Neues Leitbild für Arlesheim

Am Mittwoch vergangener Woche lud der Gemeinderat die Bevölkerung dazu ein, das neue Leitbild mitzugestalten. Rund 60 Personen folgten der Einladung.

Engagiert: Gemeinderat Pascal Leumann und Teilnehmende im Gespräch.  Foto: Axel Mannigel
Engagiert: Gemeinderat Pascal Leumann und Teilnehmende im Gespräch. Foto: Axel Mannigel

Für den Anlass war die Mehrzweckhalle am Domplatz gewählt worden, die für die rund 60 vorangemeldeten Teilnehmenden genug Raum bot, sich innerhalb des Konzepts und der Covid-19-Schutzmassnahmen – etwa Maskenpflicht während der ganzen Veranstaltung – zu begegnen und zu engagieren. Die Stühle waren in einem grossen Kreis gestellt, dazwischen gab es Inseln aus Tischen. Das Konzept der Agentur Kontextplan, welche die Gemeinde bei der Überarbeitung des Leitbildes unterstützt, sah ein sehr interaktives Geschehen vor. Nach einer Einleitung durch Gemeindepräsident Markus Eigenmann durften sich die Teilnehmenden von ihrer Position im Raum zu der nächstgelegenen Tischinsel begeben. Jede Insel hatte ein bis drei der sieben im neuen Leitbild definierten Handlungsfelder zum Thema und war mit den zuständigen Gemeinderäten vertreten. Hier konnten die Teilnehmenden diskutieren, sich austauschen und auf Karten aufschreiben, was ihnen wichtig ist und was sie sich wünschen. Diese Phase war in dreimal 20 Minuten eingeteilt, gefolgt von einem Schlussteil.


Angeregte Diskussionen
In seiner Ansprache wies Markus Eigenmann darauf hin, dass die letzte Leitbild-Erarbeitung 15 Jahre zurückliege und man jetzt die nächsten 15 Jahre planen wolle. Dabei sei der Anlass ähnlich, aber nicht der gleiche wie damals, denn Arlesheim sei ja auch nicht gleich geblieben. Als Ausgangslage für das neue Leitbild habe die Gemeinde eine Bevölkerungsumfrage, die Küchentischgespräche sowie Workshops durchgeführt. Diese ergaben folgende sieben Haupthandlungsfelder: Solidarität und Eigenverantwortung, Generationenfreundlichkeit, strategische Raum- und Bevölkerungsentwicklung, attraktiver öffentlicher Raum und hohe Aufenthaltsqualität, Wohnen, Wirtschaftsentwicklung und Steuersubstrat sowie Gemeindeverwaltung und Finanzen. Zu diesen Feldern wurden Leitsätze und strategische Ziele definiert, die später mit den jeweiligen Massnahmen ergänzt werden. Jeder Teilnehmende hatte auf seinem Platz einen Entwurf des zwölfseitigen Leitbildes, mit dem er und sie in die Diskussionsrunden starten konnten. Kaum wurden diese eröffnet, entbrannten schnell angeregte Gespräche an allen Tischinseln, es waren offenbar nur sehr engagierte Bürgerinnen und Bürger gekommen.


Vernehmlassung bis 31. Oktober
Eine weitere Eigenschaft, welche die Teilnehmenden auszeichnete, war ihre Heterogenität. Sowohl das Verhältnis weiblich/männlich war gut ausgeglichen als auch das Verhältnis alt/jung. Das, zusammen mit dem genannten Engagement, lässt hoffen, das sich ein repräsentativer Einschlag der Bevölkerung im kommenden Leitbild finden wird. Die Kartenfunktion (wichtig/wünschen) wurde jedenfalls rege genutzt. Dazu Muriel Jaschok, die auch bei den Küchentischgesprächen zu hören ist, lachend hinter der Maske: «Wir haben eigentlich nur Lösungen.»
Im Schlussteil berichteten die zusammenfassenden Gemeinderäte von der Sorge mancher Teilnehmenden, dass die vielen Wünsche gar nicht umsetz- respektive finanzierbar seien. Aber Markus Eigenmann sowie Eva Gerber und Tim Van Puyenbroeck von Kontextplan machten klar, dass alle Vorschläge ausgewertet und gewichtet würden. «Alles, was wir ins neue Leitbild schreiben, muss auch irgendwie umsetzbar sein», sagte Eigenmann. Bis zum 31. Oktober kann unter www.arlesheim.ch/leitbild noch weiter mitgewirkt werden, wobei die Form der Rückmeldung völlig frei sei. «Damit möchten wir allen, die heute Abend nicht dabei gewesen sind, die Möglichkeit geben, sich noch einzubringen», so der Gemeindepräsident. Eine Verabschiedung des Leitbilds soll noch bis Ende Jahr erfolgen und dieses dann wieder für 15 Jahre Bestand haben.

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