gewesen und dieses Jahr macht keine Ausnahme. Jedoch: Hier am Weg gibt es einen tiefen Graben, der den Blick auf Leitungen frei legt, dort hinten türmen sich grosse Erdhaufen und das Brummen und Klappern von Baggern und anderem Gefährt legt sich über die Anlage. Dazu Absperrungen, Hinweisschilder und Einschränkungen.

«Wir sind an einer grossen Erneuerung des Teils Vorder Brüglingen», erklärt Bettina Hamel, Geschäftsleiterin der Merian Gärten beim Gesprächstermin vor Ort. Dafür seien verschiedene Gründe verantwortlich: «Wir sind mit einer uralten Infrastruktur konfrontiert. Das betrifft vor allem die Wasserleitungen. Gerade letzte Woche hatten wir wieder Leitungsbrüche, die wir notfallmässig reparieren konnten.» Saniert werden also das komplette Trinkwasser- und Bewässerungssystem, die Fernwärme sowie auch die Gewächshäuser, deren Glasdächer inzwischen ein Sicherheitsrisiko darstellen. «Wir haben mit der Burg den beliebtesten Spielplatz der Nordwestschweiz. Auch der ist in die Jahre gekommen und muss neu gemacht werden», sagt Hamel schmunzelnd.

Alte Systeme

Die Merian Gärten sind seit vielen Jahren ein botanischer Garten und ein beliebtes Erholungsgebiet zugleich, nicht nur für die Basler Stadtbevölkerung. Mit ihren 18 Hektaren Fläche waren sie einst Teil des Landes, das Christoph Merian 1824 anlässlich seiner Hochzeit von seinem Vater bekam. 1886 gingen die heutigen Gärten ins Vermögen der Christoph Merian Stiftung ein, zu deren Stammland sie gehören. Bis in die 1970er-Jahre wurde die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Es folgte die Umwandlung in eine Gartenanlage mit botanischen Sammlungen und die 2. Schweizerische Ausstellung für Garten- und Landschaftsbau «Grün 80» im Jahr 1980. «Das Bewässerungssystem stammt aus dieser Zeit», sagt Betriebsleiter Laurent Dischler. «Doch die Trinkwasserleitungen sind viel älter, 80 bis 100 Jahre alt.»

Was sich im Lauf der Zeit ebenfalls geändert hat, ist das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Natur und Klima: «Damals in den 70er- und 80er-Jahren sind Themen wie Biodiversität, Naturschutz und Klimawandel noch nicht so prominent gewesen», so Hamel. Jetzt wolle man die Gunst der Stunde nutzen und «die Gartenanlage für die Zukunft neu aufstellen». Etwa mit Pflanzungen, die sich langfristig an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anpassen.

Beliebtes Erholungsgebiet

Zwischen 700000 und einer Million Menschen besuchen jährlich die Merian Gärten, das hat eine telefonische Befragung vor fünf Jahren ergeben. Aufgrund dieser Zahlen wird neben Sanierung und Pflanzung auch gebaut, nämlich eine Information und ein Restaurant. Letzteres im Ökonomiegebäude mit Sitzplätzen auf dem Hof und dem Blick auf Irismatten und die Villa. Bis zum Ende der Umbauarbeiten und zur Eröffnung im Sommer 2022 ist noch etwas Zeit, dass die Möglichkeit besteht, dann ohne Covid-19-Massnahmen einzukehren.

«Da die Merian Gärten als Naherholungsgebiet in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind, ist es uns wichtig, die Infrastruktur für die Besuchenden stetig weiter zu verbessern», sagt Hamel. Dazu zählen auch barrierefreie und sichere Wege, die den Zugang zu den wichtigsten Attraktionen und Gebäuden für alle möglich machen sollen. «Mit Hinblick auf die Besucherströme passen wir sowohl die Wegleitung und den Bodenbelag als auch die Wegbreite an», erläutert Dischler und ergänzt, die Bauarbeiten befänden sich voll im Zeitplan. Die Natur wird das freuen, denn die kann nicht warten.

www.meriangärten.ch/

 

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