Spitzenleistungen: Arlesheimer brillieren

Gleich vier Schülerinnen und Schüler aus Arlesheim wurden für ihre Noten und für spezielle Leistungen am Gymnasium und an der FMS Münchenstein ausgezeichnet.

Engagiert und aufgeschlossen: Anna Valari und Charlotte Burckhardt (oben, von links), Nicolas Pellier und Lea Hümbelin (unten, von links). Fotos: zVg
Engagiert und aufgeschlossen: Anna Valari und Charlotte Burckhardt (oben, von links), Nicolas Pellier und Lea Hümbelin (unten, von links). Fotos: zVg

Gemeinderat Pascal Leumann (FDP) berichtete an der vergangenen Gemeindeversammlung stolz, dass an der von ihm kurz zuvor besuchten Maturitätsfeier am Gymnasium Münchenstein gleich zwei Schülerinnen und Schüler aus Arlesheim ausgezeichnet wurden. Lea Hümbelin erhielt den Novartis-Preis für das beste Abschlusszeugnis mit einem Notendurchschnitt von über 5,8 und Nicolas Pellier wurde geehrt, weil er sich am Gymnasium in verschiedener Art und Weise sozial engagiert hat. Dank seinem Notenschnitt von über 5,7 erhielt er wie Lea Hümbelin zusätzlich den Baselbieter Maturandenpreis. Diesen bekommen alle, die einen Notendurchschnitt von über 5,38 haben.

Die Arlesheimerinnen und Arlesheimer brillierten in diesem Jahr nicht nur am Gymnasium, sondern auch an der FMS. Anna Valari schloss in der Fachrichtung Soziale Arbeit mit einem Notenschnitt von 5,4 als Jahrgangsbeste ab, Charlotte Burckhardt, die die Fachrichtung Kunst belegte, wurde analog zu Nicolas Pellier mit dem Spezialpreis der FMS ausgezeichnet. Die Spitzenleistungen haben sie alle nicht bewusst angestrebt. «Ich war selber überrascht über die Auszeichnung», verrät Lea Hümbelin. Anna Valari war es primär wichtig, gut auf die Prüfungen vorbereitet zu sein. «Ich wollte einfach keine Nervosität aufkommen lassen und wollte kurz vor den Prüfungen nicht in einen Stress geraten.» Den vier ist die Erleichterung über den gelungenen Abschluss anzumerken. «Es war ein grossartiges Gefühl, nach der letzten Prüfung aus dem Zimmer zu laufen», erinnert sich Charlotte Burckhardt strahlend, die seit Februar in Basel wohnt.

Froh über Abschlussprüfungen

Nachdem die Abschlussklassen im ­vergangenen Jahr aufgrund der Coronapandemie ohne Abschlussprüfungen durchkamen, stand heuer wieder ein «normaler» Abschluss mit schriftlichen und mündlichen Prüfungen an. Grundsätzlich seien sie froh, dass die Abschlussprüfungen stattgefunden haben. «Das Lernen des ganzen Schulstoffs und die Prüfungen selber werden uns im Studium oder im Berufsleben bestimmt helfen», glaubt Nicolas Pellier. Lea Hümbelin gibt es Sicherheit fürs Studium, zu wissen, dass sie eine vierstündige Prüfung konzentriert durchhalten kann. Anna Valari stellt sich aber die Frage, ob Abschlussprüfungen überhaupt notwendig sind, wenn man die Leistungen während mehrerer Jahre in der Schule bereits abgeliefert hat.

Corona stellte im Schulalltag am Gymnasium und an der FMS nicht nur die Prüfungen auf den Kopf. Während des Fernunterrichts, den die vier unterschiedlich diszipliniert hinter sich brachten, fehlten allen die physischen Kontakte an der Schule. Aber auch als der ­Präsenzunterricht wieder begann, habe Corona den Schulalltag geprägt.

Es sei sogar so weit gegangen, dass die politischen Diskussionen über Sinn und Unsinn der Massnahmen ganze Klassen gespalten haben. Charlotte Burckhardt, die die FMS-Schülerinnen und -Schüler im Schulrat vertrat, wusste oft nicht, ­welche Botschaft sie im Rat überbringen soll, da die Schülerschaft derart gespalten war. Alle vier empfanden die Schulzeit während Corona als sehr stressig, weil permanent ein gewisser Druck zu spüren war.

ETH, Freizeithaus und Kunst

Der Schulrat war nicht der einzige Ort, an dem sich Charlotte Burckhardt engagierte. Sie wirkte mehrere Jahre in der Schülerorganisation mit, organisierte unter anderem den Schülerstreich zum Schluss mit und hatte dank ihrem vielfältigen Engagement stets einen guten Draht zu anderen Schülerinnen und Schülern, zu den Lehrpersonen und zur Schulleitung.

«Ich bin gerne die, die anpackt, an und neben der Schule», sagt die 20-Jährige über sich selbst. Nicolas Pellier bot am Gym in jedem Fach, das er selber belegte, günstig oder sogar kostenlos Nachhilfeunterricht an und hatte stets ein offenes Ohr für seine Schulkolleginnen- und -Kollegen und brachte deren Anliegen immer wieder an der Schule ein. «Mir ist es einfach wichtig, anderen zu helfen, gerade auch denen, die nicht von sich aus auf andere zugehen und eher introvertierter sind.»

Dank ihrer Art, ihrem Engagement und ihrer hervorragenden Leistungen steht den vier Arlesheimerinnen und Arlesheimer die Zukunft offen. Nicolas Pellier und Lea Hümbelin zieht es an die ETH nach Zürich. Er wird Interdisziplinäre Naturwissenschaften studieren, sie Materialwissenschaften. Anna Valari beginnt in Kürze ihr Praktikumsjahr im Freizeithaus Allschwil, bevor sie auf Reisen geht und dann anschliessend an ­einer Hochschule Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Migration studieren möchte. Charlotte Burckhardt wird sich weiter im Kunstumfeld bewegen.

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