Vögel entfliehen dem nahenden Winter

Auf dem Gupf zwischen Grindel und Erschwil versammelten sich am vergangenen Sonntag Familien, Ornithologen und Vogelfreunde, um die vorbeifliegenden Zugvögel zu beobachten und zu bestimmen.

Halten Ausschau: Vogelfreunde auf dem Gupf. Fotos: Jürg Jeanloz

Halten Ausschau: Vogelfreunde auf dem Gupf. Fotos: Jürg Jeanloz

Bastelaufgabe für Kinder: Fliegender Gartenrotschwanz auf Schweissdraht.

Bastelaufgabe für Kinder: Fliegender Gartenrotschwanz auf Schweissdraht.

Noch zeigt sich der Herbst von der guten Seite und schmückt den Wald mit einem prächtigen Kleid. Die innere Uhr unserer Vögel zeigt ihnen aber an, dass bald mit kälteren Tagen zu rechnen ist und die Futtersuche erschwert wird. So trafen sich auf dem Gupf gegen hundert Wanderer und Gäste, um unseren gefiederten Freunden ade zu sagen und sie gleichzeitig in einer Tabelle zu verewigen. Ringeltauben, Buchfinken und Erlenzeisige standen ganz oben auf der Liste und flogen beschwingt gegen Süden. «Während die grünen Erlenzeisige ganz eng miteinanderfliegen, fliegen die unscheinbaren Buchfinken in lockerer Formation», wusste Ornithologe und Heimweh-Erschwiler Paul Walser zu berichten. Kaum tauchte am Horizont ein Vögelchen auf, wusste er schon seinen Namen. Ebenso konnte er sie bestimmen, wenn er nur den Ruf derselben hörte.

Die Brüder Theo und Paul Walser waren morgens schon um sechs Uhr auf dem Gupf, um den Beobachtungsplatz einzurichten. Sie hätten mindestens fünf Waldkäuzchen gehört, die ihre schrillen Balzrufe im dunklen Wald ertönen liessen. «Es gibt auch Vögel, wie die Singdrossel oder die Gartengrasmücke, die nachts ziehen, um Luftturbulenzen auszuweichen und am Tag Nahrung zu suchen», erklärten die beiden Spezialisten. Um noch mehr Wissenswertes über die Vögel zu erfahren, stellte Theo Walser Vogelposter auf. Das Orientierungssystem der Rauchschwalben mithilfe des Sonnen- und Sternenkompasses, der Lebensraum im Winterquartier oder die Nahrungsaufnahme vor der grossen Reise werden darin genau beschrieben. Für die Kinder besorgte Walser ein Bastelset, mit welchem ein fliegender Gartenrotschwanz mit zwei Fünfrappenstücke an der Unterseite der Flügel nur auf einen Schweissdraht gesetzt werden kann.

Star des Tages war aber der Rotmilan, der mit 129 gezählten Exemplaren eine aussergewöhnliche Häufung erzielte. Vor den Augen und den Feldstechern der Beobachter vollführte er herrliche Kunstflüge und stiess sein wieherndes Trillern aus, um seiner Partnerin zu imponieren. Heidelerchen, Blaumeisen, Kernbeisser und Wiesenpieper flogen unterdessen an diesem aussergewöhnlichen Herbsttag eilig vorbei.

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