Das Ende der Sternenstrasse?

Das fünfköpfige Organisationskomitee vom Dornacher Weihnachtsmarkt hat nach neun Jahren beschlossen, mit der diesjährigen Ausgabe sein Engagement zu beenden.

Nehmen zum letzten Mal Anmeldungen entgegen (v. l.): Robi Werdenberg, Daniel Müller, Carol Enderli mit Enkelkind
Nehmen zum letzten Mal Anmeldungen entgegen (v. l.): Robi Werdenberg, Daniel Müller, Carol Enderli mit Enkelkind

Ein gemeinsames Essen werde der krönende Abschluss sein, sagt Daniel Müller vom OK Dornacher Weihnachtsmarkt. «Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.» An diesem Entschluss werde nicht mehr gerüttelt werden, bestätigen Robert Werdenberg, Heinz Bäni, Carol Enderli und Urs Bendel. Zweimal hatten die OK-Mitglieder in einer öffentlichen Ausschreibung und mit einer Anfrage bei den Vereinen neue Kräfte für die Organisation des Weihnachtsmarktes gesucht. «Zweimal ist nicht eine einzige Bewerbung eingegangen», resümiert Müller. Und somit wird der Weihnachtsmarkt wohl bald Geschichte sein.


Eine feste Grösse geworden

Das OK hat in seiner langjährigen unentgeltlichen Arbeit mit einem Budget von 18000 Franken – finanziert über Teilnehmergebühren und Sponsorengelder – aus einem Minianlass einen zweitägigen Event gemacht. Die Gewerbetreibenden erhielten dafür eine ganzjährige Werbefläche auf der Homepage und einen Auftritt in der Programmbroschüre, welche das OK in alle Haushaltungen der Region verschickt. Der Marktplatz mit ein paar wenigen Angeboten war ausgedehnt worden zu einer wunderschön dekorierten Flaniermeile rund um das Heimatmuseum mit über 80 Standplätzen. Dabei legte das OK immer grossen Wert auf ein breites Sortiment mit Spezialitäten, Handwerkskunst und Eigenproduktionen aus der Region. «Es gehen immer mehr Anmeldungen ein, als Plätze zu vergeben sind, somit können wir eine Auswahl treffen», sagt Müller. Dem OK lag aber auch am Herzen, das Ambiente am Markt festlich aufzuwerten: mit verschiedenen Beizli und einem Zeltdorf mit Aktivitäten für Familien – ohne einen Aufpreis zu verlangen. Carol Enderli hatte zusammen mit einem treuen Helferteam die Sternenstrasse ins Leben gerufen mit allem, was dazugehört: Märchenstunde, Schminken, Kerzenziehen, Weihnachtsgeschenkbasteln, Karussellfahren, Lebkuchenverzieren und Ponyreiten. Zur Tradition des Dornacher Weihnachtsmarktes gehören ausserdem der Auftritt des Samichlaus und dass die Mitglieder der Magdalenen-Zunft beim wunderschön verzierten Weihnachtsbaum über 300 Chlauspäckli verteilen. Für besinnliche Momente sorgen zudem die Programme der Jugendmusikschule, der Alphornbläser und die Chöre mit ihren Weihnachtsliedern.


Rettung in letzter Minute?

Der Anlass erfreut sich jedes Jahr grosser Beliebtheit. Auch bei schlechter Witterung konnten sich die Marktfahrer und Beizli-Betreiber nie über mangelnde Besucher beklagen. In welcher Form der Weihnachtsmarkt weitergeführt und von wem er in Zukunft organisiert werden wird, steht aber derzeit noch in den Sternen. Das Ende der bisherigen Form aufgrund der Demission aller OK-Mitglieder müsse nicht das definitive Aus bedeuten, relativiert Müller. Er hofft, dass in letzter Minute jemand zur Stelle sein wird, der in die Bresche springt.

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