Jungunternehmer: Die Theorie in die Praxis umsetzen

Im Rahmen eines Spezialprogramms haben fünf Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Münchenstein die Firma Bijoulery gegründet. In Zusammenarbeit mit dem WBZ Reinach produzieren und verkaufen sie Modeschmuck.

Das «Bijoulery»-Team: Annika Jermann, Thesia Kisuka, Luca Moll, Lara Kaufmann (v. l.). Es fehlt Sarah Sütterlin. Foto: Benedikt Kaiser
Das «Bijoulery»-Team: Annika Jermann, Thesia Kisuka, Luca Moll, Lara Kaufmann (v. l.). Es fehlt Sarah Sütterlin. Foto: Benedikt Kaiser

Thesia Kisuka, Annika Jermann, Luca Moll, Lara Kaufmann und Sarah Sütterlin können sich seit kurzem offiziell Unternehmerinnen und Unternehmer nennen. Zusammen haben sie die Firma Bijoulery gegründet. Möglich wurde dies durch die sogenannten Pool-Lektionen des Gymnasiums Münchensteins. «In diesen Lektionen machen alle Klassen ihrem Schwerpunkt entsprechend etwas Spezielles», erklärt Jermann. Die Wirtschaftler haben so beispielsweise die Möglichkeit, in Kleingruppen Firmen zu gründen. Für Kisuka, Jermann, Moll, Kaufmann und Sütterlin war schnell klar, dass sie dies gemeinsam tun wollen. Die Suche nach einem geeigneten Produkt, dass ihre Firma produzieren könnte, gestaltete sich hingegen schwieriger. «Viele klassische Produkte wie etwa Stofftaschen werden beinahe jedes Jahr produziert. Wir wollten etwas komplett Neues probieren», sagt Jermann. Die Gruppe entschloss sich deshalb, Modeschmuck zu produzieren. Ihr Angebot besteht momentan aus verschiedenen Ohrringen und Halsketten für Frauen sowie Armbändern für Männer. Dieses Angebot ist nicht zufällig so gewählt. In der Vorbereitung hat sich das «Bijoulery»-Team vertieft mit verschiedenen Produktoptionen beschäftigt. Basierend auf ihrer Marktforschung und im Sinne der Realisierbarkeit haben sich die fünf Firmengründer dann für ihr jetziges Angebot entschlossen.


Zusammenarbeit mit dem WBZ Reinach
Auch für die Herstellung der Produkte hat sich das «Bijoulery»-Team etwas Spezielles überlegt. Es arbeitet mit dem Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte (WBZ) Reinach zusammen, das die Produktion zur Hälfte übernommen hat. Diese Zusammenarbeit sei relativ spontan entstanden und bewähre sich, sagt Kisuka. «Zusätzlich hat unser Projekt so noch einen weiteren Sinn», ist die 19-Jährige überzeugt. Die Entlastung, die diese Zusammenarbeit mit sich bringt, ist bei allen fünf Firmengründern willkommen. Ihr Aufwand übersteige auch so die zwei Schulstunden, die sie pro Woche offiziell zur Verfügung hätten, bei weitem, sagt Moll und lacht. Das «Bijoulery»-Team hofft, diesen Aufwand durch erfolgreichen Verkauf ihrer Produkte kompensieren zu können. Die Zeichen dafür stünden ziemlich gut, meint Kaufmann: «Obwohl wir gerade erst unsere Marketingkampagne gestartet haben, konnten wir schon einige Artikel verkaufen.» Aufgrund der aktuellen Situation findet der Verkauf in erster Linie über die Website des «Bijoulery»-Teams statt.


Unterstützung durch YES
In seinem Werdegang als Firma wird das «Bijoulery»-Team von der Organisation Young Enterprise Switzerland (YES), die der führende Anbieter von praxisorientierten Wirtschaftsbildungsprogrammen für Schulen in der Schweiz ist, unterstützt. Zusätzlich zu dieser Unterstützung organisiert YES eine Handelsmesse, wo sich die verschiedenen Schülerfirmen präsentieren können und professionell bewertet werden. Die fünf Firmengründer hoffen, dass dieser Anlass trotz Corona stattfinden kann und sagen aber gleichzeitig, dass sich das Projekt auch ohne Messe sowieso gelohnt habe: «Viele Dinge, die wir sonst nur aus der Theorie kennen, konnten wir praktisch erleben. Ausserdem haben wir viel über Team- und Organisationsfähigkeit, Selbstständigkeit und Verantwortung gelernt», ist sich das «Bijoulery»-Team einig.

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