Das Fasnachtsglück blieb aus
Die Anlassbewilligung für die Dornacher Fasnacht vom letzten Samstag wäre vom bundesrätlichen Verbot nicht betroffen gewesen. Dennoch wurde aus dem Umzug nichts.
Corona-Pech: Letztes Jahr waren die Ruinenarre als Glücksbärchen unterwegs – das Fasnachtsglück blieb allerdings aus, der Dornacher Umzug musste dieses Jahr abgesagt werden.
Kein Umzug für d Ruinenarre: Wenigstens am Schmutzigen Donnerstag hatte die heimische Gugge noch richtig schränzen können. Foto: ZVG
Corona-Pech: Letztes Jahr waren die Ruinenarre als Glücksbärchen unterwegs – das Fasnachtsglück blieb allerdings aus, der Dornacher Umzug musste dieses Jahr abgesagt werden.
Kein Umzug für d Ruinenarre: Wenigstens am Schmutzigen Donnerstag hatte die heimische Gugge noch richtig schränzen können. Foto: ZVG
Es war ein Wechselbad der Gefühle», resümiert Obmann Benjamin Jutzi. Lange sah es danach aus, als bliebe die Dornacher Fasnacht verschont vom Aus wegen der Corona-Viren. «Die von uns eingeholte Anlass-Bewilligung lag unter der 1000er-Marke und war somit nicht betroffen vom Veranstaltungsverbot, das der Bundesrat am Freitagmorgen verhängt hat», so Jutzi. «Allerdings waren wir uns im Komitee nicht einig, ob wir die Fasnacht wirklich durchführen sollten.» Letztlich sprach sich die Mehrheit für die Durchführung des Strassenumzugs aus, verabschiedete aber die Einschränkung, die Festlichkeiten dürften nicht von draussen in einen Raum verlagert werden. Bei der Bestellung des Materials, insbesondere der Bühne für das Guggenkonzert, liess man Vorsicht walten. «Doch als wir das Material am Freitagnachmittag wieder abbestellen wollten, war es dafür schon zu spät», führt Jutzi aus.
Definitive Absage
So erreichte am Freitagnachmittag das Komitee die definitive Meldung, dass der Kanton Solothurn die Grenze der maximalen Besucherzahl auf 100 korrigiert hat. Für Veranstaltungen mit 100 bis 999 teilnehmenden Personen empfahl der eingesetzte Sonderstab des Kantons Solothurn eine restriktive Risikoabwägung. Nach Rücksprache mussten die Dornacher dann die Fasnacht definitiv absagen. Die finanziellen Folgen kann Jutzi noch nicht beziffern. «Manche Lieferanten zeigten sich kulant, andere werden auf den Abmachungen beharren.» Zu Buche schlage insbesondere, «dass nicht alle Plaketten verkauft werden konnten». Wie gross das finanzielle Loch ausfallen wird, werde man im Verlauf der nächsten Wochen eruieren.
Mit 21 Formationen und der aus der Taufe gehobenen Wagenclique «die Schiffbrüchigen» hatte sich das Komitee gefreut, dass die siebte Auflage der Fasnacht einen weiteren kleinen Zuwachs hätte verzeichnen können. «Und dass der Umzug für einmal nicht vom Regen heimgesucht worden wäre. Doch es kam eben anders als gedacht», meint Jutzi.
Intern gefasnachtet
Die heimische Gugge Ruinenarre Dornach machte dann am Samstagmittag aus ihrem fasnächtlichen Auftakt ein Abschlussessen im Restaurant auf dem Sportplatz. Mit dem grossartigen Erfolg ihres Guggenkonzerts am Abend des Schmutzigen Donnerstag und Gastauftritten in den umliegenden Gemeinden waren die «Ruinenarren» aber zu ihren drei schönsten Tagen gekommen. Sie sind mit 17 Musizierenden als kleine Gruppe unterwegs, rechnen aber mit Verstärkung. Aufgrund zahlreicher Anfragen ist für Mai ein Neumitglieder-Informationsanlass geplant. Geprobt wird jeweils am Freitagabend in der Zivilschutzanlage im Gebiet Gigersloch. Legendär ist die «Doppelstöcker Bar» der Ruinenarren. Die fahrende Bar wird für Festaktivitäten auch vermietet. Jutzi zeigt sich zuversichtlich, dass die Dornacher Fasnacht das Corona-Pech gut überstehen wird. «Die Solidarität unter den Fasnächtlern war einzigartig und die Enttäuschung wird überstimmt von der Vorfreude auf die nächste Fasnacht.»
