Adieu alter Kindergarten!

<em>Plakettentaufe: </em>Claudio Spaar (r.) und Michael Corpataux stossen auf die neue Plakette an. Diese kostet 7 Franken (Bronze), 13 Franken Silber) und 25 Franken (Gold, nur 70 Expl.). <em>Foto: Roland Bürki</em>
<em>Plakettentaufe: </em>Claudio Spaar (r.) und Michael Corpataux stossen auf die neue Plakette an. Diese kostet 7 Franken (Bronze), 13 Franken Silber) und 25 Franken (Gold, nur 70 Expl.). <em>Foto: Roland Bürki</em>

bü. Ein liebevoll auf den alten Kindergarten hingemaltes «Adieu» motivierte Plakettenkünstler Claudio Spaar zu einer Hommage an den Ort, den heutige Fasnächtler als Kinder einst auch durchliefen.

Liest man das Kapitel «Vom Blechabzeichen zur Plakette» im Buch «Die Basler Fasnacht» des Basler Fasnachts-Comités, so erfährt man staunend, dass bis 1910 eifrig Geld zur Subventionierung der Basler Fastnachtsgesellschaften gesammelt wurde. Bis ausgerechnet ein in Riehen eingebürgerter Schwabe, der Graveur Wilhelm Dollinger, dem neuen 1911 gegründeten «neutralen» Fastnachts-Comité die Idee eines in Blech gestanzten Fastnachtsabzeichens mit «fasnächtlicherischem» Sujet unterbreitete.

Zur Ausführung kamen 1911 ein Narrenkopf in Form einer Medaille zu 50 Centimes und eine Stecknadel zu 30 Centimes, deren Verkaufserlös je zu 50 Prozent dem Fastnachts-Comité und der Ferienversorgung armer Kinder zufloss. Diese Idee der Subventionierung des fasnächtlichen Treibens fand insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz immer mehr Verbreitung, bietet doch bald jede Gemeinde im Land mit eigener Fasnacht irgendeine Plakette in Metall, Ton, Keramik oder einem anderen Material an.

Fasnacht unterstützen – Plakette tragen

Seit 1980 steckt man sich auch in Breitenbach eine Plakette an, um mit einem Eintrittsobolus die bemerkenswert grosse Hirzebacher Fasnacht zu unterstützen. 14 Plaketten von 1980-1993, davon die ersten beiden aus Kunststoff, schuf der Uhrmacher Werner Jeker, dann folgten 23 Exemplare bis 2016 aus der künstlerischen Hand von Jean-Marc Moser und seit 2017 entwirft sie Komitee-Präsident Claudio Spaar. «Liebe Fasnächtler», versuchte sich dieser am vergangenen Samstag punkt 12.12 Uhr im Wydehof Gehör zu verschaffen, «ich denke unser Sujet bewegt Breitenbach.» Und schon zeigte eine blitzartig enthüllte Tafel die neue Breitenbacher Plakette in drei Varianten mit dem mittlerweile bereits abgerissenen Kindergarten, der sich vorher mit einem gross aufgemalten «Adieu» von der Bevölkerung verabschiedet hatte. «Die meisten heutigen Fasnächtler aus Breitenbach dürften diesen Kindergarten hier besucht haben», bemerkte Spaar. Er hoffe, dass der neue grössere Kindergarten in Zukunft noch mehr Fasnächtler hervorbringen werde.

In seinem Segen für die kommende Fasnachtszeit, einer Zeit der Freude und des Zusammenseins, bat Pfarrer Markus Fellmann um eine unfallfreie und ebenso konfliktlose Narrenzeit.

Von Spaar erfuhr das Wochenblatt zum Schluss, dass am 2. März 42 Einheiten, davon 16 Guggemuusige, über die Breitenbacher Fasnachtsmeile paradieren werden. Hoffentlich unter der Ägide eines fasnächtlich gelaunten Petrus.

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