Ballone, Spaten, Helme und ein Bagger

Mit dem Spatenstich vom letzten Freitag begannen die Bauarbeiten für Primarschulhaus, Kindergarten und den KTW-Anbau an das Schulhaus Mur. Diese enden mit der Schlüsselübergabe vom 1. Juli 2019.

Spatenstich mit vereinten Kräften: Vertreterinnen und Vertreter von Schule, Gemeinde und Totalunternehmung lassen sich vom Bagger zum Graben herausfordern. Foto: Roland Bürki
Spatenstich mit vereinten Kräften: Vertreterinnen und Vertreter von Schule, Gemeinde und Totalunternehmung lassen sich vom Bagger zum Graben herausfordern. Foto: Roland Bürki

Schulen sind Anstalten, in denen der heranwachsenden Jugend ein gemeinsamer Unterricht erteilt werde», begrüsste vergangenen Freitag Gemeinderat Willi Spaar zahlreiche Gäste zum Schulhaus-Spatenstich. Zucht und Strafe hätten früher die Schüler laut Brockhaus-Lexikon von 1883 zu dem führen sollen, was «gut, recht und löblich» sei. «Mit dem Spatenstich und dem folgenden Bau von drei Schulgebäuden steht Grosses an», meinte der Gemeinderat. Und da leisteten zu heutigen Zeiten Schülerinnen und Schüler «Gutes, Rechtes und Löbliches» nicht durch Zucht, sondern wie hier durch frühe Einbindung in die Planung ihres Schulhauses. Dass sie da voll dabei waren und Löbliches leisteten, zeigten die Primarschüler nicht nur mit ihren Schulhausmodellen im Rahmen des Konzepts von «KinderKraftWerk», sondern an diesem Freitag auch mit ihrem frisch gesungenen Loblied auf ihr Breitenbach, dem «Tüpfli auf dem Globus».

Gemeindepräsident Dieter Künzli freute sich seinerseits ausserordentlich, an einem Spatenstich für neue Schulbauten dabei zu sein: «Von allen Projekten einer Gemeinde ist der Bau eines neuen Schulhauses das Schönste.» Es grenze aber fast an ein Wunder, dass heute der Spatenstich für den «Campus Mur» der Schulen Breitenbach und der Kreisschule Thierstein West, dem grössten und schönsten Schulareal der Region, realisiert werden könne. «Zum Ziel kamen wir nur nach dem Prinzip «Thinking out of the Box» oder dem Denken ausserhalb des Üblichen», erklärte Künzli. So habe man auf eine kostspielige Sanierung der Schulhäuser Schwedenschanze und Breitgarten verzichtet und eine räumliche Lösung für die Integration von Kindergarten, Primarschule und der ganzen Kreisschule Thierstein West (KTW) erarbeitet. Als unüblich bezeichnete der Gemeindepräsident auch das auf alle Nutzer abgestellte Auswahlprozedere und die Vergabe des besten Projekts an die Totalunternehmung (TU) S+B Baumanagement in Olten. «Sie mögen sich fragen, wie Breitenbach mit einem Kredit von 13 Millionen Franken gleich drei Schulgebäude errichten kann, wo andere höchstens eine Turnhalle bauen können», schaute Künzli in die Runde, um gleich die Antwort nachzuliefern: «Ganz einfach, wir haben alles weggelassen, was nicht zu einem Schulhaus gehört.»

Gereimtes vom Baufachmann

Architekt Thorsten Kuhny, Englerarchitekten GmbH Basel, attestierte den Schülern, Lehrern, der Gemeinde und dem Hauswart eine «ganze Palette» von Wünschen: «Diese schärfen den Architektenblick für das Funktionieren des Schulbetriebs.» Und Bau- und Projektleiter Michael Takayama, S+B Baumanagement, der ausführlich über Vor- und Nachteile des Bauens während der Schulzeit sprach und die Schlüsselübergabe auf den 1. Juli 2019 ansetzte, gewann mit seinem Gedicht am Ende viele Sympathien: «Erst der Aushub, dann der Keller, danach geht es immer schneller! Und weiter Stein auf Stein und ihr zieht bald in Eure neue Schule ein!» Doch da galt es für die Offiziellen im weissen Helm erst einmal tüchtig zu spaten, während die 5./6. Primarklasse zur Feier des Spatenstichs einen Schwarm bunter Ballone über den «Campus Mur» steigen liess.

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