Zirkuswiese soll nicht mehr als Schwimmbadparkplatz dienen

172 Personen haben eine Petition unterschrieben, die fordert, dass das Parkieren auf der Zirkuswiese verboten wird, um das Gelände zu schonen.

Hat die Nase voll von Abgasen: Marco Gigli will hier mehr Biodiversität statt Autos. Foto: Tobias Gfeller
Hat die Nase voll von Abgasen: Marco Gigli will hier mehr Biodiversität statt Autos. Foto: Tobias Gfeller

Samstagnachmittag, gut 30 Grad und Sonne satt – die Menschen strömen ins Schwimmbad Arlesheim. Es hat sich eingebürgert, dass an solchen Tagen die Zirkuswiese zum erweiterten Schwimmbad-Parkplatz wird. Wer es nicht weiss, bekommt das Gefühl, dass dies offiziell so ist. Auch an diesem Sommertag ist die Zirkuswiese zur Hälfte mit Autos besetzt. Das passt Marco Gigli gar nicht. «Mit ihrem Gewicht verdichten die Fahrzeuge die Wiese. Beim An- und Abfahren zerstören sie die Grasnarben, das Abgas ist sicher auch nicht förderlich und wenn es ganz blöd kommt, läuft Öl auf die Wiese. Das kann es doch nicht sein.»

Marco Gigli, Mitglied der Kulturkommission und der Frischluft, ist das Parkieren auf der Zirkuswiese seit längerem ein Dorn im Auge. Es habe zuletzt sogar noch zugenommen. Und dies, obwohl es gleich nebenan bei den Gerenmattschulen an den Wochenenden stets freie Parkplätze hat. So auch an diesem Samstag. «Die sind am Wochenende sogar gratis», erinnert Gigli. Nun hat er eine Petition lanciert, für die 172 Unterschriften zusammengekommen sind. Der Tenor der Unterzeichnenden ist klar: Das Parkieren auf der Zirkuswiese soll verboten werden. Marco Gigli kann nicht verstehen, dass die Gemeinde einfach so hinnimmt, dass eine öffentliche Wiese zum Parkplatz wird – und dies erst noch kostenlos. «Es ist für die Schwimmbadbesucherinnen und -besucher schon normal, auf der Wiese zu parkieren. Es interessiert gar niemanden, dass dies eigentlich gar kein Parkplatz ist.» Alle machen es, obwohl es wenige Meter daneben freie Parkfelder hat.

Gärtner: Kulturwiese ist gesund

Gigli kann verstehen, dass die Badi für Auswärtige mit dem öffentlichen Verkehr nicht optimal zu erreichen ist. Dementsprechend sei es an der Gemeinde, dafür zu sorgen, dass es genügend Parkiermöglichkeiten gibt. Doch Gemeindepräsident Markus Eigenmann (FDP), der am Samstagnachmittag zufällig vorbeikommt, um die Aufbauarbeiten für den Kulturzirkus zu besichtigen, sieht keinen Bedarf für zusätzliche Parkplätze. «An rund zehn Tagen im Jahr wird auf der Zirkuswiese parkiert. Da lohnt es sich nicht, neue Parkiermöglichkeiten zu schaffen.» Wenn es eine Alternative gäbe, würde man diese gerne nehmen. Aber das Problem sei zu wenig gross, um extra eine Alternative zu schaffen. Im Rahmen der Abklärungen für den Kulturzirkus habe ihm ein Gärtner versichert, dass es keine gesündere Wiese gebe als die Zirkuswiese für die Belastung durch Anlässe und spielende Kinder. Darauf entgegnet Marco Gigli, dass man es auch anders sehen kann, da die Wiese von den Autos schon so kaputtgemacht wurde. «Ein natürliches Leben findet auf dieser Wiese schon lange nicht mehr statt. Von Biodiversität ganz zu schweigen.» Gigli goutiert es nicht, dass Kinder aus dem Quartier diese Wiese an heissen Sommertagen durch Autos versperrt bleibt. «In den zunehmend verdichtet verbauten Agglomerationsgemeinden sind solche Freiflächen enorm wichtig.»

Mit der Petition hofft Marco Gigli, auf der Verwaltung und beim Gemeinderat etwas bewegen zu können. «Vielleicht kann die Petition sogar in Richtung Birs­stadt etwas auslösen, wo zurzeit ja ein gemeinsames Parkregime erarbeitet wird.»

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