Gemeinderat lässt alle Eier heil

Viele Schaulustige lockte das «Eierläset» am Sonntag trotz Regenwetters an. Die Begeisterung und Freude war bei allen gross, insbesondere beim Team der Gemeindebehörden, das wieder einmal siegen konnte.

Perfekte Zusammenarbeit: Das Team Gemeindebehörden konnte sich den Sieg dank präziser Wurftechnik sichern. Fotos: Heiner Leuthardt

Perfekte Zusammenarbeit: Das Team Gemeindebehörden konnte sich den Sieg dank präziser Wurftechnik sichern. Fotos: Heiner Leuthardt

Volle Konzentration: Fänger Balz Stückelberger gibt alles dafür, dass die Eier in der Wanne landen.

Volle Konzentration: Fänger Balz Stückelberger gibt alles dafür, dass die Eier in der Wanne landen.

Kein Ei darf herunterfallen: Die Trottifahrt ist ein grosser Spass für die Kleinen.

Kein Ei darf herunterfallen: Die Trottifahrt ist ein grosser Spass für die Kleinen.

Mit zusammengebundenen Beinen: Die Feuerwehrmänner sind es gewohnt im Team zu arbeiten.

Mit zusammengebundenen Beinen: Die Feuerwehrmänner sind es gewohnt im Team zu arbeiten.

Wieder ein Treffer: Die Feuerwehr gab sich nicht so leicht geschlagen.

Wieder ein Treffer: Die Feuerwehr gab sich nicht so leicht geschlagen.

«Hopp! Hopp! Lisa! Hopp. Jonas!» Die Kinder der ersten Staffel preschen mit den Trottinetts los bis zum am Boden liegenden Ei, lesen es auf und weiter geht die stürmische Fahrt zur Wurflinie. Helfer erklären im Schnellgang, wie das Ei geworfen wird, damit es heil in der spreugefüllten Wanne der Fänger landet. Eine knifflige Sache! Atemlos, nervös – und dann noch die fehlende Erfahrung. Die Wurftechnik ist entscheidend, gepaart mit Feingefühl. Bei den einen fliegt das Ei gar zaghaft und klatscht vor der Wanne auf die Ermitagestrasse. Andere schmettern ihres wuchtig im hohen Bogen, so dass es in der Ermitage zu landen droht, zumindest gefühlsmässig. Die allermeisten Eier fliegen jedoch unversehrt in die Wanne. Alle sind Gewinner, hier beim vom Turnverein Arlesheim seit Jahren organisierten Eierläset. Die Kinder erhalten ein Bhaltis und die Zuschauenden ein sehenswertes Spektakel. Nun folgen die älteren Kindern, die mit grösstem Einsatz die Strecke im Spurt bewältigen. «Pass auf, dass du das Ei nicht zerdrückst!» Uff, gut gegangen! Dem nächsten rutscht es aus der Hand. Platsch! Unverdrossen saust er zurück, holt ein weiteres Ei, das er jetzt mit einem Traumwurf in die Wanne wirft. Der spontane Applaus ist verdient. Die Stimmung ist gut, trotz Regen.

Nicht schneller, dafür aber treffsicherer als die Feuerwehr

Eine der Fängerinnen, die sich mächtig ins Zeug legt, ist Sportchefin Jacqueline Hasler. Sie scheut selbst akrobatische Einlagen nicht, um möglichst jedes Ei einzufangen. «Ich bin nie gelaufen, aber meine Kinder schon», verrät sie. «Das Schöne ist, dass alle des Turnvereins beim Organisieren mitmachen. Wir machen es für das Dorf und geben das Eierläsetfieber an die Jüngeren weiter.» Auch am Start sind die Teams der Feuerwehr, des Jugendhauses und der Gemeindebehörden. Die Zahl der Zusehenden hat sich wundersam vermehrt. Alle hören die markigen Worte von Balz Stückelberger, der verkündet, dass das Gemeindeteam die Siegesserie der Feuerwehr stoppen werde. Die Feuerwehr macht auf Tempo und kontert damit das hohe Anfangstempo der Gemeindebehörden. Gesetzter ist das Team Jugendhaus unterwegs.

Und dann wird die Aussage eines Politikers zur seltenen Wahrheit: Das Gemeindeteam gewinnt! «Wir sind nicht so schnell wie die Feuerwehr, daher haben wir uns auf gute Würfe konzentriert», meint Gemeindepräsident Markus Eigen­mann stolz. Fänger Balz Stückelberger doppelt nach: «Kein Ei ging bei uns kaputt. Es hat funktioniert.»

Alle unversehrt gebliebenen Eier werden zu einem vorzüglichen Rührei verarbeitet, das gratis abgegeben wird. OK-Präsident Reto Hueber strahlt zufrieden, dass das Eierläset die Corona-Zwangspause überstanden hat und als Brauchtum auch in belasteten Zeiten, wie gerade jetzt, lebt. «Es ist ein Dorfanlass, der das Dorf zusammenbringt.»

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