Winter ade!

Am Sonntagabend brannte im alten Steinbruch das Arlesheimer Fasnachtsfeuer, wie immer organisiert von der Säulizunft; Wetter- spektakel inbegriffen.

Keine Grossveranstaltung: Etwas mehr als 50 Personen nahmen am Arleser Fasnachtsfeuer teil, das von der Säulizunft
Keine Grossveranstaltung: Etwas mehr als 50 Personen nahmen am Arleser Fasnachtsfeuer teil, das von der Säulizunft

Die äusseren Bedingungen waren nicht optimal. Coronavirus und Sturm Diana mit heftigen Böen und Regenschauern liessen erst Zweifel aufkommen, ob das Arleser Feuer überhaupt würde brennen können. Und der Blick vom alten Steinbruch ins Laufental, wo um 18.30 Uhr kein Licht mehr zu sehen war, schien diese Zweifel zu bestätigen. Doch die Feuerwehr beeindruckte das wenig. «Es hat in letzter Zeit so viel geregnet, da müssen wir uns um eine Brandgefahr keine Sorgen machen», so Feuerwehr-Kommandant Stefan Brendebach. Gemeindepräsident Markus Eigenmann bilanzierte zum Coronavirus: «Eine Veranstaltung bis 200 Personen ist Gemeindesache, zwischen 200 und 1000 Personen ist eine Absprache mit dem Kanton nötig und darüber hinaus ist sie verboten.» Im alten Steinbruch kamen an diesem Abend jedoch nur etwas
mehr als 50 Personen zusammen, die vielen Feuerwehrleute nicht mit-
gerechnet.


Corona und Sturm zum Trotz
Als die Feuerwehr gegen 19 Uhr das Feuer entzündete – der Regen hatte inzwischen und für den Rest des Abends wieder aufgehört – griff sofort der Wind in die Flammen. Schnell brannte der ganze grosse Holzstoss und wärmte die Anwesenden. Dabei gab es deutlich zwei Seiten: diejenige, aus welcher der Wind kam, und die, in welche er blies. In letzterer befanden sich Klöpfer, Brot und Tee, alles traditionsgemäss von der Säulizunft offeriert. Auf der anderen Seite, quasi Richtung Aesch, brannte noch ein kleineres Feuer, über dem die Klöpfer gebraten werden konnten. Die Herausforderung war nun, am grossen Feuer den unberechenbaren Windstössen und dem wilden Funkenflug unbeschadet vorbeizukommen. Die Feuerwehr half mit. Der Blick von der Höhe zeigte bald, dass die Arlesheimer nicht die Einzigen waren, die den Winter mittels Feuer vertreiben wollten. Was allerdings besorgte Bürgerinnen und Bürger nicht davon abhielt, sich telefonisch bei der Polizei nach Sinn und Sicherheit zu erkundigen.


Allzeit keine Gefahr
Zweimal an diesem Abend machte es den brenzligen Eindruck, die Zweifler und Besorgten könnten recht behalten. Einmal griff das Feuer auf das nahe Schilf über. Die Feuerwehr blieb cool, liess es erst kontrolliert brennen und löschte es dann doch, bevor es zu nah an die Brätelnden kam. Beim anderen Mal war plötzlich weiter oben im Wald ein brennender Baum zu sehen. Schnell wurde klar, dass es sich um ein morsches hohles Exemplar handelte, was sich durch Funkenflug entzündet hatte. Die Feuerwehr machte kurzen Prozess, fällte die Fackel und löschte sie danach. Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt. Denn auch der Holzstoss war erst am Tag des Feuers aufgebaut worden, sodass keine Tiere darin Zuflucht suchen konnten. Alles in allem ein schöner, teils spektakulärer Abend in besonderem Ambiente.

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