«Es soll familiär bleiben»

Am Samstag feierte die Stiftung Sunnegarte ihr 20-Jahr-Jubiläum. Die erste Kita in Arlesheim hat ihr Angebot inzwischen breit ausgebaut.

Kinder sollen sich wohlfühlen: Das ist das oberste Ziel von
Kinder sollen sich wohlfühlen: Das ist das oberste Ziel von

Das Fest zum Jubiläum lockte zahlreiche Besucher in das Tagesheim Sunnegarte an der Blauenstrasse. «Wir durften insgesamt rund 200 bis 250 Personen, gross und klein, bekannte und noch unbekannte, begrüssen», freut sich Stefanie Vitelli, seit 2020 Präsidentin des Stiftungsrates. «Die Kinder konnten an verschiedenen Posten spielen, basteln, sich schminken lassen oder herumtoben und die Älteren kamen miteinander ins Gespräch. Das Fest machte allen sehr viel Spass und wird sicherlich lange in Erinnerung bleiben.»

Mit ihren drei Standbeinen Tagesheim, Tagesbetreuung und Tagesfamilien ist der «Sunnegarte» breit für die Bedürfnisse der Eltern aufgestellt. Begonnen hat alles jedoch ganz anders, nämlich viel kleiner. «Kitas sind ja gegründet worden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Als solche waren wir 2002 die erste Kita in Arlesheim.»

Möglich gemacht hat das im Wesentlichen ein grosszügiges Angebot. «Wir sind hier in der ehemaligen Villa Thomy», erzählt Stefanie Vitelli, während sie durch die grosszügigen Räumlichkeiten führt. Die Firma Thomy und Franck produziert seit den 1930er-Jahren den bekannten Senf in der Tube. Als die Familie Thomy das Haus verkaufen wollte, erwarb es Vreni Grether, Gründerin des Hospizes im Park, das gleich gegenüber liegt, zusammen mit ihrem Mann. Als das Haus wieder leer wurde, beschloss Grether, die Villa der Arbeit mit jungen Menschen zur Verfügung zu stellen und kostengünstig zu vermieten.

Seit 2019 «praktisch ein KMU»

Das war im Sommer 2001, und Grether setzte eine Frist auf Ende Jahr. Innerhalb eines halben Jahres wurden dann die Weichen so gestellt, dass am 1. Januar 2002 die Stiftung gegründet werden und am 5. August 2002 der Betrieb der ersten Kita aufgenommen werden konnte, erinnert sich Vitelli. 2007 kamen die Tagesfamilien dazu, 2016 die schul­ergänzenden Tagesstrukturen. Durch einen Wechsel in der Finanzierung (von Objekt- zu Subjektfinanzierung) ist die Kita seit 2019 eine selbsttragende Einheit, «praktisch ein KMU», so Vitelli. Im Bereich der Tagesfamilien und des schulergänzenden Angebots gibt es hingegen weiterhin eine Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde. «Diese Selbstständigkeit ist eine grosse Herausforderung: Wir haben 38 Mitarbeitende, insgesamt 95 Kinder und 151 Familien in allen Bereichen – da ist es unser erklärtes Ziel, dass sich die Kinder hier wohl fühlen», sagt Vitelli. Kinder, die gern kommen, Spass haben, etwas erleben und ein verlässliches Umfeld geniessen dürfen. Und für die Eltern, so Vitelli, wolle der «Sunnegarte» ein Ort des Vertrauens sein, von dem sie wissen, dass es ihrem Kind dort wohl ist. «Das bedingt, dass wir aufmerksame, liebevolle Betreuungspersonen haben, die, gut ausgebildet, auf die Kinder zu- und eingehen können.» Erklärtes Ziel der Stiftung und ihrer Präsidentin: weiterhin die Kita Nummer eins in Arlesheim zu sein. Zwar wolle der «Sunnegarte» familiär bleiben und nicht grösser werden, jedoch die bisherige Qualität aufrechterhalten und mit einem durchdachten Angebot weiterhin überzeugen.

Anfang und Ende des Lebens

Beim Fest am Samstag überzeugte nicht nur der Sonnenschein, sondern auch das Programm mit der Feuerwehr als aktivem Gast. Im Garten am Stollenrain 10 zeigt Stefanie Vitelli auf die Büsche am Rand: «Dort drüben ist das Hospiz im Park. Frau Grether war es wichtig, neben dem Ort für das Ende des Lebens einen für dessen Anfang zu schaffen – verbunden durch einen Garten. Ein schöner Gedanke!»

Weitere Artikel zu «Arlesheim», die sie interessieren könnten

Arlesheim24.04.2024

Ein Schmetterling, der die Welt retten soll

Vergangene Woche war der Solarpionier Louis Palmer mit dem grössten solarbetriebenen Fahrzeug der Welt in Arlesheim zu Gast.
Arlesheim17.04.2024

«Wenn man sieht, dass alles funktioniert, gibt das ein gutes Gefühl»

Christine Kleewein hat den Arleser Märt während 17 Jahren geprägt. Am Samstag wurde sie vom Marktteam verabschiedet. An ihre Stelle treten drei neue…
Arlesheim10.04.2024

Offiziell eines der schönsten Dörfer der Schweiz

Arlesheim wird vom Verein «Die schönsten Schweizer Dörfer» mit dem Label «Best Swiss Villages» ausgezeichnet – als erste Gemeinde im Kanton.