Gefragt sind Herzblut und Wertschätzung

Schöne Überraschungen prägten am Dienstagabend die Gemeindeversammlung von Gempen.

Teamwork prägte den Gemeinderat: Dominik Zimmermann (abtretend), Antoinette Stocker (abtretend), Eleonora Grimbichler, Stephan Sauter (abtretend), Joelle Neuhaus-Ehrsam und Gemeindeschreiberin Sonja Gübelin. Foto: Bea Asper
Teamwork prägte den Gemeinderat: Dominik Zimmermann (abtretend), Antoinette Stocker (abtretend), Eleonora Grimbichler, Stephan Sauter (abtretend), Joelle Neuhaus-Ehrsam und Gemeindeschreiberin Sonja Gübelin. Foto: Bea Asper

«Meine Meinung über die Arbeit eines Gemeinderates hat sich in den letzten vier Jahren komplett verändert», sagte der abtretende Gemeinderat Dominik Zimmermann an der Gemeindeversammlung von Gempen. Er sei einst angefragt worden, auf der SVP-Liste zu kandidieren, und habe spontan zugesagt. Erst im Amt sei ihm bewusst geworden, «dass es mehr als grosses Engagement braucht, um der Aufgabe eines Ressortverantwortlichen gerecht zu werden. Es erfordert Herzblut.» Die Arbeit, die man im Hintergrund leiste, sei enorm, doch werde sie von der Bevölkerung kaum wahrgenommen – gerade deswegen werde sie wohl oft auch verkannt oder gar verspottet. Er verabschiede sich aus der Lokalpolitik mit dem Appell an alle, der ehrenamtlichen Arbeit Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. «Aus diesem Grund haben ich und die beiden anderen abtretenden Ratsmitglieder Antoinette Stocker und Stephan Sauter beschlossen, unseren Ratskolleginnen Eleonora Grimbichler und Joëlle Neuhaus-Ehrsam und der Gemeindeschreiberin Sonja Gübelin unseren Dank auszusprechen mit einem bunten Blumenstrauss», sagte Zimmermann. Welch schöne Geste und diese Überraschung sei ihnen gelungen, freuten sich die Vertreterinnen der Exekutive, und die Gemeindeversammlung unterstützte dies mit einem herzlichen, anhaltenden Applaus.

Nebst der Würdigung des grossen Engagements für die Gemeinde kam bei den Ehrungen zum Ausdruck, dass man der konstruktiven Gesprächskultur und dem gegenseitigen Respekt innerhalb der Exe­kutive grosse Bedeutung beimisst. Natürlich hatten Grimbichler und Gübelin dafür gesorgt, dass die abtretenden Gemeinderäte nicht mit leeren Händen nach Hause gingen: Ihr Einsatz für die Dorfgemeinschaft wurde belohnt mit einen grossen Geschenkkorb, gefüllt mit Köstlichkeiten aus der Region. Die neuen Gemeinderäte Peter Zunker, Roman Baumann und Stephan Röösli treten ihr Amt am 1. August an.

Zahlen geben Anlass zur Freude

Bereits bei der Behandlung der ordentlichen Geschäfte war spürbar, dass der Gemeinderat von Gempen grossen Rückhalt geniesst. Im Gegensatz zu früheren Versammlungen gab es am Dienstagabend weder Fragen noch Einwände. Ausserdem gaben die Zahlen Anlass zur Freude. «Dies Jahresrechnung 2020 schliesst sehr positiv ab», verkündete Finanzchefin Joëlle Neuhaus-Ehrsam. Die Rechnung weist einen Ertragsüberschuss von 252000 Franken aus. Budgetiert war eine schwarze Null (Ertragsüberschuss von 7000 Franken). Bei den Aufwendungen kam es gering zu einigen Überschreitungen.

Steuerertrag lag über Budget

Das gute Ergebnis sei vor allem auf Mehreinnahmen bei den Steuern der natür­lichen Personen zurückzuführen, einerseits dank höheren Beträgen von Neuzuzügern, andererseits durch ausserordentliche Eingänge aus Vorjahren, erläuterte Neuhaus. Insgesamt lag der Steuerertrag 302000 Franken über der Annahme im Budget. Die Rechnung wurde von den 33 Anwesenden einstimmig genehmigt. Der Ertragsüberschuss von 252000 Franken wird dem Eigenkapi-tal zugewiesen. Dieses erhöht sich auf 2,4 Millionen Franken. Des Weiteren ging es um das Friedhofs- und Bestattungsreglement. Neue Regelungen auf Kantonsebene hatten eine Totalrevision erforderlich gemacht, erläuterte Gemeindepräsidentin Eleonora Grimbichler. Den Details hat sich eine Arbeitsgruppe angenommen, der Entwurf ging Anfang dieses Jahres in die Vernehmlassung. Die Vorprüfung durch den Kanton ist bereits erfolgt, und die Versammlung genehmigte das Reglement diskussionslos.

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