Gegen Verpackungsmüll und Food-Waste

In Arlesheim soll im Frühling der Laden Unverpackt Birseck eröffnen, in dem Produkte ohne Verpackung angeboten werden. Die Initianten sammeln mittels Crowdfunding Geld.

Sammeln Geld für ihr gemeinsames Projekt (v. l.): Katalin Vido, Andrea Warren, Christina Seewer, Lea Borrero und Rebekka Lehmann.  Foto: Tobias Gfeller
Sammeln Geld für ihr gemeinsames Projekt (v. l.): Katalin Vido, Andrea Warren, Christina Seewer, Lea Borrero und Rebekka Lehmann. Foto: Tobias Gfeller

Gemeinsam gegen Müll: Die Auberginen im durchsichtigen Plastik, die Teigwaren im Karton und der Orangensanft in der PET-Flasche oder im Tetrapak — wer in herkömmlichen Läden einkauft, nimmt nicht nur die eigentlichen Produkte, sondern auch ganz viel Verpackung mit nach Hause. Die Zero-Waste-Bewegung tritt dem entgegen und proklamiert ein Leben ohne Abfall. Das Gedankengut ist längst auch im Birseck angekommen. Eine Gruppe plant im Frühling, im Dorfzentrum von Arlesheim den Laden Unverpackt Birseck zu eröffnen. Einen Standort haben sie bereits im Auge. Die Verhandlungen laufen. Einkaufen im Unverpackt Birseck bedeutet, mit eigenen Behältern — die meisten davon aus Glas — in den Laden zu kommen und die gewünschten Produkte in gewünschten Mengen darin abzufüllen.


Gezielter einkaufen

Die Behälter werden über eine lange Zeit immer wieder verwendet, Abfall dadurch vermieden, erklärt Lea Borrero. Auch sie als Ladenbetreiberinnen- und betreiber würden beim Einkauf darauf achten, dass Abfall vermieden wird. «Es geht ja nicht nur ums Wegwerfen, sondern auch um die Herstellung der Verpackungen, die oft sehr aufwendig und umweltschädlich ist.» Neben Lebensmitteln werden Haushaltsprodukte und Kosmetika angeboten. Die Kundinnen und Kunden werden auch selber Wünsche zum Sortiment anbringen können. Das Angebot soll laufend wachsen. Mit dem Abfüllen von Produkten wird nicht nur Abfall vermieden, sondern auch das Wegwerfen von Lebensmitteln verhindert. «Man kauft mit Abfüllen viel gezielter ein, weil man genau die Menge kaufen kann, die man wirklich braucht», betont Katalin Vido. Das lohne sich auch wirtschaftlich, weil so unnötige Ausgaben wegfallen. Im Laden sollen auch Beratungen und Kurse stattfinden, wie zum Beispiel Kosmetika selber hergestellt werden können. «Zwischen uns und den Kundinnen und Kunden soll ein Miteinander stattfinden, bei dem wir unser Ziel, Abfall und Food-Waste zu reduzieren, erreichen können», sagt Rebekka Lehmann. So soll Unverpackt Birseck der Ort in der Region werden, von dem die Zero-Waste-Kultur ausstrahlen kann. «Wir wollen das Bewusstsein für das Thema stärken und die Menschen sensibilisieren», hofft Andrea Warren.


Crowdfunding auf der Zielgeraden


Mit im Boot bei Unverpackt Birseck ist auch die Therapeutische Wohn- und Lebensgemeinschaft Wydehöfli an der Birseckstrasse in Arlesheim. Dort wohnen und arbeiten Menschen mit einer Beeinträchtigung. Täglich zwei bis drei Personen aus dem Wydehöfli werden im Laden arbeiten. «Sie erhalten damit eine interessante Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt», erklärt Lea Borrero. Um den Laden im Frühling wirklich eröffnen zu können, brauchen die Initiantinnen und Initianten Startkapital. Auf der Plattform «<link http: wemakeit.com external-link-new-window>Wemakeit.com» haben sie eine Spendensammlung mittels Crowdfunding lanciert. Noch bis Ende Jahr kann für Unverpackt Birseck gespendet werden. Die Ziellinie von 15000 Franken ist nah, aber noch nicht ganz erreicht. Wird die Summe verfehlt, geht der Betrag auf null zurück.


Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter <link http: www.wemakeit.com projects unverpackt-birseck external-link-new-window>www.wemakeit.com/projects/unverpackt-birseck

 

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