Teure Überraschung aus der Kantonshauptstadt

Eine geplante Belagserneuerung an der Hochwaldstrasse setzt die Gemeinde unter Zugzwang. Der geforderte Ersatz der Wasserleitungen kommt Dornach teuer. Durch Zuwarten wird es aber keineswegs günstiger.

Hochwaldstrasse: Nicht nur der Belag, sondern auch die Wasserrohre sollen saniert werden.  Foto: Edmondo Savoldelli
Hochwaldstrasse: Nicht nur der Belag, sondern auch die Wasserrohre sollen saniert werden. Foto: Edmondo Savoldelli

Das Solothurner Kreisbauamt forciert Unterhaltsarbeiten an der Hochwaldstrasse und setzt damit die Gemeinde Dornach unter Druck. Der Kanton will nämlich zusätzliche Hydranten zur Gewährleistung des Löschschutzes installieren, dafür müssten aber die bestehenden Wasserleitungen vergrössert werden, was wiederum Gemeindeaufgabe ist. Der Kanton drückt dabei auf die Tube und will mit den Arbeiten bereits im kommenden Juni beginnen. Das bringt Dornach in ein Dilemma. Die bestehenden Leitungen wurden 1953 eingesetzt und
wären theoretisch am Ende ihrer Lebensdauer. Der Ersatz würde Dornach rund 400 000 Franken kosten, nach Abzug der Subventionen der Solothurner Gebäudeversicherung. Der Zeitplan ist ambitioniert. Das Projekt müsste noch von der Gemeindeversammlung im Juni bewilligt werden, wenige Tage später würden schon die Bauarbeiter loslegen. Der Gemeinderat hätte bei dieser Ausgangslage die Projektfreigabe erteilen müssen, ohne dass bereits eine Sub-
mission durchgeführt wurde. Offerten würden mit dem Vorbehalt eines nachträglichen Gemeinderatsbeschlusses eingeholt worden.

«Ich bin skeptisch», schickte Gemeindepräsident Christian Schlatter (Freie Wähler) voraus. Zumal es dringendere Projekte gebe. Und genau deshalb wurde Dornach vom Kanton auf dem linken Fuss erwischt. In der Tiefbau-Abteilung gilt bei der Priorisierung des Wasserleitungsersatzes «Zustand vor Alter». Für die Leitungen an der Hochwaldstrasse sah der kommunale Wasserleitungsplan keine Massnahmen vor. Nach der kantonalen Vorprüfung war es plötzlich andersrum. Man habe das zu wenig geprüft, gestand Etterlin ein. Das Problem: Synchronisiert die Gemeinde den Leitungsersatz nicht mit den Belagsarbeiten, die der Kanton vornimmt und finanziert, muss sie zu einem späteren Zeitpunkt den Belag für den Leitungsersatz auf eigene Rechnung öffnen. Das kommt wesentlich teurer.

Der Gemeinderat will sich dem Druck aus Solothurn aber nicht einfach beugen und probiert es nun mit einer Terminverschiebung. Zumal: Eine grössere Leitung würde ohnehin nicht den erforderlichen Wasserdruck für die neuen Hydranten liefern. Bis das neue Reservoir, das die Gemeinde mit Arlesheim baut, nicht realisiert ist, kann die Leitung gar nicht unter ausreichendem Druck stehen, wie Etterlin auf Nachfrage von Ursula Kradolfer (Freie Wähler) bestätigte. Die Leitungen können erst 2019 ans neue Reservoir angehängt werden. Zudem schulde der Kanton der Gemeinde noch Antworten, bemerkte Roland Stadler (FDP). So ist noch immer unklar, was der Kanton in Sachen Lastwagen-Rückhaltesystem an der Hochwaldstrasse zu tun gedenkt.

Man müsse Druck machen, dass man das Projekt noch ein Jahr verschieben kann, so Stadler. Dann könne auch sauber geplant werden. Der zuständige Projektleiter beim Kreisbauamt signalisierte zwar, dass er nicht bereit sei, sein Projekt zu verschieben. «Man muss vielleicht mit dem Chef des Chefs reden», meinte Schlatter. In diesem Sinne erteilte der Gemeinderat schliesslich die Freigabe für das Bauprojekt, in der Hoffnung, dass es immer noch verschoben werden kann. Eingeholte Offerten würden ja ihre Gültigkeit behalten.


Nachfolgerin für Schulleiterin

Die Leitung der Dornacher Schule ist wieder komplett. Die bisherige Stelleninhaberin Marie-Thérèse do Norte tritt Ende Schuljahr in den Ruhestand. Der Gemeinderat hat an einer nicht öffentlichen Sitzung am 20. März die Baslerin Franziska Buser zur Co-Schulleiterin ernannt. Sie teilt die Funktion mit Reto Fehr. Die Wahl Busers musste unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen, weil sich die Kandidatin im März noch in einem ungekündigten Anstellungsverhältnis befand. Sie wird die Stelle am 1. August 2017 antreten.

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