«Celebration» für die Musikgesellschaft

In einer Art Zeitreise blickte die MG Fehren mit ausgewählten Melodien auf die vergangenen 90 Jahre und ihre Dirigenten zurück. Der Kinderchor HitsKids gratulierte mit einem bunten Geburtstagsstrauss aktueller Songs.

Frohes Wiedersehen: Die jubilierende MG Fehren freut sich über das Wiedersehen mit ihren Fans und spielt den gleichnamigen Klassiker von Emil Würmli. Foto: Roland Bürki
Frohes Wiedersehen: Die jubilierende MG Fehren freut sich über das Wiedersehen mit ihren Fans und spielt den gleichnamigen Klassiker von Emil Würmli. Foto: Roland Bürki

Erstaunlich viele Musikfreunde und Gäste erwiesen der jubilierenden MG Fehren an diesem stürmisch-nassen Sonntag ihre Referenz. So hätte Rolf Hänggi in seiner Begrüssung viele Geschichten und Anekdoten über die verflossenen 90 Jahre der MG Fehren erzählen können, die am Heiligen Abend 1927 gegründet worden war, quasi als Geschenk an Fehren. Doch er setzte da «first» auf einen Twitter von Trump, wonach «The president alle Probleme dieser Welt» löse, und meinte: «Sie können sich also bequem zurücklehnen.» Das taten aber weder der Kinderchor «HitsKids» noch die MG Fehren. Im Gegenteil. Die jungen Sängerinnen und Sänger zählten mit «Count on me», auf das, was Chöre verbindet, nämlich auf gegenseitige Freundschaft. Der Chor unter Leitung von Kathrin Hänggi liess am Ende zum 90sten gar Nenas Lied mit 99 Luftballons steigen, bevor er später zusammen mit der Brass Band die «Sörgeli und Ängtschli, vo däm Gschpängschtli, wo geng alles abverheit» ans Tageslicht brachte.

Frohes Wiedersehen mit den Musikfans

Mit dem Klassiker «Frohes Wiedersehen» von Emil Würmli, einem eigentliche Ohrwurm, huldigten die Fehrner Musikanten unter souveräner, unaufgeregter Direktion von Silvia Steiner nicht nur dem Publikum, sondern auch ihrem ehemaligen verdienten Dirigenten Adolf Kilcher. Er hatte den Verein fast 40 Jahre lang dirigiert. «Das ist eine gute Idee», befand ein spassig-unterhaltsamer Moderator Claude Plattner in seinem Oberbaselbieter «Hans-Heiri-Hanse-Fritz»-Dialekt, «allen früheren Dirigenten widmen wir heute Abend ein Stück.» Nicht gerade rund um die Uhr, aber doch ein paar rockige Minuten lang sass kaum jemand ruhig im Bank, als die MG Fehren mit «Rock around the Clock» die Kirche in alte Rock’n Roll-Zeiten versetzte. Balsam auf die Seele gabs dann mit dem schottischen Feeling von «Mull of Kintyre» und den Träumen in «I dreamed a dream» um Männer, die einmal lieb und nett waren. «Go-West», die rassige Stadion-Hymne, riss alle mit und hätte mit Blick auf die brandaktuelle WM-Barrage wohl «Go East» heissen müssen. «Alphorn Brass» mit Renate Halbeisen und Paul Felber am Alphorn sowie YMCA bildeten zwei weitere Höhepunkte. Schön, dass der Moderator in YMCA den Christlichen Verein junger Männer (CVJM) entdeckte, der früher hierzulande den Soldaten das Papier für glühende Liebesbriefe gestiftet hatte. In der Hymne «Music for Celebration» zelebrierte die MG Fehren ihre 90 Jahre, bevor am Ende Claude Plattner nach ellenlangem Beifall verkündete: «Si hätte scho no ein!» Noch einmal brandeten in der Zugabe «Highland Cathedral» schottische Töne auf, während der Marsch «Walkabout» laut Moderator eher im Tempo eines alten frisierten Hürlimann-Traktors daherkommen sollte. In den nochmaligen Beifall mischten sich dann auch herzliche Geburtstags-Gratulationen des Gemischten Chors Fehren und des Kapellenvereins.

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