Schul- und Sportinfrastruktur: Neue Planung muss her

Die Erneuerung der Dornacher Schul- und Sportinfrastruktur harzt. Der Gemeinderat entschied am Montag, das Projekt neu aufzugleisen.

In die Jahre gekommen: Der Abriss der Schulanlage Bruggweg steht zur Diskussion. Foto: Jeannette Weingartner
In die Jahre gekommen: Der Abriss der Schulanlage Bruggweg steht zur Diskussion. Foto: Jeannette Weingartner

Seit 2017 plant die Gemeinde Dornach an einer neuen Schul- und Sportinfrastruktur. Anfang 2021 lehnte die Bevölkerung die geplante Mehrzweckhalle mit Räumlichkeiten für Tagesstrukturen ab. Nun wird das Thema wieder aufgerollt.

Die Arbeitsgruppe, die sich dem ­«Susi»-Projekt, also der Erneuerung der Schul- und Sportinfrastruktur mit Tagesstruktur, widmet, verlangt für die weitere Planung den Beizug eines Spezialisten. An der Gemeinderatssitzung von Montag stand deshalb eine Offerte des Planungsbüros Kontextplan AG in der Höhe von 48000 Franken zur Diskussion. Des Weiteren soll gemäss Arbeitsgruppe bei den Schulgebäuden eine Zustandsanalyse durchgeführt werden, wofür weitere 28000 Franken notwendig wären.

In ihren Ausführungen wies die Ressortverantwortliche Maria Montero Immeli (Die Mitte) darauf hin, dass die Planung aus dem Jahre 2017 überholt sei und es deshalb eine Aktualisierung der Grundlagen brauche. Janine Eggs (Freie Wähler) hinterfragte dieses Vorgehen: Ihrer Meinung nach erübrige sich eine Zustandsanalyse für jene Gebäude, bei denen man davon ausging, sie würden eh abgerissen werden – also zum Beispiel beim Schulhaus am Bruggweg. Urs Kilcher (FDP) gab die Anregung, sich in ­einem ersten Schritt bei der Analyse auf den Standort Brühl zu fokussieren. Hier hatte der Gemeinderat bei der früheren Planung auf eine vertiefte Abklärung bezüglich einer Aufstockung des Gebäudes verzichtet. Dies soll nun jedoch erfolgen, erklärte Montero Immeli. Sie gab zu verstehen, dass man nicht am alten Konzept festhalten könne. Die Primarschulstufen auseinanderzureissen, «entspricht nicht den heutigen Vorstellungen». Das frühere «Susi»-Projekt wollte die fünfte und sechste Klasse in Neubauten am Bruggweg unterbringen.

Alte Planung entspricht nicht mehr den aktuellen Schülerprognosen

Ob man am Grundsatz, dass die Primarschule neu an einem Standort konzentriert werden soll, festhält, sei noch nicht definitiv entschieden, sagt Gemeindepräsident Daniel Urech (Freie Wähler) auf Nachfrage dieser Zeitung. Im Hinblick auf die geplante Überbauung Wydeneck sei ein zweiter Standort nicht ganz ausgeschlossen. «Die Tendenz geht aber klar in Richtung Zentralstandort.»

Daniel Müller (FDP) zeigte sich im Verlauf der Sitzung erstaunt darüber, dass die frühere Planung komplett über den Haufen geworfen werden solle. «Das Konzept, die älteren Primarschüler räumlich von den kleineren zu trennen, hatte damals alle überzeugt. Deswegen konnte man im Jahr 2019 den Projektierungskredit von 1,2 Millionen Franken abholen.» An der Ausführung sei es dann aber gescheitert, erwiderte Montero Immeli. «Aber nicht wegen des Konzepts für die Primarschule, sondern der falsch konzipierten Mehrzweckhalle», meinte Müller.

Inzwischen hätten sich die Voraussetzungen für den Schulraum verändert, betonte Montero Immeli. Dies würden die Prognosen verdeutlichen: «Die Schülerzahlen, die man für 2035 voraussagte, sind bereits jetzt erreicht. Wir werden im nächsten Schuljahr im Kindergarten und der ersten Primarschule zusätzliche Klassen führen müssen», so Montero Immeli.

Die Ratsmehrheit gab grünes Licht für die Unterstützung der Arbeitsgruppe durch Kontextplan. Bezüglich einer Gebäudezustandsanalyse entschied der Gemeinderat, weitere Offerten einzuholen.

Unterschriftensammlung gegen ein zu kaltes Hallenbad

Beim Thema Energiesparen kam der Rat auf einen Entscheid zurück, den er im Oktober gefällt hatte. Damals beschloss er, die Wassertemperatur von 28 auf 27  Grad Celsius und die Lufttemperatur von 30 auf 28 Grad zu senken.

Inzwischen gab es diverse Beschwerden seitens des Schwimmverbands. Die Rede sei «von unzumutbaren Bedingungen», erklärte Kevin Voegtli (SP). «Verschiedene Eltern sammeln Unterschriften, welche sie dem Gemeinderat ­zukommen lassen wollen», hielt Voegtli fest. Er beantragte, die Temperaturen wieder zu erhöhen auf 28 Grad für das Wasser und 30 für die Luft. Der Gemeinderat unterstützte Voegtlis Vorschlag einstimmig.

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