Steigende Schülerzahlen: Raumnotstand im Kindergarten

Der Druck in der Schulraumplanung nimmt zu. Dornach verzeichnet bei den Schülerzahlen einen höheren Anstieg als gedacht.

Teil der Pläne: Die Wiese neben dem Kindergarten am Gempenring gehört der katholischen Kirche und könnte für einen ­Erweiterungsbau genutzt werden – sofern sich beide Seiten einig würden.  Foto: Fabia Maieroni
Teil der Pläne: Die Wiese neben dem Kindergarten am Gempenring gehört der katholischen Kirche und könnte für einen ­Erweiterungsbau genutzt werden – sofern sich beide Seiten einig würden. Foto: Fabia Maieroni

Die Gegenwart hat Dornachs Zukunftsplanung eingeholt. «Wir verzeichnen aktuell jene Schülerzahlen, mit denen wir erst ab 2030 gerechnet hatten», ­bestätigt die für die Bildung zuständige Gemeinderätin Maria Montero Immeli (Die Mitte) auf Anfrage des Wochenblattes. Eine Studie aus dem Jahre 2017 hatte ­Prognosen geliefert, aufgrund derer sich Gemeinderat und Spezialkommission an die Schulraumplanung machten. Ihr ­erstes Projekt, der Bau einer Mehrzweckhalle beim Brühl für Primarschule, Tagesstrukturen und Vereine, scheiterte 2021 an der Urne.

Inzwischen steht die neu besetzte Arbeitsgruppe, die letzten Sommer die Schulraumplanung wieder aufgenommen hat, vor zusätzlichen Herausforderungen. «Es besteht nicht nur ein akuter Bedarf nach Räumlichkeiten für Tagesstrukturen und Sport, sondern auch ein Raumnotstand beim Kindergarten», sagt Montero Immeli. Der Gemeinderat habe bei der Genehmigung der Pensen einen zusätzlichen Kindergarten sowie eine dritte Klasse bei der ersten Primarschule bewilligt. Somit gibt es ab Sommer fünf Kindergartenklassen. «Beim Kindergarten reicht der vorhandene Platz nicht aus. Im Moment gibt es noch nichts Spruchreifes, doch wir sind daran, Varianten zu prüfen», erklärt Montero Immeli.

Aus Kostengründen verzichtet Gemeinde auf Container

Da man sich mitten in der Schulraumplanung befinde, möchte man Provisorien gering und günstig halten und die Ressourcen in die mittel- bis langfristige Planung setzen, führt die Bildungschefin aus. Man prüfte den Kauf eines gut ausgestatteten Schulraumcontainers. Dieser würde die Gemeinde laut Offerte aber über eine halbe Million Franken kosten und müsste von der Gemeindeversammlung bewilligt werden. Weiter habe man verschiedene Liegenschaften angeschaut, unter anderem an der Hauptstrasse. «In Frage kommen nur Räumlichkeiten in der Umgebung des Schulhauses Brühl, damit alle Kindergartenschüler das für sie angelegte Aussenareal nutzen können», erläutert die Gemeinderätin. Aussichtslos sei es nicht. «Wir stehen mit ­einem Hauseigentümer in Verhandlung, und möglicherweise zeichnet sich hier eine Lösung für eine Zwischennutzung als Kindergarten ab», so Montero Immeli.

Mittelfristig sei die Erweiterung des bestehenden Kindergartens geplant. Die angrenzende grüne Wiese befindet sich im Eigentum der katholischen Kirche. «Erste Gespräche haben stattgefunden; sollte man sich handelseinig werden, könnte man die Planung konkretisieren.» Denn der Bedarf nach sechs Kindergartenklassen sei absehbar. Ab 2030 komme noch die Entwicklung im Wydeneck hinzu. Diesbezüglich sei nicht auszuschliessen, dass eine dezentrale Schullösung in Betracht gezogen werde.

Im Moment stehe im Fokus, Erweiterungsbauten beim Schulhaus Brühl zu prüfen und dem Bedarf nach Tagesstrukturen gerecht zu werden. «Dazu gesellt sich der Wunsch nach Erneuerung der Schulgebäude am Bruggweg für die Oberstufe», ruft Montero Immeli in Erinnerung. Die Arbeitsgruppe sei daran, die Grundlagen für die Schulraumplanung zu aktualisieren und die nächsten Planungsschritte einzuleiten. Der Zeitplan ist sportlich. «Das erklärte Ziel ist, in der laufenden Legislatur den Spatenstich vornehmen zu können.»

Digitalisierung soll vorangehen

Neben den Raumfragen beschäftigen sich die Bildungsverantwortlichen mit der substanziellen Weiterentwicklung der Schulen Dornach. Der Lehrplan verlangt die Vernetzung des informatischen ­Denkens – also eine fächerübergreifende ­Digitalisierung.

Weiter möchte man in Zusammen­arbeit mit der Schülerschaft und den Eltern das Leitbild überarbeiten und die Kommunikation nach innen und nach aussen verbessern. Festgehalten werde dies in einem Konzept, erfuhr man an der letzten Gemeinderatssitzung.

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